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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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meinen Phaeton umwerfe. Und ich schwöre, ich war stocknüchtern.«
    »Da war eine zweite Kutsche«, half ihm Clarice und wurde sogleich von einem Blick aus den haselnussbraunen Augen durchbohrt. Einen Moment lang geriet sie aus der Fassung, dann erwiderte sie an ihn gewandt aufmüpfig: »Das wissen wir schließlich.«
    Anthony nickte, während ihm die Augen halb zufielen.
    »Er hat mich von der Straße abgedrängt.«
    »Können Sie ihn uns beschreiben?« Jack ließ Clarice nicht aus den Augen; sie setzte sich anders hin, sagte aber nichts.
    Anthony zog die Brauen zusammen.
    »Eher groß, blasses Gesicht, rundlich. Schien ein Gentleman zu sein.«
    Clarice’ Beschreibung war detaillierter gewesen, aber beide beschrieben eindeutig denselben Mann.
    »Hatten Sie ihn vorher schon einmal gesehen oder getroffen?«
    Anthony begann den Kopf zu schütteln, verzog dann aber schmerzlich das Gesicht und hielt inne.
    »Nein. Aber … kurz bevor es passierte, ehe der Phaeton umkippte, wusste ich es… ich wusste, er hatte vor, mich abzudrängen. Er hat mich angestarrt, mir ins Gesicht gesehen.« Anthonys Blick fand Jack. »Er hat es mit voller Absicht getan.«
    Mit grimmiger Miene nickte Jack.
    »So hat es den Anschein.«
    Anthony schnitt eine Grimasse.
    »Als ich wusste, dass es sich nicht verhindern lassen würde, bin ich abgesprungen, aber der Phaeton ist auf mich gefallen.« Er blickte zu seinen Beinen.
    »Eines ist gebrochen, verheilt aber bereits gut, wie Ihr Arm
übrigens auch. Sonst haben Sie nur Prellungen und Zerrungen.« Jack fing Anthonys Blick auf. »Sie werden in ein paar Monaten wieder gesund und munter sein.«
    Erleichterung machte sich auf Anthonys Zügen breit, und er sah gleich viel jünger aus.
    »Und«, sagte Clarice, »was hat es damit auf sich, dass gegen James ermittelt wird?«
    »Bevor Sie zu der Nachricht kommen, die Ihr Bruder schickt«, schaltete sich Jack ein, »berichten Sie bitte noch, was geschehen ist, nachdem Sie von Ihrem Bruder aufgebrochen waren und bevor Sie hier ankamen.«
    Anthony lächelte entschuldigend Clarice an und wandte sich an Jack.
    »Teddy hat mich zu sich kommen lassen. Ich habe mich mit ihm am Heiligengrab in dem Garten von Lambeth Palace getroffen. Es hat mich gewundert, dass er sich dort mit mir verabredet hat, aber wie sich herausstellte, wollte er nicht, dass ihn irgendjemand mit mir zusammen sieht.«
    Clarice presste die Lippen zusammen und schaute über Anthony hinweg zu Jack. Trotz Teddys Vorsichtsmaßnahmen hatte jemand die Brüder gesehen.
    »Teddy hat mir von den Vorwürfen gegen dich erzählt und mich gebeten, unverzüglich herzufahren, um dich zu warnen.« Anthony blickte James leicht verlegen an. »Ich musste an dem Abend noch zu einer Dinnergesellschaft, aber ich bin gleich am nächsten Morgen aufgebrochen.«
    »Sie haben sicher irgendwo Rast eingelegt.« Jack beugte sich vor. »In Swindon?«
    Anthony nickte.
    »Ich habe Swindon nach dem Frühstück verlassen. Aber ich war mir nicht sicher, welchen Weg ich nehmen sollte, daher bin ich erst nach Stroud gefahren. Das ist zwar länger, aber wenigstens habe ich mich da nicht verfahren.«
    Seine Stimme klang schwächer; er ermüdete rasch. Clarice schwieg, sah Jack an, und ihre Augen weiteten sich.
    Er sah zu Anthony.
    »Nun gut, und jetzt erzählen Sie uns von den Vorwürfen, die im Raum stehen. Besser noch, versuchen Sie, wortwörtlich wiederzugeben, was Teddy Ihnen gesagt hat.«
    Anthony seufzte. Er schloss die Augen, und eine steile kleine Falte erschien zwischen seinen Brauen.
    »Teddy hat eine Unterhaltung zwischen dem Bischof und dem Dekan mit angehört. Er ging gerade am Arbeitszimmer des Bischofs vorbei, und die Tür stand einen Spaltbreit offen. Teddy hörte James’ Namen, daher blieb er stehen und… er hörte, dass es Vorwürfe gegen James gebe, dass James mit den Franzosen gemeinsame Sache mache, und nicht erst seit Kurzem.
    Die Anschuldigungen besagen, dass James strategische Analysen von Wellingtons Feldzügen weitergegeben habe sowie Informationen, die er über Truppenstärken und -bewegungen von den Soldaten gesammelt hatte, mit denen er gesprochen hatte. Als einer der Diakone den Bischof das erste Mal deswegen gewarnt hatte, hatte der es als bösartige Gerüchte abgetan, aber dann kam der Diakon mit genaueren Angaben und … in dem Gespräch, das Teddy belauschte, teilte der Bischof dem Dekan mit, dass sie die Sache wohl ernst nehmen und sie wohl gegen James ermitteln müssten.«
    Anthony machte eine

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