Ein feuriger Verehrer
allein für Schuhe verbläst.«
Grinsend küsste er sie auf den Kopf. »Man kann nicht glücklich sein, solange nicht auch die Füße glücklich sind.«
Knurrend trommelte sie mit den Fingern auf der Platte ihres Schreibtischs. »Aber was, wenn sie gierig geworden ist und es leid war, drauf warten zu müssen, dass er ihr brav die Kohle überweist? Wenn sie ihn auf eine Weise töten kann, die sie nicht als seine Mörderin dastehen lässt, kriegt sie auf einen Schlag gleich alles.«
»Das ist ein großes Risiko. Wenn irgendetwas schief läuft, wird sie wegen Mordes angeklagt und kriegt als Lohn für all die Mühe nichts als einen Platz im Knast.«
»Sie rechnet alles gründlich durch. Sie prüft, wie groß die Chance ist, dass das Vorhaben klappt. Computer, wie groß ist das Vermögen von J. Clarence Branson, wenn man seine Beteiligung an der BransonWerkzeug-und-Spielwaren-GmbH außer Acht lässt?«
Suche …
Roarke trat vor ein kleines Schränkchen und schenkte sich einen Brandy ein. Er wusste, dass Eve, wenn sie bei der Arbeit war, nichts anderes als Kaffee trank. Da sie jedoch bis zum nächsten Morgen noch ein bisschen Schlaf bekommen sollte, ging er achtlos am AutoChef vorbei.
Als er zurück zum Schreibtisch kam, war sie aufgestanden und tigerte unruhig hin und her. Der Gürtel ihres Morgenmantels hatte sich gelockert und erinnerte ihn daran, dass er Pläne mit ihr hatte, bevor er sie schlafen lassen würde. Ganz besondere, äußerst interessante Pläne.
Daten vollständig. Der geschätzte Wert des Barvermögens, der Immobilien, der Transportmittel, der Kunstwerke und des Schmucks in seinem Besitz beträgt zweihundertachtundsechzig Millionen Dollar.
»Keine schlechte Gehaltserhöhung.« Eve strich sich die Haare aus der Stirn. »Wenn man Abgaben wie die Erbschaftssteuer abzieht – die sich bestimmt auf irgendwelchen Wegen noch reduzieren lassen –, blieben noch gute zweihundert Millionen übrig.«
»Mantz wird dagegenhalten, dass sie von dem Erbe nichts gewusst hat.«
»Sie hat davon gewusst. Sie waren über drei Jahre zusammen. Also hat sie es mit Sicherheit gewusst.«
»Wie groß ist mein Vermögen, Eve, und wie wird mein Erbe irgendwann einmal verteilt?«
Sie hob kurz den Kopf und giftete ihn an: »Woher in aller Welt soll ich das wissen?« Als er sie lächelnd ansah, atmete sie hörbar aus. »Das ist etwas anderes. Unsere Beziehung war nie als Geschäft gedacht.«
»Das stimmt. Aber trotzdem hält Mantz sicher an dieser Behauptung fest.«
»Er kann reden, bis ihm die Zunge aus dem Mund fällt. Sie hat es gewusst. Ich nehme sie mir morgen noch mal vor. Die Geschichte von der anderen Frau und ihrem Eifersuchtsanfall kaufe ich ihr nicht ab.«
Sie schwang sich wieder hinter ihren Schreibtisch und sah sich an, welches Geld wofür von Lisbeth ausgegeben worden war. Unzufrieden schob sie die Hände in die Taschen ihres Morgenrocks und sagte: »Teurer Geschmack, aber nichts, was sie sich nicht hätte problemlos leisten können. Sie hat jede Menge Herren-schmuck und Männergarderobe gekauft. Vielleicht hatte sie ja noch einen anderen Typen nebenher. Der Sache sollten wir nachgehen.«
»Hmm.« Inzwischen hatte sich der Gürtel ihres Morgenmantels gelöst, und Roarke blickte begehrlich auf das schwarze Leder ihrer Stiefel, die schwarze Seide ihrer Unterwäsche und ihre milchig weiße Haut. »Ich glaube, das muss alles bis morgen warten.«
»Heute Abend kann ich sowieso nicht mehr viel machen«, stimmte sie ihm zu.
»Ganz im Gegenteil.« Er trat auf sie zu, streifte ihr den Morgenrock über die Schultern und strich mit seinen Händen über ihren Leib. »Mir fällt noch jede Menge ein.«
»Ach ja?« Ihr Blut begann bereits zu kochen. Die Hände dieses Mannes waren äußerst kreativ. »Wie zum Beispiel?«
»Ich hätte durchaus ein paar Ideen.« Er presste seinen Mund auf ihre Lippen, drückte sie gegen die Wand und brachte sie mit dem ersten Vorschlag, den er leise murmelte, regelrecht zum Schielen.
»Wow. Das kling wirklich gut. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es funktioniert.«
»Das weiß man erst, wenn man es probiert«, erklärte Roarke und begann zu demonstrieren, was tatsächlich alles möglich war.
6
A ls Eve am nächsten Morgen ins Büro kam, war ihre Assistentin bereits da. »Danke, dass Sie mir gestern freigegeben haben, Dallas.«
Eve bedachte die Vase mit den roten Rosen, die auf ihrem Schreibtisch stand, mit einem argwöhnischen Blick. »Haben Sie mir etwa Blumen
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