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Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Titel: Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Attwood
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spricht der Betroffene im Alter von zwei Jahren einzelne Worte und benutzt im Alter von drei Jahren kommunikative Redewendungen).« Mit anderen Worten: Wenn es Anzeichen für eine verzögerte Sprachentwicklung gibt, dann kann das Asperger-Syndrom nicht diagnostiziert werden. Selbst wenn alle anderen Kriterien sowie die Entwicklungsgeschichte (bis auf den Spracherwerb) und das gegenwärtigeFähigkeitsprofil dem Asperger-Syndrom entsprechen, kann trotzdem nur Autismus diagnostiziert werden.
Diagnosekriterien für die Asperger-Störung nach DSM-IV (TR) 31
A. Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion, die sich in mindestens zwei der folgenden Bereiche manifestiert:
Deutliche Beeinträchtigung bei vielfältigen nonverbalen Verhaltensweisen wie dem In-die-Augen-Schauen, der Mimik, der Körpergesten sowie der Gesten zum Regulieren der sozialen Interaktionen.
Unvermögen, dem Entwicklungsniveau entsprechend Beziehungen zu Gleichaltrigen zu entwickeln.
Mangelnder spontaner Wunsch, mit anderen Vergnügen, Interessen oder Leistungen zu teilen (z. B. macht der Betroffene keine Anstalten, Gegenstände seines Interesses anderen Menschen zu zeigen, ihnen zu bringen oder sie darauf hinzuweisen).
Fehlende soziale oder emotionale Gegenseitigkeit.
B. Begrenzte repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten, die sich in mindestens einem der folgenden Merkmale zeigen:
Konzentrierte Beschäftigung mit einem oder mehreren stereotypen und begrenzten Interessensmustern, die entweder in ihrer Intensität oder durch ihr Gebiet abnorm sind.
Offenbar sture Befolgung spezifischer, nicht funktionaler Routinen und Rituale.
Stereotype und repetitive motorische Manierismen (z. B. das Schnippen oder Drehen der Finger oder komplexe Bewegungen mit dem ganzen Körper).
Anhaltende Beschäftigung mit einzelnen Teilen von Gegenständen.
C. Die Störung verursacht bedeutende Beeinträchtigungen auf sozialem, beruflichem oder auf einem anderen wichtigen Gebiet.
D. Es existiert keine klinisch bedeutsame allgemeine Sprachverzögerung (z. B. spricht der Betroffene im Alter von zwei Jahren einzelne Worte und benutzt im Alter von drei Jahren kommunikative Redewendungen).
E. Es existiert in der Kindheit keine klinisch bedeutsame Verzögerung in der kognitiven Entwicklung oder in der Entwicklung altersgemäßer Fähigkeiten zur Selbsthilfe, im anpassungsfähigen Verhalten (anders als in der sozialen Interaktion) und bei der Neugier in Bezug auf das Umfeld.
F. Die Kriterien einer weiteren spezifischen tief greifenden Entwicklungsstörung oder der Schizophrenie werden nicht erfüllt.
Was heißt »klinisch bedeutsam«?
    Diane Twatchman-Cullen 32 , eine Logopädin mit beträchtlicher Erfahrung im Bereich der Störungen des autistischen Spektrums, hat dieses Ausschlusskriterium kritisiert, da die Formulierung »klinisch bedeutsam« weder wissenschaftlich noch genau sei.
    Daher werde die Einschätzung dem Facharzt oder Psychologen überlassen, ohne dass ihm eine operationale Definition zur Verfügung stehe.
Die Altersangaben sind nicht zutreffend
    Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass die Forschung im Bereich der frühen Sprachentwicklung ergeben hat, dass ein Kind erste Worte etwa zum Zeitpunkt seines ersten Geburtstages entwickelt, kom Die Diagnosemunikative Wendungen etwa im Alter von 18 Monaten und kurze Sätze etwa mit zwei Jahren. Tatsächlich ist es so, dass die DSMIV-Kriterien ein Kind beschreiben, dass eine bedeutsame Sprachverzögerung aufweist.
Ist Sprachverzögerung ein passendes Differenzierungskriterium?
    Ist die Entwicklung früher sprachlicher Fähigkeiten ein differenzierendes Merkmal zwischen Heranwachsenden mit Autismus und normalem IQ (d. h. High-Functioning-Autisten) und solchen mit Asperger-Syndrom? Es wurden Untersuchungen unternommen, um zu klären, ob aufgrund einer verzögerten Sprachentwicklung tatsächlich spätere klinische Symptome genau vorhergesagt werden können. Vier dieser Studien haben beträchtliche Zweifel in Bezug auf die Verwendung einer verzögerten Sprachentwicklung als differenzierendes Kriterium zwischen High-Functioning-Autismus (HFA) und Asperger-Syndrom aufkommen lassen. 33 Jeder Unterschied in der Sprachfähigkeit, der sich bei Kindern im vorschulischen Alter zwischen Autisten mit normalen IQ und Kindern mit Asperger-Syndrom gezeigt hat, war im frühen Jugendalter weitestgehend verschwunden.
Die frühe Sprachverzögerung sollte kein Ausschluss-, sondern ein Einschlusskriterium

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