Ein gefährlicher Plan
letzten Jahren so vieles mit Alyssa und ihm geteilt. Welcher von ihnen hegte einen solchen Hass auf sie?
„Und die Zwischenfälle mit dem Pick-up und der Schlange beweisen, dass derjenige das noch immer will."
Jack drehte sich zu Brooke herum. „Es ist gefährlich für dich zu bleiben."
„Ich weiß."
„Ich glaube, dir ist nicht klar, was du zu verlieren hast."
Sie zog leicht die Augenbrauen nach oben. „Aber ich weiß, was ich gewinnen kann."
„Ich spreche von deinem Leben."
„Ich auch. Aber ich bin ja nicht allein. Du bist hier."
Entschlossenheit stand in ihren Augen. Und Vertrauen. In ihn. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
Jack schüttelte den Kopf. „Ich, konnte deine Schwester nicht beschützen. Wie kommst du darauf, ich könnte dich vor Gefahr bewahren?"
„Weil du sie liebst."
Eigentlich sollte er sie in ihrer Fehleinschätzung bestärken. Sie in dem Glauben lassen, dass Alyssa und er ein Liebespaar waren. Es würde die dringend notwendige Distanz zwischen ihnen schaffen. In seinem Leben war kein Platz für verwirrende Gefühle.
„Oder... liebst du sie nicht?" fragte Brooke langsam, als er nicht gleich antwortete.
Er setzte sich wieder neben sie. Ohne nachzudenken legte er die Hand um ihre Schulter, um sie an sich zu ziehen. Ein Fehler. Ein großer Fehler. Sein Puls begann zu rasen. Er atmete einmal tief durch, schloss die Augen.
„Wir kennen uns seit ihrem ersten Schultag", begann er. „Sie war ein richtig süßer Fratz.
Als der Klassenstärkste sie ärgern wollte und sie es einfach ignorierte, machte es ihn so wütend, dass er mit ihr rangelte und sie zu Boden warf. Er war drauf und dran, sie zu verprügeln. Ich machte ihm klar, zuerst müsse er es mit mir aufnehmen."
„Und was geschah?"
„Er kniff." Alyssa hatte ihm nicht für seine Hilfe gedankt. Und als die Pausenglocke schrillte, wusste sie nicht, wo das Klassenzimmer war. Sie stand da, stocksteif, hatte Angst zu fragen, Angst, einen Fehler zu machen. Also hatte er die richtige Richtung eingeschlagen und ihr bedeutet mitzukommen. Sie war ihm gefolgt wie ein kleines Hündchen, das sich verirrt hatte.
„Sie hatte keine Mutter", fuhr Jack fort. „Ihr Vater war immer viel zu beschäftigt. Mein Vater hatte uns verlassen. Und meine Mutter... nun, sagen wir, ich stand bei ihr nicht an erster Stelle. Alyssa brauchte mich, und ich brauchte sie. Wir schufen uns sozusagen unsere eigene kleine Familie. Sie kam zu meinen Baseballspielen. Ich zu ihren Fußballspielen. Wir feuerten uns gegenseitig an."
„Oh." In dem darauf folgenden Schweigen konnte er fast hören, wie ihr Kopf versuchte, diese jüngsten Informationen einzuordnen. „Ihr seid schon lange ein Team."
„Brooke..."
„Wir werden ihn finden." Wieder leuchteten Zuversicht und Vertrauen in ihren Augen auf.
Er hatte es falsch angefangen. Jetzt war sie regelrecht angestachelt. „Als Erstes müssen wir bei jedem durchblicken lassen, dass wir sein Geheimnis entdeckt haben, und abwarten, wer den Köder schluckt. Dann stellen wir ihm eine Falle und schnappen ihn."
„Und all diese gewieften Polizeitaktiken hast du während deiner Ausbildung als Grundschullehrerin gelernt?" Jack schwankte zwischen Ärger und Belustigung.
„He, diese kleinen Rangen können manchmal ganz schön abgebrüht sein."
Sie lachte leise auf. Der glockenhelle Klang rührte etwas in ihm an, verstärkte gleichzeitig diese verdammte Leidenschaft, erweckte Furcht und Verlangen und ein Kaleidoskop von Gefühlen, die er nicht einzuordnen wusste.
„Brooke?"
Er fluchte stumm. Wie sollte er diese Gefühle erklären? Wie konnte er ihr sagen, dass er mit ihr ins Bett wollte, sie nehmen wollte, wie er noch nie eine Frau genommen hatte? Was würde sie denken, wenn sie von seinen Gedanken wüsste?
„Ja?"
Nein, sie durfte nichts davon erfahren. Das war zu riskant. Sie musste für ihn Alyssas Schwester bleiben. Er zwang sich aufzustehen. „Es war ein langer Tag. Du solltest versuchen, noch ein wenig zu schlafen."
Jack glaubte in ihrem Blick zu versinken. Diese grünen Augen blitzten, waren voller Wärme und Versprechen, an die er nicht länger denken durfte.
Komm mit mir, Schatz. Teil mit mir das Bett, damit mich deine rastlosen Bewegungen auf der anderen Seite der Wand nicht weiter quälen.
Nein, unmöglich. Sie war Alyssas Schwester. Er musste sie beschützen. Auch vor ihm selbst.
Brooke schüttelte entschieden den Kopf und griff nach dem Tagebuch. „Geh du ruhig. Ich komme gleich
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