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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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natürlich.« Sie trat vor eine Tür, verschwand im Nebenraum, und er versuchte ernsthaft, ihr nicht hinterherzusehen. Wirklich, er gab sich die größte Mühe. Doch war es eine solche Freude zu verfolgen, wie sie sich bewegte. All die nervöse Energie, die sich hinter ihrer Geschmeidigkeit und Grazie verbarg. Sie war so zierlich, so wunderschön.
    So unendlich traurig.
    Sie bedurfte jeder Menge Trost.
    Dann kam sie zurück, stellte die beiden hohen, durchsichtigen Gläser, die sie in den Händen hielt, vorsichtig auf den Tisch und sah sich seine Arbeit an. »Sie haben schon so viel geleistet. Ich habe nie zuvor gesehen, wie etwas von Hand gefertigt wird, aber ich hätte angenommen, dass man dafür viel länger braucht.«
    »Nicht, wenn man sich darauf konzentriert.«
    »Sie lieben Ihre Arbeit.« Als sie ihm ins Gesicht sah, leuchteten ihre Augen eine kleine Spur zu hell, und ihr Lächeln war eine kleine Spur zu breit. »Das sieht man. Ich habe mich bereits, als ich Ihre Arbeiten zum ersten Mal gesehen habe, Hals über Kopf in sie verliebt.«
    Sie hielt inne und schüttelte lachend ihren Kopf. »Das klingt wahrscheinlich völlig lächerlich. Ich sage ständig irgendwelche lächerlichen Dinge.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Meine Arbeit ist tatsächlich etwas, was mir äußerst wichtig ist.« Er nahm eins der von ihm gefüllten Gläser und hielt es ihr freundlich hin. Ihr gegenüber empfand er nicht diese sprachlose Schüchternheit, von der er gegenüber vielen anderen Frauen befallen wurde. Sie brauchte einen Freund, weshalb die Situation eine völlig andere war. »Mein Vater hat mich gelehrt, dass man alles, was man in seine Arbeit investiert, doppelt zurückbekommt.«
    »Das klingt schön.« Ihr Lächeln wurde weich. »Es ist so wichtig, eine Familie zu haben. Mir fehlt meine Familie sehr. Ich habe meine Eltern vor zwölf Jahren verloren und vermisse sie noch heute.«
    »Das tut mir Leid.«
    »Mir auch.« Sie nippte an ihrem Saft, stutzte und nippte noch einmal. »Das schmeckt wunderbar. Was ist das?«
    »Eins der Rezepte meiner Mutter. Es enthält verschiedene Früchte, vor allem Mango.«
    »Wirklich köstlich. Ich trinke viel zu viel Kaffee. Mit Fruchtsaft wäre ich bestimmt besser dran.«
    »Wenn Sie möchten, bringe ich Ihnen morgen einen Krug voll mit.«
    »Das ist nett von Ihnen, Zeke. Sie sind ein wirklich freundlicher Mann.« Sie legte eine Hand auf seine Finger, und als sie einander in die Augen sahen, wurde sein Herzschlag merklich schneller und setzte dann kurzfristig aus. Dann zog sie ihre Hand zurück und blickte auf die Seite. »Ah, hier drinnen riecht es wunderbar. Das liegt sicher an dem Holz.«
    Alles, was er riechen konnte, war der Duft ihres Parfüms, der ebenso weich und zart war wie die Berührung ihrer Haut. Sein Handrücken pochte noch an der Stelle, an der er mit ihren Fingern in Kontakt gekommen war. »Sie haben sich verletzt, Mrs Branson.«
    Hastig wandte sie sich ihm wieder zu. »Was?«
    »Sie haben einen blauen Fleck auf Ihrer linken Wange.«
    »Oh.« Ihre Augen blitzten panisch, als sie ihre Fingerspitzen an die leichte Schwellung hob. »Oh, das ist nichts weiter. Ich … ich bin vorhin gestolpert. Ich bewege mich häufig zu schnell und passe dann nicht auf, wohin ich trete.« Sie stellte ihr Glas ab und nahm es sofort wieder in die Hand. »Ich dachte, Sie wollten mich Clarissa nennen. Die Anrede Mrs Branson klingt so furchtbar distanziert.«
    »Ich kann Ihnen eine Salbe für die Schwellung machen. Clarissa.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Es ist nichts weiter. Danke, aber es ist nicht schlimm. Ich sollte langsam gehen und Sie mit Ihrer Arbeit allein lassen.
    B.D. hasst es, wenn ich ihn bei seinen Projekten störe.«
    »Ich freue mich immer über Gesellschaft.« Er trat einen Schritt nach vorn. Am liebsten hätte er die Arme nach ihr ausgestreckt, sie an seine Brust gezogen und tröstend gehalten. Mehr hätte er gar nicht gewollt. Doch selbst das wäre eindeutig zu viel. »Würde es Ihnen eventuell Spaß machen, noch etwas zu bleiben?«
    »Ich …« Eine einzelne Träne löste sich aus ihrem Auge und rollte glitzernd über ihre Wange. »Es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid. Ich bin heute nicht ganz bei mir. Mein Schwager – ich nehme an, es ist der Schock. Das alles … bisher konnte ich nicht … B.D. hasst es, wenn man seine Gefühle öffentlich zur Schau stellt.«
    »Aber jetzt sind Sie nicht in der Öffentlichkeit, sondern zu Hause.«
    Damit streckte er die Arme nach

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