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Ein gefährlicher Gegner

Ein gefährlicher Gegner

Titel: Ein gefährlicher Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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schüttelte seine Hand mit großer Begeisterung.
    «Na, so was!», rief er. «Wir hatten Sie fast schon abgeschrieben. Noch ein paar Tage und wir hätten für Sie ein feierliches Requiem abgehalten.»
    «Sie dachten, ich sei tot? Glaubte das Tuppence auch?»
    «Ja, das glaubte sie.»
    «Wo ist sie eigentlich? Am Empfang sagte man mir, sie sei gerade weggefahren.»
    «Wahrscheinlich macht sie Besorgungen. Ich habe sie vor etwa einer Stunde hier vorm Ritz abgesetzt. Aber sagen Sie, was haben Sie die ganze Zeit über angestellt?»
    «Wollen Sie mit mir essen?», fragte Tommy. «Es wird eine lange Geschichte.»
    Hersheimer zog einen Stuhl heran und winkte einem Kellner, dem er seine Wünsche herunterrasselte. Dann wandte er sich Tommy zu. «Schießen Sie los! Sie haben wohl einige Abenteuer hinter sich.»
    «Ein paar», erwiderte Tommy und stürzte sich in seinen Bericht.
    Hersheimer lauschte ihm wie gebannt. Er aß nur die Hälfte von dem, was ihm vorgesetzt wurde. Schließlich stieß er einen tiefen Seufzer aus.
    «Eins zu null für Sie. Klingt wie ein Groschenroman.»
    «Und wie steht es hier?», fragte Tommy und streckte die Hand nach einem Pfirsich aus.
    «Na ja, wir hatten ja auch einige Abenteuer zu bestehen.»
    Nun war er an der Reihe. Er begann mit seiner erfolglosen Erkundung in Bournemouth und endete mit den sensationellen Ereignissen der letzten Nacht.
    «Aber wer hat sie denn umgebracht?», fragte Tommy.
    «Der Arzt hat sich eingeredet, sie selber», antwortete Hersheimer ohne jeden weiteren Kommentar.
    «Und Sir James? Was glaubte er?»
    «Als großes Gestirn am Juristenhimmel ist er selbstverständlich verschlossen wie eine Auster.» Dann ging Hersheimer im Einzelnen auf die Ereignisse des Morgens ein.
    «Das Gedächtnis verloren, sagen Sie?», fragte Tommy. «Deshalb haben die Burschen so seltsam reagiert! Na, das war ja ein ganz hübscher Schnitzer.»
    «Sie haben keine Anhaltspunkte, wo Jane ist?»
    Tommy schüttelte den Kopf. «Leider nicht.»
    Es folgte ein kurzes Schweigen, nach dem Tommy wieder auf Mrs Vandemeyers Tod zu sprechen kam. «Es besteht kein Zweifel darüber, dass es das Schlafmittel war?»
    «Belassen wir es dabei. Wir wollen uns nicht noch mit einer Obduktion und dergleichen befassen. Aber ich glaube, Tuppence und ich und sogar Sir James haben alle den gleichen Verdacht.»
    «Mr Brown?», meinte Tommy.
    «Aber sicher.»
    «Mr Brown hat doch keine Flügel. Wie soll er denn hineingekommen sein und wieder hinaus?»
    «Wie wäre es mit einer Art Fernhypnose oder wie man das nennt? Gibt es hypnotische Einflüsse, die einen Menschen wie Mrs Vandemeyer zwingen konnten, Selbstmord zu begehen?»
    Tommy sah ihn verblüfft an. «Welch eine Idee, Hersheimer! Aber damit kann ich nichts anfangen. Ich glaube, die jungen Detektive müssen sich wieder an die Arbeit machen. Wenn wir nur Tuppence erreichen könnten! Das Ritz würde eine Aufsehen erregende Wiedersehensszene erleben.»
    Als sie beim Portier nachfragten, erfuhren sie, dass Tuppence noch nicht zurückgekehrt sei.
    «Trotzdem werde ich mich einmal oben umsehen», sagte Hersheimer. «Vielleicht sitzt sie im Wohnzimmer.» Er entfernte sich.
    Plötzlich tauchte ein Page vor Tommy auf. «Die junge Dame ist mit dem Zug abgereist, Sir», murmelte er verlegen.
    «Wie bitte?» Tommy fuhr herum.
    «Das Taxi, Sir! Ich habe gehört, dass sie zum Charing-Cross-Bahnhof wollte.» Tommys Augen weiteten sich vor Verwunderung. Kühner geworden, fuhr der Junge fort: «Ich habe mir gleich gedacht, dass sie verreisen würde, als sie um das Kursbuch bat.»
    «Das Kursbuch? Wann hat sie denn das haben wollen?»
    «Als ich ihr das Telegramm brachte, Sir.»
    «Wann war das?»
    «Etwa gegen halb eins, Sir.»
    «Erzähl mir genau, was vor sich ging!»
    «Jawohl, Sir. Ich bringe das Kursbuch rauf und sie sagt, ich soll warten, und sieht etwas nach. Dann sieht sie auf die Uhr und ruft: ‹Schnell, ein Taxi!› und setzt sich den Hut auf und schon ist sie unten. Na, und dann nichts wie rein ins Taxi.»
    Der Junge hielt inne. In diesem Augenblick trat Hersheimer zu ihnen. Er hielt einen geöffneten Brief in der Hand.
    «Hören Sie, Hersheimer!» Tommy wandte sich ihm zu. «Tuppence hat sich selbstständig gemacht und irgendeine Spur aufgenommen.» Der Page verschwand.
    «Ist doch unmöglich!»
    «Sie ist in einem Taxi zum Charing-Cross gefahren, Hals über Kopf, nachdem sie ein Telegramm bekommen hatte.» Tommys Blick fiel auf den Brief in Hersheimers Hand. «Hat sie Ihnen

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