Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Dinge klären. Ihre Frau ist völlig erschüttert«, fuhr er fort, als sich Clarissa auf der Couch wie zu einem Fötus zusammenrollte und anfing laut zu schluchzen. »Sie sollte sich etwas hinlegen. Warum bringen Sie sie nicht nach oben und geben ihr ein Beruhigungsmittel oder so?«
    Bransons Gesicht war derart angespannt, dass man die Befürchtung hatte, die Knochen schnitten ihm jeden Moment durch die Haut. »Verlassen Sie mein Haus«, wies er Lisbeths Anwalt rüde an. »Verschwinden Sie, verdammt noch mal, aus meinem Haus.«
    »Ich bringe ihn zur Tür«, erklärte Roarke. »Kümmern Sie sich um Ihre Frau.«
    Während ein paar langer Sekunden wirkte es, als wollte Branson sich gewaltsam aus Roarkes Griff befreien. Dann aber machte er kehrt, ging zu seiner Frau, nahm sie wie ein kleines Kind zärtlich in die Arme und trug sie aus dem Raum.
    »Sie haben hier nichts mehr verloren, Mantz.« Eve maß den Anwalt mit drohendem Blick. »Außer, wenn Sie eventuell prüfen wollen, ob die Bransons einen Hund haben, den Sie noch treten können.«
    Er nahm seine Aktentasche in die Hand. »Jeder von uns macht nur seine Arbeit, Lieutenant.«
    »Ja, genau, und Ihr Job ist es, zu einer Mörderin zu laufen und ihr zu verkünden, dass sie durch ihre Tat reich geworden ist.«
    Er sah sie reglos an. »Das Leben besteht nicht nur aus Schwarz und Weiß.« Damit nickte er Suzanna zu, murmelte: »Guten Abend«, und trat in den Korridor hinaus.
    »Er hat Recht.« Seufzend setzte sich Suzanna wieder hin. »Er macht nur seine Arbeit.«
    »Wird sie tatsächlich erben?« Eve sah sie fragend an.
    Suzanna kniff sich in die Nase. »So, wie die Dinge stehen, ja. Wenn die Anklage auf Totschlag lautet, kann sie damit argumentieren, dass sie J.C. in einem Anflug von Eifersucht getötet hat. Sein letzter Wille war ein versiegeltes Dokument. Wir können nicht beweisen, dass sie den Inhalt des Testaments bereits kannte oder dass der Inhalt sie zu ihrer Tat bewogen hat. Dem Gesetz nach ist es also möglich, dass sie finanziell durch seinen Tod gewinnt.«
    »Und wenn die Anklage auf Mord erhöht wird?«
    Suzanna legte die Hand in den Schoß und betrachtete Eve nachdenklich. »Das würde natürlich alles ändern. Wäre es denn möglich, dass es dazu kommt? Ich hatte den Eindruck, dass die Ermittlungen abgeschlossen sind.«
    »Das heißt nicht, dass ich mich nicht weiter damit befasse.«
    »Ich hoffe, Sie halten mich weiter auf dem Laufenden«, meinte Suzanna. Stand auf und ging mit ihnen in den Flur hinaus, wo das Mädchen mit ihren Mänteln wartete.
    »Ich werde Sie soweit es geht über alles informieren.« Als sie vor die Haustür traten, schob Eve die Hände in die Taschen ihres Mantels. Wieder einmal war es ihr entsetzlich peinlich, dass die elegante Limousine unübersehbar am Straßenrand stand.
    »Können wir Sie vielleicht mitnehmen, Ms Day?«, fragte Roarke die Anwältin.
    »Nein, danke. Ein kurzer Spaziergang wird mir gut tun.« Sie machte eine kurze Pause und atmete, als sie leise seufzte, eine kleine weiße Wolke aus. »Als Notarin habe ich so gut wie ständig mit Trauer und Gier zu tun. Aber nur selten trifft mich eine Sache so persönlich. Ich habe J.C. wirklich gemocht. Er gehörte zu der Art von Menschen, von denen man sich einbildet, sie würden ewig leben.« Kopfschüttelnd ging sie davon.
    »Tja, das war echt lustig.« Eve wandte sich der Limousine zu. »Ich frage mich, ob die geliebte Lissy auch nur halb so viele Tränen wegen dieses Kerls vergießt wie seine Schwägerin Clarissa. Kennst du sie gut?«
    »Hmm, nein.« Roarke glitt nach ihr auf den Sitz. »Ich habe die Branson-Brüder ab und zu bei irgendwelchen offiziellen Anlässen getroffen, und normalerweise waren Lisbeth und Clarissa mit von der Partie. Aber du weißt selbst am besten, wie falsch die Vertrautheit bei derartigen Begegnungen ist.«
    »Ich hätte die beiden Paare anders arrangiert.«
    Roarke lehnte sich zurück und zündete sich eine seltene Zigarette an. »Was willst du damit sagen?«
    »Dass ich mir Clarissa eher als die Frau an der Seite von J.C. vorstellen könnte. Nach allem, was ich über ihn weiß, war er unbeschwerter, weniger getrieben, emotionaler als sein Bruder. Clarissa wirkt zart und zerbrechlich, und es macht beinahe den Eindruck, als schüchtere ihr Mann sie etwas ein. Eine Unternehmergattin hätte ich mir anders vorgestellt. Der Mann leitet eine große, internationale Firma. Weshalb also hat er dazu keine passende Frau?« Noch während sie die Frage

Weitere Kostenlose Bücher