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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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nach."
    „Dein Tag beginnt in knapp drei Stunden mit einer Kajakfahrt", erinnerte er sie, als er Richtung Leiter davonging. Die Stufen knackten unter seinem Gewicht. Er versuchte, sich einzureden, all dies wäre nur ein Job, nur ein Job.
    Sie schnitt eine Grimasse. „Bist du sicher, das ist notwendig?"
    „Du betonst ständig, dass du den Lockvogel spielen willst, um unseren Freund aus der Reserve zu locken. Alyssa würde es tun."
    „Erinnere mich nicht daran."
    Wollte sie aufgeben? „Niemand wird dir einen Vorwurf machen, wenn du aussteigen willst."
    „Nur ich mir selbst. Ich muss bleiben. Gerade erst habe ich etwas mehr über Alyssa erfahren. Es gibt noch so vieles, das ich nicht weiß. Ich denke..." Sie zuckte mit den Schultern und fingerte an dem Tagebuch in ihrem Schoß herum.
    „Was?"
    Sie blickte ihn traurig an. „Meine Mutter hat das falsche Mädchen mitgenommen."
    „Daran kannst du jetzt nichts mehr ändern."
    „Aber ich kann herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, dass Alyssa im Koma liegt."
    „Du musst nicht..."
    „Doch. Ich schulde es ihr, weil ich so viel gehabt habe und sie so wenig."
    „Willst du damit sagen, du wärst bislang auf Rosen gebettet gewesen?"
    „Nicht unbedingt, aber..." Sie wechselte das Thema. „Du musst mir bei dieser Kajakfahrerei helfen. Ich habe noch nie in einem solchen Ding gesessen und nicht die geringste Ahnung, wie man damit umgeht."
    Sie zog sich vor ihm zurück. Genau wie ihre Schwester. In Grübeleien? Es war ihm egal.
    Er wollte nicht wissen, was in ihrem Kopf vor sich ging, ihrem Herzen, ihrer Seele. Aus Grübeleien kam nichts Gutes. Nur Kummer, und er hatte nie großen Wert darauf gelegt, die Dämonen anderer Leute zu zähmen.
    „Ich bin bei dir. Bei jedem Schritt, den du tust." Sie wirkte zerbrechlich, aber langsam wurde ihm klar, welchen stählernen Willen sie unter der zarten Oberfläche besaß.
    „Jack?"
    Er blickte auf.
    „Liebst du Alyssa?"
    „Ja", sagte er, doch dann wurde ihm klar, er konnte diese Lüge nicht im Raum stehen lassen. „Ich liebe sie wie eine Schwester."
    Jack verschloss sich dem Ansturm der Gefühle in seinem Innern, wusste, es war eine feige Flucht. Dann zwang er sich, die Leiter weiter hinunterzusteigen und ins Bett zu gehen –
    allein.
    Brooke schluckte, als sie am nächsten Morgen den Kajak sah, der sanft auf den Wellen schaukelte. Sein Einstieg sah nicht so aus, als würde sie mühelos hineinschlüpfen können.
    Der Himmel zeigte ein zartes Rosa. Ein Spaziergänger wanderte am Ufer entlang. Hinter ihm trottete ein schwarzer Labrador dahin, schnüffelte hier und dort, dann beeilte er sich, sein Herrchen wieder einzuholen. Die meisten Ferienhütten lagen im Morgendunst, ein zutiefst friedlicher Anblick.
    Das graue Wasser schwappte kalt gegen ihre Füße. Sie bekam eine Gänsehaut an Armen und Beinen, obwohl sie über Alyssas schwarz-rotem Badeanzug einen windabweisenden Overall trug.
    „Meinst du nicht, ich könnte stattdessen eine Runde joggen?" War die Öffnung noch kleiner geworden, die Wellen höher? Oder bildete sie sich das nur ein?
    „Denk dran, wie wichtig das Bild ist, das du bietest." Jack besaß die Unverfrorenheit, auch noch zu lächeln. „Vielleicht beobachtet dich irgendwer." Er lachte leise auf, und ihr unvernünftiges Herz machte einen Satz. „Kajakfahren entspannt sie, gibt ihrem Tag einen positiven Start."
    „Glaub nur nicht, dass es die gleiche Wirkung auf mich haben wird."
    Aber Brooke verstand Alyssas Bedürfnis. Sie selbst joggte aus dem gleichen Beweggrund am Strand entlang. Die Mischung aus würziger Seeluft, Meeresrauschen, Sand unter ihren Füßen und der aufgehenden Sonne tat wahre Wunder für ihre morgendliche Seelenlage. Selbst wenn es regnete und die Sonne fehlte. Vielleicht würde sie nachher ein wenig laufen – falls sie die Kajakfahrt überlebte. Zumindest erwartete er nicht, dass sie sich allein auf den See wagte. Sein eigener Kajak lag am Strand.
    „Kannst du mir versprechen, dass ich nicht nass werde?" fragte sie, erfüllt von nagendem Zweifel.
    Jack versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht so recht.
    „Nein, die Möglichkeit besteht durchaus."
    „Vielen Dank!"
    Er zwickte sie in die Nase. „Glaub aber nicht, dass ich dich schon beim ersten Mal die Eskimorolle machen lasse."
    „Wie tröstlich! Wie geht es jetzt weiter?"
    „Stell dich mit dem Gesicht zum Bug hin."
    Er hielt das Boot fest und wartete darauf, dass sie es tat. „Greif nun über den

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