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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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    »Egoistische Männer gehen nicht in ein Antiquitätengeschäft und kaufen einfach nur so ein Geschenk für ihre Mutter.«
    Das Schuldbewusstsein wurde stärker. »Das habe ich aus einem Impuls heraus getan.«
    »Siehst du, eine Überraschung. Habe ich nicht gerade gesagt, dass ich Überraschungen liebe? Versuch nicht, mich davon zu überzeugen, du seiest nicht perfekt. Im Moment bin ich viel zu glücklich mit dir, als dass ich irgendetwas anderes annehmen könnte.« Sie ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten und gab ihm einen freundlichen Klaps auf den Hintern. »Könnte es sein, dass ich versuche, in dem Ganzen mehr als nur Spaß und Spiele zu sehen?«
    »Ich glaube nicht. Es ist ja sowieso schon mehr als nur Spaß und Spiele.«
    »Oh.« Ihr Herz schlug schneller, aber sie sah ihn unverwandt an. »Tatsächlich?«
    »Das ist es doch, was ich nicht erwartet habe, Laine.« Er küsste sie sanft. »Und das macht alles ein bisschen komplizierter.«
    »Komplikationen machen mir nichts aus, Max.« Liebevoll umfasste sie sein Gesicht.
    »Wir können uns Gedanken darüber machen, was zwischen uns beiden ist, oder wir können es einfach genießen. Ich weiß nur, dass ich, als ich eben zu Hause aufgewacht bin, glücklich war, weil mir klar war, dass ich bei dir sein wollte. Ich habe so etwas schon lange nicht mehr gefühlt.«
    »Glück?«
    »Ja, Zufriedenheit, Tatkraft und Glück. Und zu kompliziert würde es für mich nur, wenn du mir erzählst, du hättest Frau und Kinder in Brooklyn.«
    »Nein, habe ich nicht. Sie leben in Queens.«
    Sie kniff ihn und rollte ihn auf den Rücken. »Haha, sehr lustig.«
    »Meine Ex-Frau lebt in Brooklyn.«
    Sie kletterte auf ihn und warf die Haare zurück. »Du warst ja ziemlich fleißig.«
    »Na ja, du sammelst Korkenzieher, und manche Männer sammeln eben Frauen. Meine aktuelle Geliebte ist in Atlanta, aber ich möchte gern expandieren. Du könntest mein Maryland-Schätzchen werden.«
    »Schätzchen? Es war schon immer mein Bestreben, jemandes Schätzchen zu werden.
    Wo muss ich unterschreiben?«
    Er setzte sich auf und nahm sie fest in die Arme. Komplikationen, dachte er. Er konnte sie damit nicht konfrontieren. Sie würden am besten alles auf sich zukommen lassen.
    Aber nicht heute Nacht. Heute Nacht würden sie einander nur genießen.
    »Willst du noch ein bisschen bleiben? Bleib noch ein bisschen, Laine.«
    »Ich dachte schon, du würdest mich nie darum bitten.«
    »Geh nicht.« In dem Moment, als er die Worte aussprach, merkte Max, dass er das noch nie zu einer Frau gesagt hatte. Vielleicht lag es ja am Schlafmangel oder an der sexuellen Erschöpfung. Vielleicht lag es aber auch nur an ihr.
    »Es ist schon nach drei Uhr nachts.«
    »Genau. Komm wieder ins Bett. Wir kuscheln uns aneinander und schlummern noch ein bisschen, und dann bestellen wir Frühstück.«
    »Das klingt wundervoll, aber darf ich später noch mal darauf zurückkommen?« Sie zog sich das Kleid über den Kopf, und er dachte kein bisschen mehr ans Schlafen.
    »Jetzt ist ›später‹. Komm wieder ins Bett.«
    »Ich muss gehen.« Kichernd wich sie ihm aus, als er nach ihr griff. »Ich muss nach Hause fahren, ein paar Stunden schlafen, mich umziehen, wieder zurück in die Stadt fahren, Henry abholen, ihn nach Hause bringen, und dann noch mal in die Stadt, um meinen Laden aufzuschließen.«
    »Wenn du hier bliebest, könntest du Henry gleich mitnehmen und dir eine Fahrt ersparen.«
    »Und ich würde den Klatschtanten so viel zu reden geben, dass es bis Weihnachten reicht.« Sie hatte sich so sehr an das Leben in einer Kleinstadt angepasst, dass sie sich darüber durchaus Gedanken machte. »Wenn eine Frau morgens in so einem Kleid aus dem Hotel kommt, klettern alle Augenbrauen hoch. Vor allem in Gap.«
    »Ich leihe dir ein Hemd.«
    »Ich fahre.« Sie stopfte ihre Unterwäsche in die Handtasche. »Aber wenn du heute Abend gerne mit mir essen möchtest...«
    »Nenn Zeit und Ort.«
    »Um acht, bei mir zu Hause. Ich koche.«
    »Du kochst?« Er blinzelte. »Essen?«
    »Nein, ich dachte eher an eine Verschwörung gegen die Regierung. Natürlich Essen, was sonst?« Sie wandte sich zum Spiegel, zog eine winzige Bürste aus ihrer Tasche und begann, sich die Haare zu bürsten. »Was isst du denn gerne?«
    Er starrte sie immer noch an. »Essen?«
    »Ich denke mir was aus.« Zufrieden mit ihrem Aussehen ließ sie die Bürste wieder in die Tasche gleiten und trat zu ihm. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn leicht.

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