Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

fühlen und sie sich unter Kontrolle haben. Die Kunst der Steuerung der Gefühle liegt darin, dass man lernt, positive Gefühle zu nutzen und Strategien zu entwickeln, mit denen man durch die schlechten Zeiten kommt.
Ruhig bleiben und sich unter Kontrolle zu haben, ist eine kluge Handlungsweise.
Wenn die Menschen älter werden, lernen sie, ihre Intelligenz zu benutzen, um ihre Gefühle zu kontrollieren. Auf diese Art und Weise fühlen sich alle um sie herum wohl. Negative Gefühle kontrollieren zu können, ist wichtig in Freundschaften und wenn man mit anderen zusammenarbeitet. Jeder ist dafür verantwortlich, was seine Gefühle bei anderen bewirken. Der erste Schritt dabei, seine Gefühle zu kontrollieren, ist der, dass man darauf achtet, wann Gefühle intensiver werden. Jeder Mensch zeigt auf seine Weise, wann seine Gefühle stärker werden. Bei mir zeigt sich das auf die folgende Weise: (Liste).
Wenn die Gefühle stärker werden, lernt jeder Mensch, ruhig zu bleiben, indem er seinen persönlichen emotionalen Werkzeugkasten benutzt. Meine Werkzeuge sind: (Liste).
Wenn andere Menschen meinen Werkzeugkasten kennen und wissen, wie ich mich fühle, können sie mir helfen, dass ich mich unter Kontrolle habe.

KVT-Strategien einüben
    Sobald der Mensch mit Asperger-Syndrom sein intellektuelles Verständnis von Gefühlen verbessert hat und die Strategien (und Werkzeuge) kennt, mit denen er seine Gefühle steuern kann, besteht die nächste Stufe der KVT darin, diese Strategien nach und nach einzuüben. In der ersten Stufe spielt der Therapeut mit dem Klienten die angemessenen Gedanken und Verhaltensweisen in einem Rollenspiel durch, wobei die Gedanken ausgesprochen werden, um den kognitiven Prozess beobachten zu können. Sie beginnen mit der untersten Stufe, also den Situationen, die mit einem relativ geringen Maß an Aufregung und Stress verbunden sind.
Auslösende Situationen auflisten
    Stellen Sie eine Liste von Situationen oder Auslösern auf, die bestimmte Gefühle auslösen, gemäß der zu Beginn der Therapie erfolgten Analyse, und notieren jede Situation auf einer kleinen Karte. Der Klient kann das Gefühlsthermometer verwenden, um zu bestimmen, welche Situation vorrangig behandelt wird und in welcher Reihenfolge die anderen Situationen behandelt werden. Dabei kann man die negativsten Situationen an die Spitze des Thermometers schreiben, sodass man sich mit fortschreitender Therapie von unten nach oben hocharbeitet.
Die neuen Fähigkeiten im Alltag ausprobieren
    Nachdem man die entsprechenden Situationen in der Therapiesitzung durchgespielt hat, erhält der Klient die Aufgabe, sein neues Wissen und seine neuen Fähigkeiten auch in realen Situationen im Alltag anzuwenden. Sich den entsprechenden Situa tionen im Alltag auszusetzen, ist ein wesentlicher Bestandteil der KVT. Dabei wird der Therapeut die Maßnahmen natürlich möglichst auch mit denjenigen absprechen und koordinieren, die mit dem Klienten täglich zu tun haben. Nachdem die Person entsprechende Situationen im realen Alltag durchlebt hat, können diese zum Beispiel mithilfe von Comic-Gesprächen rekapituliert werden; man kann Verstärker als Belohnung einsetzen, wenn derjenige eine entsprechend gute Leistung gezeigt hat; oder derjenige hält seine Erfolge in einem Buch fest oder schreibt eine Social Story, um Erfolge bei der Steuerung seiner Gefühle zu dokumentieren.
Neue Strategien generalisieren
    Eines der Themen in der Praxisphase der KVT ist die Generalisierung. Menschen mit Asperger-Syndrom können Schwierigkeiten damit haben zu erkennen, ob neue Strategien in Situationen anwendbar sind, die nicht genau identisch mit den Situationen sind, die man geübt hat. Sie sollten daher möglichst viele Beispiele verwenden, um möglichst viele potenzielle Situationen abzudecken.
Wie lange dauert die Übungsphase?
    Die Dauer der Übungsphase hängt zum einen davon ab, welche Fortschritte erzielt werden, zum anderen von der verwendeten Liste der Situationen. Nach und nach kann der Therapeut weniger direkte Hilfestellungen und Unterstützungen bieten, um so der Person zu ermöglichen, Selbstvertrauen in die eigenständige Anwendung neuer Strategien zu entwickeln. Das Ziel ist es, eine Art Vorlage für aktuelle und künftige Probleme zu geben; es kann aber notwendig sein, noch eine Weile den Kontakt aufrechtzuerhalten, um Rückfälle zu verhindern.
Fazit und abschließende Bemerkungen
    Menschen mit Asperger-Syndrom haben offensichtlich Probleme, Gefühle bei sich