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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Dienstausweis unter die Nase hielt.
    »Tut mir Leid, Lieutenant.« Er war kreidebleich und sah sie aus glasigen Augen an. »Die Menge hier in Schach zu halten ist absolut unmöglich.«
    »Rufen Sie ein paar Kollegen und sorgen Sie dafür, dass das Plündern aufhört. Drängen Sie die Leute zurück, und bauen Sie so schnell wie möglich ein paar Sperren auf. Sie da!«, rief sie einem anderen Beamten zu. »Sagen Sie den Sanitätern, dass sie die Verwundeten an einer Stelle sammeln sollen, und nehmen Sie die Namen auf.«
    Sie zwang sich weiterzugehen, Befehle zu erteilen und ihre Arbeit zu verrichten, so gut es unter den Umständen ging. Als sie noch drei Meter vom Stadion entfernt war, wurde ihr jedoch bewusst, dass stimmte, was ihr Mann behauptet hatte: Sie konnte nichts mehr tun.
    Sie sah einen Mann, den Kopf zwischen den Händen, auf der Erde sitzen und erkannte an den leuchtend gelben Streifen quer über seiner Jacke, dass er einer von Annes Männern war.
    »Wo ist Ihr Lieutenant, Officer?«
    Er hob den Kopf, und sie merkte, dass er weinte. »Es waren zu viele. Es waren einfach zu viele. Sie waren einfach überall.«
    »Officer …« Ihr Atem wollte stocken und ihr Herz wild pochen, doch das ließ sie nicht zu. »Wo ist Lieutenant Malloy?«
    »Bis auf zwei Kollegen hat sie uns alle rausgeschickt. Sie hat uns einfach rausgeschickt und ist mit zweien von uns alleine dort geblieben. Es haben nur noch zwei Sprengsätze gefehlt. Einen hatten sie entdeckt. Ich habe gehört, wie Snyder Meldung gemacht und wie der Lieutenant ihm gesagt hat, dass er den Bereich evakuieren soll. Es war der allerletzte Sprengsatz, mit dem sie hochgegangen sind. Verdammt noch mal, der allerletzte.«
    Er ließ den Kopf erneut zwischen die Hände sinken und schluchzte wie ein Kind.
    »Dallas.« Atemlos kam Feeney angelaufen. »Verdammt, gottverdammt, ich war noch einen halben Block entfernt, als das Ding hochgegangen ist. Über das Handy habe ich dich nicht erreicht.«
    Doch hatte er ihr Herz über den Sender klopfen hören und deshalb weiter einen halbwegs kühlen Kopf bewahrt.
    »Grundgütiger Jesus.« Er packte ihre Schulter und blickte durch das Loch, durch das sie auf die Straße geschleudert worden war. »Heilige Mutter Gottes.«
    »Anne. Anne war da drin.«
    Sein Griff um ihre Schulter wurde noch ein wenig stärker, und schließlich nahm er sie einfach in den Arm. »Oh, verdammt.«
    »Ich war eine der Letzten, die noch rausgekommen sind. Das Gebäude war fast leer. Ich habe ihr gesagt, dass sie verschwinden soll. Ich habe ihr gesagt, dass sie die Bombe Bombe sein lassen und Land gewinnen soll. Aber sie hat nicht auf mich gehört.«
    »Sie hatte ihre Arbeit noch nicht beendet.«
    »Wir müssen das Stadion durchsuchen und die Verletzten bergen. Vielleicht …« Doch sie wusste, dass es keine Hoffnung gab, weil sich Anne direkt neben der Bombe aufgehalten hatte, als diese losgegangen war. »Wir müssen sie suchen. Wir müssen sichergehen.«
    »Ich werde die Suche organisieren. Du solltest dich von einem Sanitäter untersuchen lassen, Dallas.«
    »Ich bin okay.« Sie atmete tief ein und ganz langsam wieder aus. »Ich brauche ihre Adresse.«
    »Wir werden tun, was hier zu tun ist, und dann werde ich dich begleiten.«
    Sie wandte sich ab und blickte auf die Menschenmenge, auf die Wracks der Fahrzeuge, die zu dicht am Stadion gestanden hatten, die verbogenen Stahlträger, den geborstenen Beton und wusste, dass es unter der Erde, im Bereich des Bahnhofs, noch viel schlimmer wäre. Unvorstellbar schlimm.
    Es war um Geld gegangen, ging es ihr durch den Kopf, und wie in einem Geysir brodelte glühender Zorn in ihrem Innern auf.
    Sie war sich völlig sicher, es war diesen Typen allein um Geld gegangen und um die Erinnerung an einen Fanatiker, dem noch nicht einmal ein klares Ziel zuzuschreiben war.
    Jemand, schwor sie, würde dafür zahlen.
    Es dauerte eine volle Stunde, bis sie zu Roarke zurückkam. Sein Mantel flatterte im Wind, als er den Sanitätern beim Verladen der Verletzten in die Transporter half.
    »Wie geht es dem Jungen?«, fragte Eve.
    »Er wird keine bleibenden Schäden behalten. Wir haben seinen Vater ausfindig gemacht. Der Mann war völlig außer sich vor Panik.« Roarke streckte eine Hand aus und wischte einen Fleck von ihrer Wange. »Es heißt, dass es nur wenige Tote gab. Die meisten von ihnen kamen in der allgemeinen Panik beim Verlassen des Stadions um. Die große Mehrzahl der Menschen jedoch hat es geschafft, Eve. Statt mehrerer

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