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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Nun, die Wahrheit ist, ich möchte es nicht entscheiden müssen. Diese Mrs. Swithins ist ein alter Drachen, aber sie ist schließlich die Mutter des armen Hilfsgeistlichen, und was weiß sie sonst mit ihrer Zeit anzufangen? Aber andererseits sind dann Betsy, June Candlewick und Martha gekränkt. Nun, ich für meinen Teil bin froh, dass ich nicht in Ihrer Haut stecke und beide Seiten gegeneinander abwägen muss.«
    Jack war sich selbst nicht sicher, ob er in seiner eigenen Haut stecken wollte, aber bis Sonntag waren es noch drei Tage. Bis dahin würde er sich etwas überlegen.
    Der junge Gentleman war immer noch nicht wieder zu Bewusstsein gekommen. Dr. Willis werde später vorbeischauen, teilte ihm Mrs. Connimore mit. »Und zweifellos wird auch Lady Clarice nach ihm sehen.«
    Das bezweifelte Jack allerdings. Er fragte sich, ob er Mrs. Connimore über ihren Irrtum aufklären sollte, verzichtete dann aber darauf. Er begab sich in sein Arbeitszimmer, während sie weiter Kopfkissenbezüge zählte.
    Dort erwartete ihn der Ertrag aus den Ernten, die, so schien
es ihm, eigentlich höher sein müssten, als er aufgrund seiner Zahlen annehmen durfte. Nur so passten die Zahlen des vergangenen Jahres zu den geschätzten des laufenden Jahres. Er musste schlicht etwas übersehen haben.
    Er erwog, Griggs zu fragen, aber er wusste nicht, wonach er genau fragen sollte. Er würde wohl die Gewinne des gesamten Gutes Stück für Stück durchgehen müssen. Den Kopf in die Hände gestützt, versuchte er vergeblich, das Pochen in seinen Schläfen zu unterdrücken. Als er gerade wieder Zahlen addierte, schaute Howlett herein.
    Jack blickte auf, dankbar für die Unterbrechung.
    »Es ist Wallace, Mylord. Er würde gerne mit Ihnen sprechen.«
    Wallace war einer seiner Pachtbauern, ein langsamer, aber zuverlässiger Mensch vom Land, den Jack schon sein Leben lang kannte.
    »Führen Sie ihn herein.«
    Wallace schlurfte ins Zimmer. Jack stand auf, lächelte und schüttelte ihm die Hand.
    »Es tut meinem Herzen gut, Sie zu sehen, Mylord, und so gesund dazu.« Wallace nickte Jack zu, während er sich setzte. »Sie sitzen hinter dem Schreibtisch Ihres Vaters, alles ist so, wie es sein sollte.«
    Jack entspannte sich, Wallace saß auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch, füllte ihn mit seinem kräftig gebauten Körper aus, und sein bodenständiger Humor war wie Balsam für Jacks Seele nach dem schwierigen Vormittag, den er hinter sich hatte.
    Nachdem sie sich über das Übliche ausgetauscht hatten und Jack über die Entwicklungen in Wallace’ Familie und auf dem Pachtbauernhof unterrichtet worden war, fragte er:
    »Sie scheinen ja wie immer alles bestens im Griff zu haben. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Nun ja.« Wallace rieb sich sein stoppeliges Kinn. »Manchen
kann man befehlen, anderen…« Er holte tief Luft und sprach weiter: »Es ist meine Tochter Mary. Sie geht mit John Hawkins Junge Roger aus. Sie denken daran, Ernst zu machen, und ich frage mich nun, was ich Mary als angemessene Mitgift geben sollte. Ich will nicht knausern, schließlich ist John ein alter Freund und wir sind alle froh über die Verbindung. Aber ich habe noch zwei weitere Mädchen zu Hause, und natürlich ist da noch mein Junge Joe, der das meiste bekommen soll.«
    Wallace schaute Jack an. »Ich habe mich gefragt, ob Sie einen Rat für mich hätten, wie hoch Marys Mitgift sein sollte.«
    Jack blinzelte. Er hatte absolut keine Ahnung, was eine angemessene Mitgift für Mary Wallace wäre. Aber Wallace schaute ihn an, als sollte er das wissen.
    »Äh … lassen Sie mir ein wenig Zeit.« Es musste jemanden geben, den er fragen konnte. »Ich erkundige mich unauffällig. Sie sind ja Sonntag in der Kirche, dann sage ich Ihnen, was ich in Erfahrung gebracht habe.«
    Wallace grinste breit.
    »Ich bin für jede Hilfe dankbar, Mylord.«
    Offenkundig erleichtert verabschiedete Wallace sich.
    Jack sank in seinen Stuhl zurück und fragte sich, wie zum Teufel er Wallace’ Erwartungen gerecht werden sollte.
    Er hatte sich kaum wieder auf das Blatt mit Zahlen vor sich konzentriert, das ihn durch seine Unfähigkeit, ihnen einen Sinn zu geben, zu verspotten schien, als es erneut an der Tür läutete. Jack lehnte sich zurück.
    Howlett erschien und schloss hinter sich die Tür  – ein verräterisches Zeichen.
    »Ein gewisser Mr. Jones, Mylord. Er ist ein Apfelhändler aus Bristol und beliefert die Mosthersteller.«
    Jack zog die Brauen hoch. Die Apfelernte aus dem gesamten Tal ging

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