Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Zog daran, streichelte sie neckend, ehe er plötzlich leicht zukniff.
Genau in dem Moment, als er noch tiefer in sie stieß.
Gefühle, so grell wie ein Blitz, durchzuckten sie. Sie keuchte, der Laut hallte laut im stillen Zimmer wider. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, wie sich ihr Atem anhörte, ihrer flach und abgehackt, seiner laut und angestrengt. Er neigte den Kopf, und seine Lippen streiften die empfindliche Haut an ihrem Hals.
Dann schloss er seine Finger wieder, fest und fester; er kniff und zupfte im Rhythmus der Bewegungen seiner Hüften. Die Hand auf ihrem Bauch spannte sich, und sie wurde noch ein Stück angehoben, ihre Hüften nach vorn gedrückt. Er drang jetzt tiefer und härter und noch tiefer in sie ein.
Ihre Sinne barsten in einer grellen Explosion der Seligkeit.
Wie gesponnenes Glas rasten scharfe Empfindungen durch ihre Nervenbahnen, bis sie dachte, dass sie gleich zerspringen würde. Ihre Haut brannte, war so empfindlich. Ihr ganzer Körper erwachte flammend zum Leben. Ihre Gefühle waren wie in einem Kaleidoskop der Lust gefangen, bis es auseinanderbrach.
Bis die Erfüllung sie erfasste, ihre Realität bersten ließ und die Ekstase sie ausfüllte. Ihr Körper zuckte, verkrampfte sich, während er ein letztes Mal in sie stieß.
Sie fühlte seine Wärme in sich, die Hitze seines rauen Atems an ihrem Hals. Seine Hände hielten sie fest, sein Körper war wie ein lebendiger Käfig um sie herum. Er bewegte den Kopf und küsste sie auf die Schulter, zärtlich und zugleich voller Leidenschaft.
Ihre Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln, als sie sich gegen ihn sinken ließ, in den Himmel seiner Arme.
Sie konnte nachher nicht sicher sagen, wie sie es zum Ruhebett geschafft hatten, aber als sie die Augen wieder öffnete, lagen sie nebeneinander. Ihre Wange ruhte auf den starken Muskeln
seiner Brust. Seine Haut war warm, so wie der Rest seines Körpers. Sie konnte seine Haut fast überall spüren.
Er lag auf dem Rücken und sie halb auf ihm, er hatte die Arme um sie geschlungen. Ihre Hüften lagen zwischen seinen gespreizten Schenkeln, umrahmt von seinen langen Beinen.
Den Kopf zu heben erforderte mehr Kraft, als sie aufbringen konnte; daher drehte sie sich ein wenig zur Seite und spähte in sein Gesicht.
Ein Arm lag über seinen Augen, aber er spürte ihren Blick und schaute sie mit halb geöffneten Lidern an. Er betrachtete sie einen Moment, dann senkte er den Arm.
»Ich habe uns hierher gebracht – beweg dich nicht.«
Sie lächelte und bettete ihren Kopf wieder an seiner bequemen Schulter. Sie genoss diese ruhigen Augenblicke danach, wenn sie noch von der köstlichen Wärme umfangen war, sie friedlich und still beieinanderlagen und sich frei fühlten, ohne das sein zu müssen, wozu wie die Welt sie gemacht hatte – Lord und Lady. In diesen Momenten waren sie einfach sie selber. Er und sie und es gab keine gesellschaftlichen Regeln … und in gewisser Weise auch keine Schutzschilde.
Die Idee reizte sie, machte sie darauf aufmerksam, wie verbunden sie sich mit ihm fühlte, wie offen sie miteinander umgingen. Ohne Einschränkung. Sie empfand nicht aufgrund der körperlichen Intimität so, das war nur eine der Auswirkungen und nicht der wahre Grund. Der wahre Grund, weshalb sie sich so anders mit ihm fühlte, anders mit ihm umging, war vielschichtiger.
Oder vielleicht war es auch ganz einfach.
Er verstand sie, oder wenigstens hatte sie den Eindruck, und sie verstand ihn.
Deswegen war er der einzige Mann ihres Standes, bei dem sie in Erwägung zog, ihn um Rat zu fragen. Der einzige, dessen Rat ihrer Meinung nach wertvoll sein könnte.
Ihre Haut kühlte sich ab; eine leise Brise kam durchs offene Fenster und strich mit kalten Fingern über ihren Körper. Sie unterdrückte einen Schauer; sie wollte nicht, dass seine Arme sich wieder fester um sie schlossen, nicht jetzt.
Sie setzte sich auf. Den Blick, den er ihr zuwarf, nicht weiter beachtend, griff sie hinter sich und zog ihren Schal hervor. Sie schüttelte ihn aus, legte ihn sich um die Schultern und schwang die Beine aus dem Bett.
Ohne zurückzuschauen, ging sie zu den Fenstern. Während die Hitze von ihrer Haut schwand, erschien ihr die Nachtluft weniger kühl. Sie blieb am Fensterrahmen stehen und schaute nach draußen. Die Nacht war ein Gemisch aus Schatten und schwachem Mondschein, leisem Rascheln in der Ferne und dem Säuseln des Windes.
Wenn sie ihn um Rat fragte, würde er erwarten, dass sie ihn auch
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