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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dann wieder und trank einen kräftigen Schluck. »Ich wollte Crew auf meine Spur locken, und Willy sollte sich zurückschleichen, seinen Anteil holen und ihn zu Laine bringen. Sie hätte ihn eine Zeit lang verwahren können. Ich dachte, er sei in Sicherheit und weder ihm noch Laine könne etwas passieren.«
    »Aber Crew wusste von ihr.«
    »Ich habe Fotos von Laine in meiner Brieftasche.«
    Er zog sie heraus und schlug sie auf.
    Max sah Fotos eines Neugeborenen mit einem roten Haarbüschel auf dem Kopf, cremeweißer Haut und einem Ausdruck auf dem kleinen Gesicht, der zu sagen schien: Was zum Teufel tue ich hier eigentlich?
    Dann gab es ein paar Bilder von Laine als Kind, auf denen sie so grinste, als ob sie mittlerweile wüsste, was sie tat. Dann Laine als Teenager, hübsch und würdevoll bei ihrer Graduierung. Laine in Shorts und Top, lachend am Strand. Das war offensichtlich auf Barbados gewesen.
    »Sie war von Geburt an eine Schönheit, was?«
    »Sie war das hübscheste Baby, das du je gesehen hast, und sie wurde mit jedem Tag hübscher. Nach ein, zwei Bieren werde ich immer sentimental.« Jack zuckte mit den Schultern. Das war nur eine von vielen gottgegebenen Schwächen. Er steckte die Brieftasche wieder weg.
    »Irgendwann muss ich sie wohl Crew einmal gezeigt haben. Oder er hat nach etwas gesucht, das er bei Bedarf gegen mich verwenden konnte. Unter Dieben gibt es keine Ehre, Max, und jeder, der etwas anderes annimmt, ist ein Blödmann. Aber wegen Geld zu töten? Das ist nur krank. Ich wusste, dass es in ihm steckt - man kann es förmlich riechen -, aber ich dachte, ich könnte das Spiel gegen ihn gewinnen.«
    »Ich werde ihn finden. Und ich werde ihn zur Verantwortung ziehen. Das ist unser Flug.«
    Laine bemühte sich, nicht allzu hektisch, sondern nur beschäftigt zu wirken. Zum tausendsten Mal schaute sie auf die Uhr. Ihr Vater müsste mittlerweile auf dem Heimweg sein. Sie hätte ihm sagen sollen, er solle anrufen, wenn er zurückführe. Sie hätte darauf bestehen sollen.
    Sie könnte Max noch einmal anrufen, aber das hatte keinen Zweck. Er befand sich jetzt auf dem Weg nach Columbus. Eventuell war er sogar schon da.
    Sie musste einfach nur den Tag überstehen. Nur diesen einen Tag noch. Morgen würden die Nachrichten verkünden, dass ein großer Teil der gestohlenen Diamanten aufgetaucht sei. Dann konnte ihr nichts mehr passieren, ihrem Vater konnte nichts mehr passieren, und das Leben würde wieder einigermaßen normal werden.
    Vielleicht würde Max von diesen Leuten in Ohio erfahren, wo er Crew finden konnte.
    Dann konnte die Polizei ihn verhaften, und sie würde niemals mehr vor ihm Angst haben müssen.
    »Du bist überhaupt nicht bei der Sache.« Jenny gab ihr einen Schubs, als sie eine Käseplatte, die ein Kunde erworben hatte, an die Kasse brachte.
    »Entschuldigung. Tut mir Leid. Ich war in Gedanken.« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    »Ich übernehme den Nächsten, der hereinkommt.«
    »Du könntest auch mit Henry spazieren gehen.«
    »Nein, er ist heute genug spazieren gegangen. Außerdem erlöse ich ihn ja in einer Stunde sowieso aus dem Hinterzimmer.«
    Die Türglocke ging. »Den nehme ich.«
    »Er gehört ganz dir.« Jenny zog die Augenbrauen hoch, als sie den neuen Kunden musterte. »Bisschen alt für sein Aussehen«, sagte sie leise und wandte sich ab.
    Laine setzte ihr Willkommenslächeln auf und trat zu Crew. »Guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ja, das können Sie sicher.« Von seinen früheren Besuchen im Laden wusste er, wo alles stand - und er wusste auch genau, wo er Laine haben wollte. »Ich bin an Küchenutensilien interessiert, vor allem an Butterfässern. Meine Schwester sammelt sie.«
    »Da hat sie aber Glück. Wir haben gerade ein paar besonders hübsche Stücke hereinbekommen. Soll ich sie Ihnen zeigen?«
    »Bitte.«
    Er folgte ihr durch den Laden in den hinteren Bereich zu den Küchenmöbeln. Als sie an der Tür zum Hinterzimmer vorbeikamen, fing Henry an zu knurren.
    »Haben Sie einen Hund hier?«
    »Ja.« Verwirrt blickte Laine zur Tür. Henry hatte wegen der Geräusche und Stimmen im Laden noch nie geknurrt. »Er ist harmlos - und er ist eingesperrt. Ich musste ihn heute mitnehmen.« Weil sie die Verärgerung ihres Kunden spürte, ergriff sie ihn am Arm und führte ihn in die Küchenecke.
    »Das hier ist besonders hübsch für einen Sammler.«
    »Mmm.« Es waren noch zwei Kunden und die schwangere Angestellte im Laden. Da die Kunden an der Kasse standen,

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