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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Wochen, Himmel, womöglich Monaten – ständig an ihr kantiges, ernstes Gesicht und ihren erstaunlich üppigen Körper denken müssen. Und deshalb wäre er es, der bestimmte, wann die Sache ausgestanden war.
    »Ich habe wichtigere Dinge zu bedenken als dein Ego.« Sie nippte vorsichtig an ihrem Kaffee. »Wie zum Beispiel meinen halbjährlichen Zahnarzt-Kontrolltermin.«
    »Warum hebst du dir deine lahmen Beleidigungen nicht für einen anderen Gegner auf? An mir prallen sie nämlich ab. Schließlich hast du schon unter mir gelegen.«
    Und auf ihm, dachte sie. Und neben ihm und überall, wo es nur möglich war. »Wobei das Wort haben in dem Satz das Wichtigste ist.«
    »Warum?«
    »Weil es vorüber ist.«
    Er trat direkt vor sie, nahm ihr den Becher aus der Hand und stellte ihn auf den Tisch. »Warum?«
    Ihr Herz begann wie wild zu pochen. Verdammt, sie sollte ihm gegenüber völlig emotionslos sein. »Weil ich es so will.«
    »Warum?«
    »Weil ich mit Zeke zusammen gewesen wäre, wenn ich nicht mit dir hätte in die Kiste steigen müssen. Und wenn ich mit ihm zusammen gewesen wäre, hätte ich nicht eben meinen Eltern sagen müssen, dass mein Lieutenant sich bemüht, ihn vom Verdacht des Mordes zu befreien.«
    »Das alles ist weder deine Schuld noch meine.« Es brachte ihn aus dem Gleichgewicht, dass ihr Atem in ungleichmäßigen Stößen ging. Er hatte eine Todesangst, dass sie anfing zu weinen. Deshalb fuhr er eilig fort: »Das ist allein die Schuld der Bransons. Und Dallas wird nicht zulassen, dass er für ihre Taten büßt. Reiß dich also bitte am Riemen, Dee.«
    »Ich hätte mit ihm zusammen sein sollen! Ich hätte mit ihm zusammen sein sollen und nicht mit dir.«
    »Aber du warst mit mir zusammen.« Er packte ihre Arme, schüttelte sie sanft und sagte: »Das kannst du nicht mehr ändern. Und ich möchte, dass du weiterhin mit mir zusammen bist. Verdammt, Dee, für mich ist diese Sache noch längst nicht abgehakt.«
    Dann presste er, erfüllt von der hilflosen Wut, der Lust und der Verwirrung, die in seinem Innern miteinander rangen, seinen Mund auf ihre Lippen. Ihr entfuhr ein Laut, der eine Mischung aus Verzweiflung und Erleichterung verriet, und, erfüllt von heißem Zorn, schmerzlichem Verlangen und quälender Desorientiertheit, küsste sie ihn wild zurück.
    Eve betrat den Raum und blieb wie angewurzelt stehen. »Oh, Himmel.«
    Die beiden waren zu sehr darin vertieft, einander zu verschlingen, um überhaupt zu hören, dass jemand hereingekommen war.
    »Mann.« In der Hoffnung, dass das Trugbild schwände, presste sich Eve die Finger vor die Augen, doch natürlich hatte sie kein Glück damit. »Aufhören.« Sie schob ihre Hände in die Hosentaschen und versuchte nicht zu sehen, dass McNab den Hintern ihrer Assistentin fest umklammert hielt.
    »Aufhören, habe ich gesagt!«
    Der Befehl drang endlich zu den beiden durch. Sie sprangen auseinander, als hätte jemand eine Peitsche knallen lassen, McNab stieß gegen einen Stuhl, warf ihn polternd um und starrte Eve mit hochrotem Gesicht an.
    »Oh. Wow.«
    »Halten Sie bloß die Klappe«, erklärte Eve ihm warnend. »Ich will kein Wort hören. Setzen Sie sich hin und bleiben Sie stumm. Peabody, verdammt und zugenäht, warum habe ich noch keinen Kaffee?«
    »Kaffee.« Peabody sah sie mit glasigen Augen an. »Kaffee?«
    »Ab jetzt …« Eve wies auf den AutoChef und warf einen bedeutungsvollen Blick auf ihre Uhr. »Ab jetzt sind Sie im Dienst. Alles, was hier vorher stattgefunden hat, gehörte noch zu Ihrer Freizeit. Haben Sie verstanden?«
    »Äh, sicher. Hören Sie, Lieutenant -«
    »Klappe, McNab«, wies sie den elektronischen Ermittler nochmals unsanft an. »Ich will keine Diskussion, keine Erklärungen und keine bildliche Darstellung der Dinge, die Sie in Ihrer Freizeit tun.«
    »Ihr Kaffee, Madam.« Peabody sah den Kollegen warnend an und stellte die Tasse vor ihrer Vorgesetzten auf den Tisch.
    »Was ist mit dem Laborbericht?«
    »Ich gucke sofort nach.« Erleichtert setzte sich auch Peabody auf einen Stuhl, da jedoch im selben Moment Feeney mit Tränensäcken, die ihm bis unter die Nase reichten, durch die Tür kam, stand sie rasch wieder auf und bestellte für ihn ebenfalls einen Kaffee.
    Er nahm Platz und nickte ihr geistesabwesend zu. »Inzwischen ist die Suchmannschaft bis zu der Stelle vorgedrungen, von der aus Malloy zum letzten Mal ein Lebenszeichen abgegeben hat.« Er räusperte sich, hob seine Tasse an die Lippen und trank einen großen Schluck

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