Ein feuriger Verehrer
die, die sich bei Branson abgespielt haben soll?«
»Wenn sie satt fünfzehn Zentimeter einen Meter achtzig messen würden, ganz bestimmt. Echt unheimlich, die Dinger.«
»Das ist mein Link«, erklärte sie, als sie es klingeln hörte. »Ich müsste kurz rausgehen. Die Sache ist privat.«
»Okay. Ich warte währenddessen draußen. Wenn du bereit bist, kann es losgehen.«
Sobald sie allein im Zimmer war, griff sie nach ihrem Link und setzte als zusätzliche Sicherheit ihr Headset auf. »Dallas.«
»Ich habe die von dir gewünschten Daten, Lieutenant.« Roarke musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Wo ist dein Hemd?«
»Es muss irgendwo liegen. Ah, hier ist es.« Sie hob es vom Boden auf. »Was hast du herausgefunden?«
»Nachdem ich die ersten paar Sperren überwunden hatte, war es erstaunlich einfach. Geboren in Kansas vor sechsunddreißig Jahren. Eltern Lehrer, also reinste Mittelklasse, eine Schwester, verheiratet, ein Sohn. Sie hat die Schule ganz normal durchlaufen und dann für kurze Zeit als Verkäuferin in einem Warenhaus gejobbt. Vor ungefähr zehn Jahren hat sie Branson geheiratet und zog mit ihm nach New York. Ich nehme an, dass du alle diese Dinge bereits weißt.«
»Ich will das, was nicht so leicht zu finden ist.«
»Dachte ich mir's doch. Die Leute, die als ihre Eltern angegeben sind, hatten tatsächlich eine Tochter mit Namen Clarissa, die vor sechsunddreißig Jahren auf die Welt gekommen ist. Sie ist bereits mit acht gestorben, aber trotzdem wurden auf den Namen dieses toten Kindes Schul- und Arbeitszeugnisse sowie eine Heiratsurkunde ausgestellt.«
»Was ja wohl nicht so recht stimmen kann.«
»Da bin ich deiner Meinung. Also habe ich mir ihre Krankenakte einmal näher angesehen, und die hat ergeben, dass die Gute nicht erst sechsunddreißig, sondern bereits sechsundvierzig ist. Ich habe die Sache etwas weiter zurückverfolgt und bin dabei darauf gestoßen, dass Clarissa Stanley vor ungefähr zwölf Jahren von den Toten auferstanden ist. Wer oder was sie vorher gewesen ist, wurde umfassend gelöscht. Vielleicht finde ich noch etwas raus, aber das wird dauern.«
»Fürs Erste habe ich genug. Sie wollte bestimmt nicht nur zehn Jahre jünger werden, sondern eine völlig neue Identität.«
»Wenn du ein bisschen rechnest, kommst du zu dem Schluss, dass sie genau dasselbe Alter hat wie Charlotte Rowan, die doch angeblich bei der Explosion des Apollo-Hauptquartieres umgekommen ist.«
»So weit war ich auch schon, vielen Dank.«
»Nachdem ich dir bereits bis hierher gefolgt war, habe ich die Dinge noch ein wenig fortgeführt.«
»Wohin?«
»Auch wenn das manche Leute anders sehen«, erklärte er, »haben Menschen in intimen Beziehungen für gewöhnlich einiges gemeinsam und wissen genau, was die Wünsche und Ziele des jeweils anderen sind.«
Seine Worte riefen neue Schuldgefühle in ihr wach. »Hör zu, Roarke -«
»Halt den Mund, Eve«, sagte er so freundlich, dass sie es wirklich tat. »Da Clarissa anscheinend irgendeine enge Bindung zu Rowan und Apollo hatte, habe ich auch B. Donald etwas näher überprüft. Ich habe nichts Besonderes gefunden – außer einer Reihe großer und eventuell fragwürdiger Spenden an die Gesellschaft der Artemis.«
»Ist das auch eine griechische Gottheit?«
»Ja, und obendrein die Zwillingsschwester von Apollo. Ich bezweifle, dass es irgendwelche genauen Angaben über die Gesellschaft im Computer gibt. Doch zumindest habe ich herausgefunden, dass schon
E. Francis Branson, B.D.s Vater, große Summen an diese Gesellschaft überwiesen hat. Den CIA-Akten zufolge war er kurze Zeit sogar aktives Mitglied. Er hat James Rowan also nicht nur gekannt, sondern mit ihm kollaboriert.«
»Wodurch die Lücke zwischen den Bransons und den Rowans geschlossen ist. Branson und Clarissa wuchsen beide mit Apollo auf. Dann lernten sie sich kennen und beschlossen, den alten Weg gemeinsam weiterzugehen. Wir sind loyal.« Sie atmete hörbar aus. »Danke.«
»Nichts zu danken. Eve, wie groß ist das Risiko, das du gleich eingehst?«
»Ich werde nicht allein sein.«
»Das war nicht meine Frage.«
»Es ist ganz sicher nichts, womit ich nicht fertig werden würde. Nochmals, danke für die Hilfe.«
»Gern geschehen.«
Worte, viele davon närrisch, wollten aus ihrer Kehle kullern, gleichzeitig jedoch schob Feeney seinen Kopf durch den Türspalt und erklärte: »Dallas, wir müssen langsam los.«
»Ja, in Ordnung. Bin gleich da. Ich muss allmählich in die Hufe
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