Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
allein?«
    »Ich – er war bei der SRA – der sozialen Reformarmee. Ich schätze, das war eher ein Team.«
    »Ich hätte angenommen, dass er freiberuflich immer für den Meistbietenden tätig gewesen ist.«
    Jetzt stieg eine leichte Röte in Lamonts Gesicht. »Mein Vater war ein Patriot.«
    »Sabotage für einen höher gerichteten Zweck. Terroristen bezeichnen sich häufiger als Patrioten.« Sie sprach mit ruhiger Stimme, entdeckte aber trotzdem zum ersten Mal seit Anfang des Gesprächs eine Spur von Zorn in seinem Blick. »Glauben Sie an Sabotage für einen höher gerichteten Zweck, Lamont? Daran, dass man auch Unschuldige abschlachten und opfern darf, wenn man für eine gerechte Sache kämpft?«
    Er öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und atmete tief durch. »Im Krieg ist man naturgegeben in einer Ausnahmesituation. Zu Zeiten meines Vaters beuteten Bürokraten unser Land nach Kräften aus. Die zweite Revolution in Frankreich war erforderlich, um dem Volk die Macht und die Gerechtigkeit zurückzubringen, auf die es einen rechtmäßigen Anspruch hat.«
    »Das …«, abermals bedachte Eve Lamont mit einem schmalen Lächeln, »nehme ich als ein Ja.«
    »Ich habe niemals Bomben für irgendwelche Kämpfe hergestellt. Ich mache sie für den Bergbau, für die Sprengung alter Häuser. Leer stehender Häuser. Für militärische Versuche. Für all dies gibt es rechtmäßige Verträge«, erklärte er vehement. »Autotron ist eine angesehene Firma.«
    »Da bin ich mir ganz sicher. Gefällt es Ihnen, Bomben herzustellen?«
    »Wir bauen keine Bomben.« Sein Ton wurde kühler, und seinen französischen Akzent hörte man stärker als zuvor heraus. »Die Sprengkörper, die wir hier fertigen, sind hoch entwickelt und technisch auf dem allerneuesten Stand. Wir produzieren das Beste, was es auf diesem Sektor gibt.«
    »Tut mir Leid, wenn ich mich ständig wiederhole.
    Aber gefällt es Ihnen, hoch empfindliche Geräte, die technisch auf dem allerneuesten Stand sind, zu entwickeln?«
    »Ja. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass mir meine Arbeit gefällt. Gefällt Ihnen Ihre Arbeit auch?«
    Jetzt wurde er tatsächlich etwas vorlaut, dachte Eve. Wirklich interessant. »Mir gefallen die Ergebnisse, die ich damit erziele. Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Mir gefällt es, wenn ich meine Fähigkeiten nutzen kann.«
    »Mir auch. Danke, Mr Lamont. Das ist alles.«
    Das leichte Lächeln, zu dem er seinen Mund verzogen hatte, verschwand. »Ich kann gehen?«
    »Ja, danke. Ende der Aufnahme, Peabody. Danke, dass wir den Raum benutzen durften, Roarke.«
    »Hier bei Autotron sind wir immer froh, wenn wir die Möglichkeit bekommen, der Polizei bei ihrer Arbeit behilflich zu sein.« Er zog eine seiner eleganten Brauen in die Höhe und sagte zu Lamont: »Ich glaube, dass Lieutenant Dallas Sie jetzt nicht mehr braucht. Kehren Sie also ruhig an Ihren Arbeitsplatz zurück.«
    »Sehr wohl, Sir.« Er erhob sich steif von seinem Platz, verließ den Raum, und Eve lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
    »Er hat gelogen.«
    »Allerdings«, stimmte Roarke ihr unumwunden zu. »Das hat er.«
    »In welcher Beziehung?«, platzte es aus Peabody heraus.
    »Er kannte den Namen Cassandra, genauso wie ihm der Spitzname Tüftler etwas gesagt hat.« Eve rieb sich nachdenklich am Kinn. »Anfangs ist er etwas unsicher gewesen, aber dann lief er warm. Er hat für Bullen eindeutig nichts übrig.«
    »Damit steht er garantiert nicht allein«, bemerkte Roarke. »Doch wie viele andere hat er den Fehler gemacht, eine bestimmte Polizistin eindeutig zu unterschätzen. Er hat sich gegen Ende allen Ernstes eingebildet, dass er dich in der Tasche hat.«
    Schnaubend stand sie auf. »Was für ein jämmerlicher Amateur. Peabody, sorgen Sie dafür, dass unser Freund Lamont diskret beschattet wird. Roarke, ich möchte -«
    »Seine Arbeitsunterlagen, seine Geräte, seine Materiallisten sowie seine Bestellungen einsehen und mit den Beständen vergleichen.« Er erhob sich ebenfalls. »Wurde bereits alles arrangiert.«
    »Angeber.«
    Er nahm ihre Hand und hob sie, weil es ihn stets in Stimmung brachte, Eve bei der Arbeit zu beobachten, elegant an seinen Mund. »Außerdem behalte ich ihn vorsichtshalber im Auge.«
    »Sieh zu, dass er es nicht bemerkt«, wies sie ihn mit strenger Stimme an. »Ich möchte, dass er denkt, er wäre aus dem Schneider. Peabody …« Sie wandte sich ihrer Assistentin zu und räusperte sich, als sie merkte, dass diese versonnen aus dem Fenster sah. »Hallo …

Weitere Kostenlose Bücher