Ein gefährliches Geschenk
schon lange keiner mehr zugedeckt, Max. Ich wollte nicht in deiner Gegenwart einschlafen.«
»Du hattest eine schlimme Nacht und einen harten Tag hinter dir.«
»Dank dir war der Tag nicht so hart, wie ich erwartet hatte.«
»Laine …«
»Lass mich dir danken. Es ist mir leichter gefallen, weil du dabei warst. Ich bin gerne mit dir zusammen.« Sie trank noch einen weiteren Schluck Wein. »Und es gefällt mir, dass ich dich begehre und darüber spekulieren kann, ob du mich auch begehrst.«
»Ich begehre dich so sehr, dass es mir den Atem verschlägt und mein Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekommt. So war das nicht geplant.«
»Hast du dir schon jemals überlegt, den Plan einfach sausen zu lassen und aus einem Impuls heraus zu handeln?«
»Ich tue die ganze Zeit nichts anderes.«
Lachend trank sie ihr Glas leer und stand auf, um sich ein weiteres einzuschenken.
Dann trat sie an die Tür. »Ich nicht, oder selten jedenfalls. Aber man muss die Ausnahmen von der Regel respektieren.«
Sie öffnete die Tür und hängte das Do-Not-Disturb-Schild an die Türklinke. Dann sperrte sie die Tür ab und lehnte sich dagegen. »Wenn dir mein Vorgehen nicht gefällt, dann sagst du es besser jetzt.«
Er trank ebenfalls einen großen Schluck Wein. »Ich habe absolut nichts zu sagen.«
»Das ist gut, weil ich schon darauf vorbereitet war, handgreiflich werden zu müssen.«
Er merkte selber, dass sein Grinsen breit und einfältig wirkte, aber es war ihm egal.
»Tatsächlich?«
»Ich war mir nicht sicher, ob ich fair kämpfen könnte.«
»Dieses Kleid ist auf jeden Fall nicht fair.«
»Oh?« Sie trank noch einen letzten Schluck Wein und stellte dann das Glas ab. »Dann ziehe ich es doch am besten aus.«
»Lass mich das tun. Bitte.« Er fuhr mit der Fingerspitze über die milchweiße Haut ihres Dekolletés. »Lass mich.«
»Bedien dich.«
Er vergaß die Professionalität. Er vergaß, dass er beschlossen hatte, emotional und körperlich Distanz zu wahren. Er vergaß alles und nahm nur noch sie wahr, ihre weiche Haut, ihren Duft, den Geschmack ihrer Lippen, als sie die Arme um ihn schlang, ihn an sich zog und ihn küsste.
Sie hüllte ihn ein - mit ihrer Haut, ihrem Duft, ihrem Geschmack, bis er nur noch sie wollte und brauchte.
Es war ein Fehler. Sie jetzt so zu nehmen war ein Fehler und grenzte fast an verbotenes Tun. Aber dieses Wissen verlieh dem Ganzen nur noch eine gefährliche Note.
Er zog ihr das Kleid von den Schultern und knabberte an ihrem Hals. Als sie den Kopf zurückbog, glitten seine Lippen zu ihrer Kehle.
»Was die Pläne angeht«, murmelte er, »ich habe alle möglichen Pläne mit dir.«
»Das habe ich gehofft.« Blindlings griff sie nach ihrer Tasche, die sie auf das Bett gelegt hatte. »Du wirst das brauchen«, sagte sie und zog ein Kondom heraus.
»Irgendwann werden wir auch ein Beatmungsgerät und einen Feuerlöscher brauchen.«
»Leere Versprechungen.«
Er grinste. »Du machst mich wirklich wahnsinnig.« Wieder senkte er seinen Mund über ihren und rieb sanft über ihre Lippen. »Ist das so ein Ausziehteil? Das Kleid, meine ich.«
»Ja, so in der Art.«
»Na, auf jeden Fall ist es mein persönliches Lieblingsstück.« Er ging bedächtig vor und küsste sie so lange, bis sie beide vor Lust bebten. Dann trat er zurück und ergriff ihre Hand, damit sie aus dem Kleid treten konnte, das um ihre Füße lag. Danach schaute er sie einfach nur an.
Sie trug eine faszinierende weibliche Konstruktion aus schwarzer Seide und Spitze, die ihre Brüste hochdrückte, sich um ihren Oberkörper schmiegte und an den Hüften in neckische kleine Strumpfbänder überging, die dünne schwarze Strümpfe hielten.
»Ich möchte gerne etwas Denkwürdiges sagen, aber das ist furchtbar schwer, wenn der Kopf so blutleer ist.«
»Versuch’s einfach.«
»Wow.«
»Genau das wollte ich hören.« Sie begann, sein Hemd aufzuknöpfen. »Ich mag, wie du mich ansiehst. Das hat mir vom ersten Moment an gefallen. Und vor allem mag ich, wie du mich jetzt ansiehst.«
»Ich sehe dich sogar, wenn ich nicht hinschaue. Das passiert mir zum ersten Mal in meinem Leben. Und es macht mich ein bisschen nervös.«
»Vielleicht sind ja manche Menschen einfach dazu bestimmt, sich zu sehen. Deshalb passiert wahrscheinlich auch alles so schnell. Aber das ist mir egal.« Sie zog ihm das Hemd aus, ließ die Hände über seine Brust gleiten und schlang sie dann um seinen Hals.
»Es ist mir egal«, wiederholte sie und küsste ihn.
Am liebsten
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