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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kommt.« Trotzdem öffnete sie die Tür ein Stückchen weiter. »Fassen Sie ja nichts an.«
    Eve trat in eine winzige, kaum einen Quadratmeter große, mit verblichenem, sorgfältig gewienertem Linoleum ausgelegte Kammer, die vom Architekten dieses Hauses sicher scherzhaft als Foyer bezeichnet worden war.
    »Streifen Sie den Dreck von Ihren Schuhen. Streifen Sie den Dreck von Ihren Bullenschuhen ab, bevor Sie über die Schwelle meines Hauses treten.«
    Gehorsam machte Eve noch einmal einen Schritt zurück und streifte den Schneematsch von ihren Schuhen ab, wodurch sie die Gelegenheit bekam, sich Monica Rowan genauer anzusehen.
    Das Bild in ihrer Akte hatte tatsächlich gestimmt. Sie hatte ein graues, hartes, grimmiges Gesicht. Augen, Haare, Haut – alles hatte fast den gleichen trüben Ton. Sie trug von Kopf bis Fuß Flanell, und die Hitze, die in ihrer Wohnung herrschte, brachte Eve in ihrer Jeans und ihrer dicken Jacke schon ins Schwitzen, bevor sie ganz eingetreten war.
    »Machen Sie die Tür zu! Sie lassen die Wärme raus, und das kostet mich mein Geld. Wissen Sie, wie teuer es ist, dieses Loch zu heizen? In den Stadtwerken sitzen lauter Regierungsdrohnen, denen es egal ist, ob man sich ihre Dienste leisten kann oder nicht.«
    Auch Peabody trat ihre Füße auf der Matte ab, trat ein, schloss hinter sich die Tür und prallte in der entstehenden Enge gegen Eve. Monica stand ihnen mit gekreuzten Armen gegenüber und funkelte sie giftig an. »Stellen Sie mir Ihre Fragen und dann sehen Sie zu, dass Sie wieder verschwinden«, herrschte sie die beiden an.
    So viel zur berühmten Gastfreundschaft der Yankees, dachte Eve. »Es ist etwas eng hier, Mrs Rowan. Vielleicht können wir ins Wohnzimmer hinübergehen und uns dort setzen.«
    »Fassen Sie sich kurz. Ich habe noch zu tun.« Monica drehte sich um und ging ihnen voran in ihre gute Stube, die wie bereits der Flur die Größe eines Zimmers aus einer Puppenstube hatte, das jedoch geradezu gleißend sauber war. Der einzige Stuhl und das kurze Sofa hatten durchsichtige Plastik-Schonbezüge, genauso wie die Schirme der beiden identischen Lampen.
    Eve kam zu dem Schluss, dass sie sich doch nicht setzen wollte.
    Die Vorhänge vor den Fenstern waren so dicht zugezogen, dass nur ein bisschen trübes Tageslicht durch den schmalen Schlitz ins Zimmer fiel. Überall waren sorgfältig Staubfänger verteilt, nur gab es halt nirgends Staub. Eve dachte, falls sich eine Motte in diesen Raum verirrte, würde diese garantiert mit einem panischen Sturzflug das Weite suchen. Ein Dutzend zierlicher Porzellanfiguren mit lächelnden Gesichtern waren auf den blitzsauberen Oberflächen verteilt, und ein billiger Katzenroboter erhob sich knirschend von dem Teppich, auf dem er gelegen hatte, miaute einmal rostig auf und legte sich sofort wieder hin.
    »Stellen Sie Ihre Fragen, und dann hauen Sie wieder ab. Ich habe noch jede Menge Hausarbeit zu erledigen.«
    Peabody schaltete den Recorder an, und Eve klärte Monica über ihre Rechte auf und fragte: »Haben Sie verstanden, was für Rechte und für Pflichten Sie haben, Mrs Rowan?«
    »Sie sind ungebeten in mein Haus gekommen und stören mich bei meiner Arbeit. Ich brauche keinen Anwalt. Das sind doch alles Marionetten der Regierung, die ehrliche Leute aussaugen, bis nicht mehr der kleinste Blutstropfen in ihnen ist. Also fangen Sie endlich an.«
    »Sie waren mit James Rowan verheiratet.«
    »Bis die Regierung ihn und meine Kinder getötet hat.«
    »Sie haben zum Zeitpunkt seines Todes nicht mit ihm zusammengelebt.«
    »Aber deshalb war ich trotzdem seine Frau.«
    »Ja, Madam, das waren Sie. Können Sie mir sagen, weshalb Sie nicht mit ihm und Ihren Kindern zusammen gewesen sind?«
    »Das ist ja wohl meine Privatangelegenheit.« Monica legte ihre Arme noch fester um die Brust. »Jamie hatte sehr vieles im Kopf. Er war ein großer Mann. Es ist die Pflicht einer Frau, sich den Bedürfnissen und Wünschen ihres Ehemanns zu beugen.«
    Eve zog eine Braue in die Höhe. »Und Ihre Kinder? Haben deren Bedürfnisse und Wünsche irgendeine Rolle für Sie gespielt?«
    »Er hat die Kinder angebetet und brauchte sie in seiner Nähe.«
    Dich hat er also weder angebetet noch gebraucht , überlegte Eve, fragte jedoch: »Und Sie, Mrs Rowan, haben Sie Ihre Kinder ebenfalls angebetet?«
    Dies war keine Frage, die sie hätte stellen müssen, und Eve hätte sich auf die Zunge beißen mögen, nachdem sie ihr über die Lippen gekommen war.
    »Ich habe die beiden auf die

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