Ein feuriger Verehrer
Bronx, anschließend nach Brooklyn und dann über Long Island abermals nach Queens.
Gerade als sie zu dem Schluss kam, dass sie lieber einen Schuss in den Kopf bekommen würde, statt noch eine weitere Fahrt zu unternehmen, sah sie die Kerle kommen.
Einer von links, der andere von rechts. Sie ging in Gedanken die vom Tüftler abgegebene Beschreibung durch und kam zu dem Ergebnis, dass dies dieselben Typen waren, die er erst beliefert hatte, bevor ihm von ihnen die Zunge abgeschnitten worden war.
Sie löste sich aus dem Gedränge der erschöpften Fahrgäste, merkte, dass die beiden, um ganz sicherzugehen, noch Abstand zueinander wahrten, und kam, als der eine seinen Mantel aufschlug und den darunter versteckten Stunner zeigte, zu dem unguten Ergebnis, dass ihnen am fortgesetzten Wohlergehen ihrer Verhandlungspartnerin offenbar nicht sonderlich gelegen war.
Sie stieß absichtlich mit einem Mann zusammen, der dicht hinter ihr stand, und hob, als hätte sie das Gleichgewicht verloren, eilig eine Hand. »Kontakt. Zwei. Bewaffnet.«
»Lieutenant.« Einer der beiden legte eine Hand auf ihren Arm. »Ich nehme Ihnen jetzt den Koffer ab.«
Sie ließ sich von ihm zur Seite führen. Nein, es war kein Mann, erkannte sie, als sie ihn genauer fixierte. Auch damit hatte der Tüftler anscheinend Recht gehabt. Es waren eindeutig Droiden. Sie verströmten nicht mal den kleinsten Hauch von Geruch.
»Sie werden den Koffer kriegen, sobald Sie mir das Ziel genannt haben und es mir von meinen Kollegen bestätigt worden ist. So war es abgemacht.«
Er verzog den Mund zu einem Lächeln. »Die Bedingungen haben sich geändert. Wir nehmen den Koffer, mein Partner schneidet Sie gleich hier und jetzt in Stücke, und das Ziel wird zu Ehren der gerechten Sache trotzdem von uns zerstört.«
Sie sah, dass McNab das Gleitband hinuntergeschossen kam. Sein in die Luft gereckter Daumen machte deutlich, dass das Ziel endlich gefunden worden war, und so bleckte sie die Zähne und erklärte fröhlich: »Diese neuen Bedingungen gefallen mir nicht.«
Damit holte sie aus, schlug dem hinter ihr stehenden Droiden den Koffer gegen die Knie, fiel in die Hocke, umfasste, als er seine Waffe zückte, seine beiden Knöchel und zog ihm die Beine weg, sodass der Schuss ein großes Loch in der Brust seines Partners hinterließ.
Sie schrie den umstehenden Leuten zu, dass sie in Deckung gehen sollten, richtete sich wieder auf, umklammerte die Finger, in denen er die Waffe hielt, und verdrehte ihm die Hand. Der nächste Schuss traf den Beton des Bodens, ging jedoch so dicht an ihrem Kopf vorbei, dass er den Geruch von angesengten Haaren hinterließ. Sie hörte spitze Schreie, schnelle Schritte sowie das Pfeifen eines ankommenden Zugs.
Sie warf sich auf den Rücken, zog den Droiden mit sich, rollte mit ihm gemeinsam zwischen den flüchtenden Zivilisten hin und her und warf sie wie Kegel um.
Sie konnte ihre Waffe nicht erreichen, und die Waffe ihres Gegners lag irgendwo zwischen den wild trommelnden Füßen der flüchtenden Menschen auf der Erde. Ihre Ohren klingelten von dem allgemeinen Lärm, unter ihr bebte der Boden und der Droide richtete sich, etwas Spitzes, silbrig Glänzendes in seiner Hand, drohend über ihr auf.
Eve schwang die Beine in die Höhe und rammte ihm mit aller Kraft die Füße in die Lenden. Anders als ein Mann jedoch, brach er nicht sofort zusammen, sondern taumelte, da er das Gleichgewicht verloren hatte, mit wild fuchtelnden Armen zurück. Sie sprang auf, streckte verzweifelt die Hände nach ihm aus, bekam ihn jedoch nicht zu fassen, weshalb er rückwärts auf die Gleise stürzte und unter den Rädern des einrollenden Zugs verschwand.
»Himmel, Dallas, ich kam einfach nicht durch.« Keuchend und mit hochrotem Gesicht tauchte McNab neben ihr auf und packte sie am Arm. »Haben Sie was abbekommen?«
»Nein. Verdammt, ich hätte wenigstens einen der beiden noch gebraucht. So nützen sie uns nichts mehr. Sorgen Sie dafür, dass hier Ordnung gemacht und für Ruhe gesorgt wird. Wo haben sie den nächsten Anschlag geplant?«
»Am Madison Square Garden. Die Kollegen sind bereits dabei, das Stadion zu evakuieren.«
»Dann machen wir uns, verdammt noch mal, am besten sofort auf den Weg.«
19
D er erste Sprengsatz explodierte um zwanzig Uhr dreiundvierzig auf der oberen Tribüne des Zuschauerbereiches B. Das Eishockeyspiel zwischen den Rangers und den Penguins war im hart umkämpften ersten Drittel. Bisher hatte es kein Tor gegeben und nur eine
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