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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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enthusiastischen Gatten. »Meine Liebe, so kommen Sie doch bitte herein ins Kühle. Wir haben Eis; möchten Sie etwas zu trinken?«
    Beim Gedanken an ein eisgekühltes Getränk wurde Jillian vor Vorfreude fast schwindlig. »Wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe macht«, stammelte sie.
    Senhora Moraes führte sie ins herrlich kühle Innere des Hauses; in jedem Raum gab es Deckenventilatoren, die sich träge drehten, und die Fenster waren sämtlich mit Jalousien oder Läden beschattet, damit es kühler blieb. »Wie heißen Sie, meine Liebe?«, erkundigte sich Angelina, während sie eine blassgrüne Flüssigkeit in ein Glas schenkte und mehrere Eiswürfel hinzufügte.
    »Jillian Sherwood.« Sie nippte an dem kühlen Getränk; es besaß einen herben, limonigen Geschmack, gleichzeitig süß und scharf, und es schmeckte absolut köstlich.
    »Sie brauchen unbedingt einen Hut«, sagte Angelina, sich dem Urteil ihres Gatten anschließend. »Möchten Sie sich ein wenig frisch machen, während ich etwas für Sie suche? Wir haben hier geradezu lächerlich moderne sanitäre Einrichtungen; Bolivar hat bei unserer Heirat darauf bestanden. Ich komme aus der Stadt, wissen Sie; er wollte nicht, dass mir hier etwas fehlt.«
    Sanitäre Anlagen? Jillian folgte verblüfft ihrer Gastgeberin und wurde in ein kleines Schlafzimmer mit Läden vor den Fenstern geführt. »Für Gäste«, erklärte Angelina. »Es hat ein eigenes kleines Bad. Ich werde Sie jetzt allein lassen, damit Sie sich in Ruhe etwas erholen können.«
    Jillian fühlte sich wie ein Eindringling in diesem gewöhnlichen, eher schlichten Zimmer. Es war aber Wochen her, seit sie zum letzten Mal ein Bett gesehen hatte. Das Gefühl des Kulturschocks war ihr nicht fremd. Es war nicht das erste Mal, dass sie das erlebte, und sie wusste, dass er vergehen würde, sobald sie sich wieder an die einst vertraute Umgebung gewöhnt hatte. Doch im Moment kam ihr alles wie Zauberei vor, und sie war beinahe misstrauisch. Sie setzte den Rucksack ab und betrat vorsichtig das Badezimmer. Es gab eine richtige Toilette mit Wasserspülung, ein Waschbecken und sogar eine Badewanne mit Duschvorrichtung. Nicht luxuriös, das Ganze, aber funktional.
    Eigenartig, wie blöd sie sich vorkam.
    Aber das fließende Wasser war ein Segen. Sie wusch sich Gesicht und Hände und bediente sich des neben dem Becken liegenden Kamms, um ein wenig Ordnung in ihr zerzaustes
    Haar zu bringen. Sie zwang sich, nicht länger zu verweilen, da sie fürchtete, die Versuchung, die Badewanne zu benutzen, würde sonst zu groß werden. Als sie das Bad hinter sich ließ, betrachtete sie nachdenklich das Bett.
    Sie lächelte schwach. Würde sie sich erst langsam wieder an ein Bett gewöhnen müssen, oder würde es sich einfach himmlisch anfühlen?
    In der Hoffnung, dass Senhora Moraes nichts dagegen hatte, nahm sie vorsichtig auf der Bettkante Platz. Kaum hatte sie dies getan, wurde sie von einer jähen Müdigkeit überwältigt. Nur für einen winzigen Moment, nahm sie sich vor, lehnte sich ans Kopfteil und schwang die Beine aufs Bett. Die Matratze war eine Idee zu weich und auch klumpig, dennoch schloss sie entzückt die Augen. Ja, es fühlte sich tatsächlich himmlisch an. Gegen ihren Willen begann sich ihr Körper zu entspannen...
    Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr allein war. Ihre Haut prickelte, und sie riss erschrocken die Augen auf, die Sinne immer noch auf den Urwald eingestellt, obwohl ihr der Verstand sagte, dass es sich höchstens um Angelina handeln konnte, die nachsah, ob es ihrem Gast gut ging. Aber es war nicht Angelina. Ben lehnte im Türrahmen, die Augen düster, brütend und gefährlich funkelnd auf sie gerichtet.
    Ihr Herzschlag stolperte, und ihr Mund wurde staubtrocken. Sie brachte keinen Ton heraus, konnte sich nicht rühren. Alles, was sie tun konnte, war, sich aufzurichten und ans Kopfbrett gelehnt dazusitzen, vor Furcht wie gelähmt, nicht in der Lage, den Blick von Ben abzuwenden. Sie hätte nie gedacht, dass sie je vor Ben Lewis Angst haben könnte, doch nun fürchtete sie sich. Ihre Gedanken zersprangen in tausend Stücke, zerstoben wie Funken in alle Richtungen.
    Seine Miene war hart, die Kiefer fest aufeinandergepresst. Und dort lag der Rucksack, unweit von ihr auf dem Boden. Er brauchte ihn nur aufzuheben und damit zu verschwinden. Nichts gäbe es, was sie dagegen hätte tun können. Aber er würdigte den Rucksack keines einzigen Blickes; seine Augen waren unverwandt auf sie gerichtet. Diesen

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