Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
werde ich Sie nach London begleiten.«
Sie schaute warnend zu James, verbarg ihre Entschlossenheit nicht. Sie würde auf kein Gegenargument hören. Sie konnte allein über sich bestimmen; weder James noch sonst jemand hatte das Recht, ihr irgendetwas vorzuschreiben. »Die Familie muss es erfahren.« Sie blickte zu Jack. »Sie kennen sie nicht, mich dagegen sehr wohl.«
Jack hatte bloß genickt – ob als Zeichen, dass er ihre Entscheidung akzeptierte oder aus der vergeblichen Hoffnung heraus, dass sie später vielleicht ihre Meinung änderte, das wusste sie nicht –, aber er ließ die Sache auf sich beruhen.
Sie wusste, was sie tat.
Gelassen ging Clarice durch die Nacht, überquerte die Brücke und stieg über den Zauntritt, schritt durch die Wiese zum Hügel und zu der Laube.
Zu Jack. In seine Arme, um seinen Körper und die Erregung zu spüren, die sie bei ihm gefunden hatte.
Sie war sich nicht sicher, ob es wieder so sein würde, so fesselnd, aber sie wollte es dringend herausfinden.
Er hatte sich kurz nach ihrer Erklärung, sie wolle ihn nach London begleiten, entschuldigt. Sie hatte ihn zur Haustür begleitet; er war dicht hinter ihr gegangen und hatte ihr ins Ohr geflüstert. Sie musste sich beherrschen, nicht zu erbeben, hatte aber zugestimmt, sich heute Nacht hier mit ihm zu treffen.
Die Laube tauchte vor ihr auf, die Tür stand wieder verlockend offen. Vorfreude breitete sich in ihr aus. Sie musste insgeheim über sich lächeln, beschleunigte ihre Schritte und eilte voller Eifer weiter.
Von seinem Platz hinter den breiten Fenstern der Laube beobachtete
Jack, wie Clarice aus den Schatten der Bäume trat und mit leichtem selbstsicherem Schritt zur Treppe lief. Und sie hochstieg … zu ihm.
Vorfreude baute sich in ihm auf, entschieden und ungewöhnlich mächtig, seltsam verlockend. Nicht einfach die Freude auf sinnliche Genüsse, sondern darauf, sie wieder zu erleben, eine weitere Gelegenheit zu erhalten, sie zu umwerben, ein weiterer Schritt in seiner Kampagne, sie zu erobern.
Er wusste, was er wollte; was er hingegen nicht ganz verstand, war, warum. Was er fühlte, stand außer Frage, was er wollte und brauchte – was er unbedingt haben musste –, war kristallklar. Aber er wusste, wer sie war, und kannte sich selbst gut genug, trotzdem konnte er nicht verstehen, wie sich bereits jetzt eine solch starke Verbindung zwischen ihnen entwickelt hatte, wenigstens, was ihn betraf.
So stark, dass er sich gebunden fühlte, dass sie ihn forderte.
Er drehte sich um, als sie durch die Tür kam. Sie sah ihn, lächelte mit ihrer gewohnten Sicherheit, dann schloss sie die Tür und kam zu ihm.
Er wartete, während sie durch das Muster aus Schatten und Licht ging. Sie trug ein helles edles Abendkleid, das sich verspielt an ihre langen Beine schmiegte. Sie ließ den Schal von ihren Schultern gleiten, der auf das Kopfende des Ruhebetts fiel. Sie legte den Kopf leicht schief und musterte sein Gesicht im schwachen Licht, kam näher, blieb erst stehen, als sie so dicht vor ihm war, dass sie mit den Brustspitzen fast seine Brust berührte.
Er schloss seine Hände um ihre Taille, als sie die Arme hob und sie ihm um die Schultern legte.
Sie betrachtete sein Gesicht aus der Nähe.
»Möchtest du über James reden?«
»Nein.« Er hielt ihren Blick einen Moment fest, genoss es, sie zwischen seinen Händen zu spüren, warm und geschmeidig.
Sie strahlte eine durch und durch weibliche Stärke aus. Er wunderte sich, welche Gefühle sie in ihm weckte. »Ich möchte nicht reden, auch nicht über James … wenigstens jetzt nicht.«
Seine Stimme war leise, heiser und rau von verheißungsvoller Leidenschaft.
Ihre Lippen verzogen sich, als er den Kopf senkte.
»Gut.«
Dann küsste sie ihn. Und er küsste sie.
Einen Augenblick rangen sie um die Führung in diesem sinnlichen Wettstreit, dann gab sie mit einem leisen Seufzen, das er bis in sein Innerstes fühlte, nach, überließ ihm freiwillig das Recht, den Ablauf für ihr Spiel vorzugeben.
Wie letzte Nacht.
Das war es … sie ergab sich nicht, sondern brachte ihm dieses bereitwillige Vertrauen entgegen, was ihn bis ins Innerste traf und in ihm eine animalische Reaktion wachrief, die ihn dazu trieb, sich alles zu nehmen, was sie ihm bot, zu verzehren, zu wollen und mehr zu verlangen.
Sie haben zu wollen konnte leicht zur Sucht werden.
Als er seine Hand um ihre herrliche Brust schloss und sie besitzergreifend zu kneten begann, ihre hitzige Reaktion
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