Ein gefaehrlicher Liebhaber
Ausdruck hatte sie noch nie in seinen Augen gesehen, eine so wilde Intensität, dass sie vor Furcht zu beben begann.
»B-Ben?«, stammelte sie endlich.
Er stieß sich vom Türrahmen ab, trat ein und zog geräuschlos die Tür hinter sich zu. Mit zwei Schritten war er bei ihr. Sein großer, muskulöser Körper schien den Rest des Raums auszufüllen. Sie atmete in flachen, schnellen Stößen, riss gleichzeitig die Hände hoch, um ihn abzuwehren, obwohl sie wusste, wie sinnlos ihre Geste war.
Er beugte sich vor, ohne auf ihre Abwehr zu achten, und fuhr mit seinen kräftigen Händen unter ihren Rock, hakte die Finger ins Bündchen ihres Slips und zog ihn ihr mit einer einzigen flüssigen Bewegung herunter. Die kühle Luft an ihrem nackten Fleisch machte ihr ihre Blöße, ihre Verwundbarkeit, peinlichst bewusst. Schockiert und wie betäubt erkannte sie, was er vorhatte. Er stieß ihre Beine auseinander und starrte einen Moment lang auf ihr entblößtes weibliches Fleisch hinab. Dann sah er fest in ihre Augen und wandte den Blick nicht mehr ab. Er stieg zwischen ihre geöffneten Beine, ein Knie auf dem Bett, das andere Bein fest auf dem Boden. Schweigend knöpfte er seinen Hosenlatz auf, öffnete ihn und befreite seine Erektion. Sich mit einer Hand auf der Matratze neben ihr aufstützend, führte er mit der anderen sein Glied in sie ein.
Sie konnte nicht anders, sie zuckte bei der ersten Berüh-rung heftig zusammen. Sein Eindringen war grob und unerbittlich, dehnte sie bis an ihre Grenzen, und ihre inneren Muskeln verkrampften sich in instinktivem Widerstand gegen den Fremdkörper. Die Hitze seines Körpers umfing sie und lockte gleichzeitig ihre eigene Hitze hervor. Als er bis zum Ansatz in ihr war, hielt er still und wartete, bis ihr anfänglicher Widerstand nachließ, bis sich die verkrampften Scheidenmuskeln lockerten und ihn nun eher zärtlich umklammerten, eine Geste, die er, wie sie wusste, unmöglich missverstehen konnte.
»Leg die Arme um mich«, befahl er rau, und sie gehorchte blindlings.
Als ihre Arme seine breiten Schultern umschlangen, fühlte sie ihn erschaudern, vielleicht aus Erleichterung. Er beugte sich über sie, und sie presste ihr Gesicht an seine Brust, rang nach Luft, als er sich nun mit langsamen, machtvollen Stößen in ihr zu bewegen begann.
Sie war wie betäubt, vollkommen desorientiert. Sie spürte genau, wie besitzergreifend er sie liebte, und wusste, was er ihr damit sagen wollte. Er würde sie keinesfalls gehen lassen.
Mit seiner freien Hand drehte er ihr Gesicht zu sich und hielt es so fest, dass sie gezwungen war, ihn anzuschauen, während er mit zunehmender Kraft und Geschwindigkeit in sie hineinpumpte. Das Kopfbrett wummerte gegen die Wand. Sie klammerte sich an seinen Brustkasten, während er sie höher- und höhertrieb. Schon spürte sie jene herrliche, wahnsinnig machende Spannung in den inneren Muskeln. Sie spürte ihn noch härter werden, hörte ihre eigenen spitzen kleinen Schreie, während sie ihm die Hüften entgegenreckte, um ihn noch tiefer empfangen zu können. Er ließ keine Sekunde zu, dass sie die Augen von ihm abwandte. Als sie schließlich kam, als er selbst seinen Lebenssaft in sie hineinspritzte, da hielten seine leuchtenden blauen Augen ihren Blick nach wie vor gefangen, zwangen sie, zu akzeptieren, dass sie sein war.
Danach drängte er sie mit sanfter Gewalt in die Badewanne, drehte die Dusche auf und gesellte sich dazu. »Aber was ist mit Angelina?«, murmelte sie, an ihn gelehnt. Ihre Beine waren so zittrig, dass sie sich kaum aufrecht halten konnte.
»Die werden uns nicht stören.« Er küsste sie hungrig. Er konnte nicht aufhören, sie anzufassen. »Ich habe auf dich gewartet. Sie werden verstehen. Sie halten das Ganze für furchtbar romantisch.«
»Du hast auf mich gewartet?«, fragte sie wie betäubt. »Aber wie...«
»Flugzeug«, unterbrach er sie. »Senhora Sayad hat eins. Hab ich dir nie erzählt, dass ich einen Pilotenschein habe?«
»Nein.« Es war ihr unmöglich, auf seinen sanft neckenden Ton einzugehen. Mit hängenden Armen stand sie unter dem lauwarmen Strahl. Das Wasser war wundervoll; ihr war so schwach, dass sie glaubte, gleich mit dem Wasser im Abfluss davonfließen zu müssen. Sie schluckte. »Wieso hast du nicht einfach den Rucksack genommen und bist abgehauen? Du weißt, dass ich dich nicht hätte aufhalten können. Du hättest das... das hier nicht machen müssen.« Sie hatte große Angst, dass er sie nur deshalb genommen hatte, weil
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