Ein feuriger Verehrer
gesagt, ein Ort der Ignoranz. An dem Sterbliche Sterbliche anglotzen. Möglicherweise ein Theater.«
»Oder ein Stadion oder ein Lokal. Es könnte alles sein, vom Madison Square Garden bis hin zu einem Sexclub in der Avenue C.«
»Eher etwas wie das Erstere.« Mira stellte ihren Kaffee an die Seite. »Ein Symbol, Eve, ein Wahrzeichen, ein Ort, dessen Zerstörung große Wirkung zeigt.«
»Das erste Ziel war eine leer stehende Fabrik. Ihre Zerstörung hat kaum jemand bemerkt.«
»Sie gehörte Roarke«, erklärte Mira und bemerkte ein leichtes Flackern in Eves Augen. »Ihre Zerstörung hat Ihre Aufmerksamkeit geweckt. Und genau das haben sie mit ihrem Werk bezweckt.«
»Sie denken, dass sie es noch einmal auf etwas, was ihm gehört, abgesehen haben.« Eve stand unruhig auf. »Das schränkt das Feld nicht gerade ein. Schließlich gehört dem Mann fast die gesamte Stadt.«
»Kann es sein, dass Sie das stört?«, fragte Mira, hätte dann jedoch beinahe gelacht. »Tut mir Leid, die Frage ist mir einfach rausgerutscht. Ich glaube, es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie, weil es denen um Sie geht, wieder etwas nehmen werden, was Ihrem Mann gehört. Das ist natürlich nicht sicher, sondern höchstens ein Verdacht. Aber irgendwo müssen Sie schließlich anfangen zu suchen.«
»Also gut. Ich werde ihn gleich kontaktieren.«
»Konzentrieren Sie sich bei der Suche auf wichtige Gebäude, auf Orte mit einer gewissen Tradition.«
»Okay, ich fange sofort damit an.«
Mira erhob sich ebenfalls. »Ich fürchte, dass ich Ihnen keine große Hilfe gewesen bin.«
»Schließlich hatten Sie auch nur sehr wenig in der Hand.« Eve schob die Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Das Ganze bringt mich etwas aus dem Konzept. Ich bin es gewohnt, normalen Mördern hinterherzujagen und nicht mit der Gefahr der völligen Vernichtung unserer Gesellschaft umzugehen.«
»Ist das Vorgehen so viel anders?«
»Ich habe keine Ahnung. Noch taste ich mich blind voran. Und während ich das tue, hat bereits jemand seinen Finger auf den roten Knopf gelegt.«
Sie versuchte Roarke in seinem privaten Arbeitszimmer zu erreichen und hatte Glück. »Tu mir einen Gefallen«, begann sie das Gespräch. »Arbeite heute von zu Hause aus.«
»Gibt es dafür einen bestimmten Grund?«
Wer konnte sicher sagen, dass nicht das Gebäude mit dem luxuriösen Foyer, den modernen Theatern und den eleganten Clubs, in dem sein Stadt-Büro lag, das Ziel der Attentäter war?
Doch wenn sie ihm das sagte, führe er umgehend hin und nähme die Leitung der Durchsuchung des Hauses persönlich in die Hand. Und das wollte sie keinesfalls riskieren.
»Ich bitte dich nicht gern darum, aber wenn du mit der letzte Nacht begonnenen Suche weitermachen könntest, würdest du mir dadurch wirklich helfen.«
Er sah ihr reglos ins Gesicht. »Meinetwegen. Ich kann bestimmt ein paar meiner Termine verlegen. Allerdings habe ich für alle Fälle sowieso bereits eine automatische Fortführung der Suche initiiert.«
»Ja, aber du bist sicher schneller, wenn du es selbst machst.«
Er zog eine Braue in die Höhe. »Ich glaube, das war fast ein Kompliment.«
»Bilde dir bloß nichts darauf ein.« Sie lehnte sich zurück und bemühte sich, möglichst lässig auszusehen. »Hör zu, ich bin ziemlich in Eile, aber kannst du mir vielleicht trotzdem ein paar Daten rüberschicken?«
»Welcher Art?«
»Ich bräuchte eine Liste sämtlicher Gebäude, die du in New York besitzt.«
Jetzt zog er auch die zweite Braue hoch. »Brauchst du wirklich alle?«
»Wie gesagt, ich bin etwas in Eile«, wiederholte sie. »Ich habe also nicht viel Zeit, mich damit zu befassen. Also reichen mir die besonderen Gebäude. Die hervorstechendsten und ältesten.«
»Warum?«
Verdammt. »Ich versuche lediglich ein paar lose Fäden zu verknüpfen. Routine.«
»Meine geliebte Eve.« Er musterte sie ernst, und sie trommelte nervös mit ihren Fingern auf der Tischplatte herum.
»Was?«
»Du lügst.«
»Tue ich nicht. Himmel, ich habe dich bloß darum gebeten, mir ein paar Informationen zu geben, auf die ich als deine Frau ja wohl durchaus einen Anspruch habe, und schon werde ich von dir eine Lügnerin genannt.«
»Jetzt weiß ich mit Bestimmtheit, dass du lügst. Meine Besitztümer sind dir völlig egal, und du hasst es, wenn ich dich als meine Frau bezeichne.«
»Tue ich nicht. Ich habe nur etwas gegen den herablassenden Ton, in dem du mit mir sprichst. Vergiss es«, fügte sie schulterzuckend hinzu. »War
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