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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sie war sich sofort sicher, dass er vom Kultusministerium sein musste. »Welche Beweise für Ihren fabelhaften Fund haben Sie uns mitgebracht?«
    Stille senkte sich über den Saal. »Fotos vielleicht?«, beharrte der Herr. »Oder Fundstücke?« Als sie stumm blieb, seufzte er. »Senhorita, ich fürchte sehr, dass dies genau die Art von... von Scherz ist, für die Ihr Vater bekannt war.«
    »Ich finde«, unterbrach Ben sanft, »Sie schulden sowohl Miss Sherwood als auch ihrem Vater eine Entschuldigung. Wir haben Beweise.«
    Jillian wurde weiß wie die Wand. In diesem Moment wusste sie es. Fassungslos wandte sie ihm den Kopf zu und beobachtete, wie er sich vorbeugte und etwas unter dem Podium hervorholte.
    Sie wandte den Kopf von den Mikrofonen ab. »Ben«, sagte sie schwach.
    Er zwinkerte ihr vergnügt zu; aus seinen Augen leuchtete geradezu der Schalk. Er legte das Bündel auf den Tisch und begann es vorsichtig auszuwickeln.
    Der Stoff fiel herunter, und der rote Stein glühte und funkelte im Scheinwerferlicht. »Die Kaiserin«, verkündete Ben. »Ein roter Diamant, einer der rarsten Steine der ganzen
    Welt.« Kameras surrten wie verrückt, Reporter versuchten sich gegenseitig zu überbrüllen. Der Herr vom Kultusministerium starrte den Stein mit offenem Mund an. »Obwohl ich finde«, fuhr Ben fort, »dass man ihn in Jillian-Stein umtaufen sollte.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast«, sagte sie wie betäubt. Sie waren wieder in ihrer Suite. Es war ihm endlich gelungen, sie aus dem Tollhaus unten zu befreien. Die Kaiserin befand sich nun in der liebevoll-fanatischen Obhut des Ministeriums für Kunstschätze und Artefakte, und schon war man dabei, in aller Eile eine weitere Expedition zusammenzustellen. Die Telefone liefen heiß, denn Archäologen aus aller Welt wollten dabei sein. Die Kaiserin würde heute Nachmittag weltweit in den Nachrichten gezeigt werden.
    »Ein bisschen dramatisch«, räumte er ein. »Aber tolles Timing, nicht? War viel wirkungsvoller, als wenn der Klunker gleich bei unserem Reinkommen auf dem Tisch gelegen hätte.«
    »Das meine ich nicht«, sagte sie. Sie hatte riesengroße Augen und wirkte, als müsste sie jeden Moment weinen. Das wollte er nicht. Rasch packte er sie und warf sie aufs Bett, sich selbst hinterher und fesselte sie mit seinem großen Körper ans Bett.
    »War keine leichte Entscheidung, kannst du mir glauben«, gestand er. »Als du mir so einfach auf und davon bist, da wusste ich, dass ich mich zwischen dir und diesem beschissenen Stein entscheiden muss. Und ich will lieber dich. Basta.«
    »Aber das viele Geld...«
    »Ja, das hätte wirklich ein Vermögen eingebracht, aber ich bin kein armer Schlucker. Hab cirka ’ne Viertelmillion auf der hohen Kante.«
    Sie starrte ihn an. »Dollar?«, quiekte sie.
    »Klar, Dollar. Ich hatte tolle Pläne mit der Kaiserin, aber stattdessen werde ich wohl weiter als Fremdenführer buckeln. Wäre mir mit der Zeit wahrscheinlich eh todlangweilig geworden.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals. Wenigstens sah sie jetzt nicht mehr so aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Er entspannte sich sichtlich. Nun ja, in gewisser Weise jedenfalls.
    »Und ich wette, dass ich diesmal auch keinen Monat zwischen diesem und dem nächsten Job freinehmen kann«, fuhr er fort. »Wie lange, glaubst du, brauchen diese Heinis, um alles auf die Reihe zu kriegen?«
    »Eine Woche, vielleicht auch weniger«, meinte sie.
    »Und - packst du überhaupt eine zweite Fahrt?«
    »Ich werd’s schon schaffen.«
    »Aber diesmal nehmen wir ein Zweimannzelt.«
    »Hab nichts dagegen.«
    Er warf einen Blick auf die Uhr. »Jessas, wir müssen los. Mist, ich wollte dich doch nicht verknittern.«
    »Was denn nun schon wieder?«, jammerte sie. »Ben, noch so eine Überraschung halte ich nicht aus!«
    »Wir heiraten«, verkündete er, sprang auf und zog sie auf die Beine. »Na, vielleicht noch nicht heute. Ist mein erstes Mal, also weiß ich nicht genau, wie lange so was dauert. Aber wir werden zumindest den Ball ins Rollen bringen.«
    Sie erstarrte. »Heiraten?«
    Er zog sie sanft in die Arme. »Ja, heiraten. Ich weiß, ich bin genauso geschockt wie du. Ich wollte dich ja fragen, aber dann hast du den blöden Diamanten gefunden. Ich wusste, du würdest nicht >Ja< sagen, solange der Klunker zwischen
    uns steht. Also hab ich ihn weitergeschubst.« Dann, und mit einem fast ängstlichen Gesichtsausdruck: »Du wirst mich doch heiraten, oder? Ich weiß, ich

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