Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Welt gebracht.« Monica reckte aggressiv den Kopf. »Ich habe jedes von ihnen neun Monate in mir getragen und unter Blut und Schmerz geboren. Ich habe meine Pflicht erfüllt, habe sie sauber gehalten, sie ernährt, und die Regierung hat mich für die Mühe mit einem jämmerlichen Trostgeld abgespeist. Jeder verdammte Polizist hat damals mehr verdient als eine professionelle Mutter. Wer, glauben Sie, hat mitten in der Nacht aufstehen müssen, wenn sie gejammert haben? Wer hat hinter ihnen hergeräumt? Nichts ist schmutziger als Kinder. Wenn man ein Haus mit Kindern nur halbwegs in Ordnung halten will, arbeitet man sich die Finger wund.«
    So viel zur Mutterliebe, dachte Eve und erinnerte sich daran, dass es darum gar nicht ging.
    »Wussten Sie über die Aktivitäten Ihres Mannes, über seine Verbindung zu der Terror-Gruppe Apollo, Bescheid?«
    »Alles Propaganda. Alles Lügen. Lügen der Regierung«, spie sie aus. »Jamie war ein großer Mann. Ein Held. Wenn er Präsident gewesen wäre, wäre dieses Land nicht in dem elendigen Zustand, in dem es mit all den Huren und all dem Schmutz jetzt ist.«
    »Haben Sie mit ihm zusammengearbeitet?«
    »Aufgabe der Frau ist es, das Haus sauber zu halten, anständige Mahlzeiten zu kochen und Kinder zu bekommen.«
    Sie musterte Eve und Peabody verächtlich. »Sie beide wollen vielleicht wie Männer sein, aber mir war stets bewusst, zu welchem Zweck Gott uns Frauen erschaffen hat.«
    »Hat er mit Ihnen über seine Arbeit gesprochen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie seine Kampfgefährten kennen gelernt?«
    »Ich war seine Frau. Ich habe ihm und den Menschen, die an ihn geglaubt haben, ein ordentliches Haus zur Verfügung gestellt.«
    »William Henson hat an ihn geglaubt.«
    »William Henson war ein loyaler und brillanter Mann.«
    »Wissen Sie, wo ich diesen loyalen und brillanten Mann eventuell finde?«
    Monica verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Die Hunde der Regierung haben ihn gejagt und umgebracht, so wie sie alle getötet haben, die loyal gewesen sind.«
    »Wirklich? Sein Tod wurde niemals offiziell bestätigt.«
    »Das alles ist eine Intrige. Eine hinterhältige Verschwörung. Sie wollen was vertuschen.« Dünne Spuckefäden flogen, während sie sprach, aus ihrem Mund. »Sie haben ehrliche Menschen aus ihren Häusern verschleppt, in Gefängnisse geworfen, ausgehungert, gefoltert und schließlich exekutiert.«
    »Hat man auch Sie aus Ihrem Haus verschleppt, Mrs Rowan? Hat man auch Sie ins Gefängnis geworfen und gefoltert?«
    Monicas Augen waren nur noch zwei schmale Schlitze, als sie würdevoll erklärte: »Ich hatte nichts zu bieten, woran sie irgendein Interesse hätten haben können.«
    »Können Sie mir die Namen von Leuten nennen, die an ihn geglaubt haben und noch am Leben sind?« »Die Leute kamen und gingen. Außerdem ist das
    Ganze über dreißig Jahre her.«
    »Was ist mit ihren Frauen? Ihren Kindern? Sie müssen doch die Familien kennen gelernt, sich mit ihnen getroffen und vielleicht sogar angefreundet haben?«
    »Ich musste einen Haushalt führen. Ich hatte keine Zeit für solche Dinge.«
    Eve sah sich suchend um, konnte jedoch keinen Fernseher entdecken, weshalb sie ihr Gegenüber fragte: »Verfolgen Sie die Nachrichten, Mrs Rowan? Halten Sie sich auf dem Laufenden über das, was täglich so passiert?«
    »Ich kümmere mich nur um meine eigenen Angelegenheiten. Ich brauche nicht zu wissen, was andere Leute tun.«
    »Dann wissen Sie noch gar nicht, dass gestern eine Terror-Gruppe, die sich Cassandra nennt, ein Bombenattentat auf das Plaza Hotel in New York verübt hat und dass dabei Hunderte von Menschen, unter ihnen jede Menge Frauen und Kinder, umgekommen sind?«
    Ihre grauen Augen flackerten, sofort jedoch hatte sie sich wieder unter Kontrolle und erklärte steif: »Sie hätten zu Hause sein sollen, wo sie hingehört hätten.«
    »Es macht Sie also nicht betroffen, dass eine Gruppe Terroristen unschuldige Menschen tötet? Dass angenommen wird, dass es zwischen dieser Gruppe und Ihrem toten Mann eine Verbindung gibt?«
    »Niemand ist unschuldig.«
    »Nicht einmal Sie selber, Mrs Rowan?« Ehe Monica etwas erwidern konnte, fragte Eve schon weiter: »Hat sich jemand von Cassandra bei Ihnen gemeldet?«
    »Ich lebe sehr zurückgezogen. Ich weiß nichts über Ihr gesprengtes Hotel, aber wenn Sie mich fragen, wäre dieses Land erheblich besser dran, wenn die ganze Stadt in die Luft geflogen wäre. So, mehr Zeit werde ich Ihnen nicht widmen. Und wenn Sie nicht sofort

Weitere Kostenlose Bücher