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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kommen«, sagte sie mit einem halben Lächeln zu ihrem Mann. »Wir sehen uns dann heute Abend.«
    »Pass gut auf mein Eigentum auf, Lieutenant.«
    Lächelnd steckte sie ihr Handy ein. Sie wusste, dass in seinem letzten Satz die Rede nicht von den Schuldverschreibungen gewesen war.
    Trotz der überall verteilten Polizisten und des gut versteckten Senders fühlte sie sich einsam und verwundbar, als sie sich durch das Gedränge auf dem Bahnhof kämpfte. Hier und da standen Kollegen, die sie vom Sehen her kannte, doch glitt ihr Blick achtlos über sie hinweg, wie auch ihre Kollegen nicht das mindeste Interesse zeigten.
    Über ihrem Kopf dröhnten aus den Lautsprechern Ansagen zu ein- und abfahrenden Zügen. Unzählige Pendler standen vor den öffentlichen Telefonen Schlange, um noch schnell zu Hause anzurufen, bei ihren Geliebten oder um ihre Buchmacher zu fragen, ob die nächste Wette sicher war.
    Eve schlenderte an ihnen vorbei, und in dem Überwachungswagen, der zwei Blöcke weiter parkte, konnte Feeney sehen, dass ihr Herz langsam und gleichmäßig schlug.
    Sie sah die Penner, die sich auf der Flucht vor der Kälte in das Gebäude eingeschlichen hatten, bald jedoch von den Sicherheitsbeamten vertrieben werden würden. Händler boten die neuesten Nachrichten sowohl auf Papier als auch auf Diskette, billige Souvenirs, kaltes Bier und heiße Getränke feil.
    Sie nahm die Treppe statt des Gleitbands und ging weiter bis zum Bahnsteig neunzehn, wo sie leise sagte: »Bisher ist nichts passiert.«
    Sie spürte, dass der Boden bebte, und hörte das schrille Pfeifen, mit dem ein Schnellzug den Bahnhof verließ.
    Eine Hand am Koffer, die andere deutlich sichtbar vor sich, stand sie dicht vor dem Gleis. Wenn sie sich ihr nähern wollten, täten sie es hier, wo in dem Gedränge all der Menschen ein Zusammenstoß völlig unauffällig wäre. Einer würde sie erschießen, der andere sich den Koffer schnappen, und in der allgemeinen Verwirrung könnten sie wieder verschwinden, ohne dass ihnen jemand dabei in die Quere kam.
    So würde sie selbst es machen, dachte Eve. So ginge sie die Sache an.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass McNab – mit einem leuchtend gelben Mantel, blauen Schuhen und einer grellen Skimütze bekleidet – auf einer Bank im Wartebereich fläzte und mit einem Computerspiel beschäftigt war.
    Sicher hatten sie sie längst im Blick, überlegte sie. Sie würden sehen, dass sie bewaffnet war, doch das hätten sie gewiss erwartet. Und mit ein bisschen Glück, und wenn Feeney gut gewesen war, bliebe der Sender, den sie trug, unentdeckt.
    Das öffentliche Link in ihrem Rücken begann laut und schrill zu klingeln. Ohne zu zögern drehte sie sich um, schnappte sich den Hörer und sagte mit entschiedener Stimme: »Dallas.«
    »Nehmen Sie den nächsten Zug nach Queens. Kaufen Sie die Fahrkarte, nachdem Sie eingestiegen sind.«
    »Queens«, wiederholte sie und sprach dabei direkt in ihre Armbanduhr. Der Anrufer hatte schon wieder aufgelegt. »Der nächste Zug.«
    Sie wandte sich ab und trat, als sie das Rumpeln des einfahrenden Zuges hörte, dichter an das Gleis. McNab schob das Computerspiel in die Tasche seines Mantels und schlenderte hinter ihr her. Er war eine gute Wahl gewesen. Niemand sah weniger nach einem Polizisten aus als er. Er trug einen Discman, wackelte, als höre er Musik, mit den Schultern und dem Kopf, und baute sich wie ein menschliches Schutzschild direkt neben ihr auf.
    Ein Windstoß wehte über sie hinweg, und gleichzeitig erstarb das schrille Pfeifen, als der Zug zum Stehen kam und unzählige Menschen die Waggons entweder verließen oder durch die Türen ins Innere des Wagens drängten, wobei jeder darauf hoffte, dass er einen guten Platz bekam.
    Eve machte sich gar nicht erst die Mühe, sich einen Sitz zu suchen, sondern hielt sich an einer Stange fest, stemmte die Füße gegen den Boden und wartete auf den Pfiff, der das Zeichen für die Abfahrt war.
    McNab quetschte sich ein Stück von ihr entfernt auf eine Bank, begann leise zu singen, und Eve hätte um ein Haar gelächelt, als sie hörte, dass es eins der Lieder ihrer Freundin Mavis war.
    Es war unglaublich eng und stickig, und obgleich die Fahrt nach Queens nur wenige Minuten dauerte, war Eve von Herzen dankbar, dass sie nicht täglich auf die Benutzung eines öffentlichen Transportmittels angewiesen war.
    Sobald der Zug zum Stehen kam, stieg sie aus. McNab ging, ohne auch nur zu blinzeln, achtlos an ihr vorbei.
    Dann schickten sie sie in die

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