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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hielt.
    Nach seinem anfänglichen Unverständnis über die Anweisung des Bischofs, dass er sich nur innerhalb der Grenzen von Avening aufhalten durfte, war James immer stiller geworden und hatte alle weiteren Fragen Clarice und Jack überlassen. Jack hakte weiter nach, um so viel wie möglich von Dekan Halliwell zu erfahren, geschickt unterstützt von Clarice, obwohl ihre Beiträge vor allem nonverbal waren.
    Schließlich entschuldigte sich Dekan Halliwell und floh, Clarice’ Dolchblick zwischen den Schulterblättern. Sobald seine Kutsche über die Auffahrt davongerattert war, kehrten die drei in James’ Studierzimmer zurück.
    James ließ sich langsam in den Stuhl hinter seinem Schreibtisch sinken, als ob er immer noch nicht ganz glauben konnte, welche Wendung die Dinge genommen hatten. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, seine Gedanken weit weg.
    Obwohl Jack seine Erschütterung nachempfinden konnte  – vor zwei Stunden hatte James noch keine Ahnung gehabt, dass dräuende Wolken am Horizont aufgezogen waren, geschweige denn ein Sturm dieser Größe drohte  –, ähnelte Jacks Reaktion mehr Clarice’ Stimmung.
    Sie ging auf und ab, die Arme unter dem Busen verschränkt. Ihre Röcken raschelten, als sie sich umdrehte. Ein ausgeprägtes Stirnrunzeln zog ihre Brauen nach unten. Sie rang eindeutig mit dem Problem, was nun am besten zu tun sei, was als Nächstes kam. Wie sie James’ Namen reinwaschen konnte.
    »Nun!« James atmete scharf aus. Sein Blick blieb auf die Wand gegenüber gerichtet.
    Jack fing Clarice’ Blick auf und hob eine Braue. Sie blickte ihn einen Moment mit zusammengezogenen Brauen an, dann winkte sie ab.
    »Ach, setz dich doch. Jetzt ist nicht die Zeit, sich mit albernen Höflichkeitsregeln aufzuhalten.«
    Natürlich hatte sie auf die Einhaltung jeder noch so unbedeutenden
Anstandsregel bestanden, solange Dekan Halliwell da gewesen war. Jack verkniff sich ein Lächeln und ließ sich auf einen der Lehnstühle sinken. Er betrachtete James.
    Das war James’ Schlacht. Während Jack fest entschlossen war, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um zu helfen, musste er wissen, was in James’ Kopf vor sich ging.
    »Ich werde nach London gehen und die Familie zusammentrommeln.«
    Bei Clarice’ Erklärung, in einem Tonfall geäußert, der keinen Widerspruch zuließ, hob James den Kopf.
    »Oh nein, meine Liebe. Dazu besteht wirklich keine Notwendigkeit … der Bischof wird Vernunft annehmen, da bin ich sicher.« James blickte zu Jack. »Denkst du das nicht auch, mein Junge?«
    Jack war nicht derselben Ansicht, wurde aber der Notwendigkeit, dies auszusprechen, durch Clarice enthoben.
    »Wenn der Bischof bereit ist, seine Zeit und die zahlloser anderer zu verschwenden, indem er eine interne Gerichtsverhandlung anberaumt, um die Sache offiziell anzuhören, dann spricht auch nichts gegen die Annahme, dass er sich von erdichteten Argumenten beeinflussen lässt, die ihm vorgelegt wurden.«
    Genau.
    »Ich denke«, begann Jack, einmal mehr dankbar, dass er die Stimme der Vernunft sein und Clarice’ harter, aber zutreffender Einschätzung den Stachel der Wahrheit nehmen konnte, »dass wir darauf werden reagieren müssen, James.«
    James betrachtete ihn mit zusammengezogenen Brauen, dann schaute er zu Clarice. Sie blieb stehen und erwiderte ungerührt James’ Blick. Nach einer Weile schien James seine Gedanken abzuschütteln.
    »Nein.« Er lehnte sich zurück und schaute sie beide an. »Das ist ein Sturm im Wasserglas, zweifellos und bedauerlicherweise aufgewirbelt von dem neidischen Humphries. Am
besten, wir ignorieren die Sache. Je weniger dazu gesagt wird, desto schneller klärt sich die Angelegenheit.«
    Über ihren verschränkten Armen schwoll Clarice’ Busen an.
    »Nein, James. Nicht.« Jacks Stimme klang nicht länger beruhigend und milde; es war ein Anflug von Härte herauszuhören. »Wenn du diese Vorwürfe nicht zur Kenntnis nimmst und dich nicht verteidigst und der Bischof entscheidet, dass du dich dafür verantworten musst, dann wird die Anklage auf Hochverrat lauten.«
    James lächelte.
    »Aber das ist es doch gerade, mein Junge. Niemand, der noch ganz richtig im Kopf ist, würde je auf die Idee kommen, einen Altwood des Verrats zu beschuldigen.«
    Clarice’ abfälliges Schnauben war beredter als tausend Worte. »Um Himmels willen, James! Der einzige Grund, weswegen der Bischof eine interne Anhörung angesetzt hat, ist doch wegen der Familie, dennoch hat er die Verhandlung anberaumt. Er

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