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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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modernisieren, und er machte sich eine Notiz, die erforderlichen Schalter zu besorgen, ehe er zurück nach Arizona flog.
    Falls er noch genügend Zeit für diese Arbeit fände. Vielleicht kehrte er ja bereits heute Abend zusammen mit Clarissa nach Hause zurück.
    Weshalb nur rief sie ihn nicht an?
    Als er merkte, dass er abermals das Link anstarrte, ging er in die Küche, nahm dort den Recycler auseinander, reinigte ihn gründlich und baute ihn wieder zusammen, bevor er abermals ins Leere starrte und anfing davon zu träumen, wie es wäre, wenn er Clarissa mit nach Hause nahm.
    Natürlich nähme die Familie sie mit offenen Armen auf. Selbst wenn ihre religiöse Überzeugung es ihnen nicht vorgeschrieben hätte, Menschen in Not aufzunehmen und zu trösten, kannte er die Herzen derer, die ihn aufgezogen hatten, und wusste, sie waren großzügig und offen gegenüber jedem, der den Weg zu ihnen fand.
    Zugleich aber war ihm bewusst, wie scharf die Augen seiner Mutter waren, dass sie seine Gefühle, egal, wie sehr er sich bemühen würde, sie vor ihnen zu verbergen, sofort erkennen würde und dass sie ganz bestimmt nicht mit dem einverstanden wäre, was er für diese Frau empfand.
    Er konnte seine Mutter hören, als wäre sie in diesem Moment im selben Raum.
    Sie muss heilen, Zeke. Sie braucht Zeit und Raum, um zu entdecken, was in ihr ist. Niemand kann sein Herz erkennen, wenn es derart verwundet ist. Tritt zurück und sei ihr Freund. Zu mehr ist weder für dich noch für sie die Zeit.
    Er wusste, seine Mutter hätte Recht. Wusste jedoch ebenfalls, dass er, ganz egal, wie sehr er sich bemühen würde, ihrem Rat zu folgen, bereits zu sehr verliebt war in Clarissa, um nichts anderes als ein guter Freund für sie zu sein.
    Doch er würde sie so sanft und vorsichtig behandeln, wie man sie behandeln sollte. Würde sie dazu bewegen, eine Therapie zu machen, um ihren Selbst-wert wieder zu entdecken, würde ihr seine Familie vorstellen, damit sie endlich einmal sähe, was eine richtige Familie war.
    Er würde geduldig sein.
    Und wenn sie ihre Stabilität wiedergefunden hätte, würde er sie lieben, süß und sanft und zärtlich, damit sie die Schönheit des Zusammenseins mit einem Mann erkennen würde und die Schmerzen und die Angst endgültig vergaß.
    Sie war so voller Furcht. Die blauen Flecken auf der Haut würden mit der Zeit verblassen, doch er wusste, dass die Wunden, die ihr Herz und ihre Seele trugen, weiter schwären könnten, sich weiter ausdehnen und schmerzen, sodass sie niemals Ruhe fände. Alleine dafür sollte Branson zahlen. Es beschämte ihn, dass er sich derart inbrünstig nach Rache sehnte, da es seinem Glauben widersprach. Doch so sehr er sich auch bemühte, sich ausschließlich auf Clarissa und darauf zu konzentrieren, wie sie, wenn sie erst in Arizona wäre, ähnlich einer Wüstenblume nach langer Trockenzeit erblühte, verlangte es ihn gleichzeitig nach Rache – Rache an diesem widerlichen Mann.
    Er wollte, dass Branson alleine und verängstigt in einem Kerker saß. Wollte, dass er um Gnade winselte, wie er selbst zuvor von seiner Frau angebettelt worden war.
    Er sagte sich, es wäre sinnlos, so etwas zu wünschen, weil das Leben dieses Mannes, wenn Clarissa erst erholt und glücklich wäre, völlig belanglos war. Trotzdem stellte die Situation seine Überzeugung ernsthaft auf die Probe, dass jeder ohne fremde Einmischung seinem Schicksal entgegengehen sollte. Und dass der Wunsch des Menschen, andere zu verurteilen und für ihre Taten zu bestrafen, diesem Streben nur im Weg stand.
    Ihm wurde klar, dass er B.D. Branson längst verurteilt hatte, und es verlangte ihn danach, ihn für seine Taten zu bestrafen. Ein ihm bisher unbekannter Teil seiner Seele sehnte sich danach, selbst der Scharfrichter zu sein.
    Er kämpfte gegen das Verlangen an, doch ballte er die Fäuste, als er abermals das Link anstarrte und hoffte, sie riefe endlich an.
    Als es endlich klingelte, zuckte er zusammen und stürzte an den Apparat. »Ja, hallo.«
    »Zeke.« Auf dem Bildschirm sah er ihr Gesicht. Tränen trockneten auf ihren Wangen, doch verzog sie ihren Mund zu einem, wenn auch etwas unsicheren, Lächeln und bat ihn: »Bitte komm.«
    Vor lauter Glück schwoll ihm das Herz und er jauchzte: »Bin schon unterwegs.«
    Peabody sehnte sich danach, dass die letzte Teambesprechung dieses Tages endlich ein Ende fand. Sie gestand sich ein, dass sie es nicht mehr lange aushielt. McNab saß ihr gegenüber an dem schmalen Konferenztisch,

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