Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
auf und kniff sie dann wieder zusammen. Sofort drehte er sich um. Im selben Moment steckte sie die Hand in die Tasche und drückte rasch auf die Taste für Wiederwahl. Jedenfalls hoffte sie, dass sie in der Eile die richtige Taste erwischt hatte.
    »Sehen Sie nach vorne«, fuhr er sie an.
    Sie umfasste das Lenkrad mit beiden Händen und dachte: Geh ans Telefon, Max. Geh ans Telefon und hör zu. »Wohin fahren wir, Mr. Crew?«
    »Fahren Sie einfach.«
    »Die 68 nach Osten ist lang. Wollen Sie auch noch Entführung zu Ihrem Vorstrafenregister hinzufügen?«
    »Das stünde wohl kaum an erster Stelle.«
    »Da mögen Sie Recht haben. Ich würde besser fahren, wenn Sie nicht ständig diese Pistole auf mich richten würden.«
    »Je besser Sie fahren, desto geringer ist die Chance, dass sie losgeht und ein hässliches Loch in ihre schöne Haut brennt. Echte Rothaarige - was Sie und Ihr Vater ja vermutlich sind - haben so eine zarte Haut.«
    Sie wollte nicht, dass er über ihre Haut nachdachte. Und noch viel weniger wollte sie ein Loch darin haben. »Jenny wird die Polizei verständigen, wenn ich nicht wiederkomme.«
    »Dann wird es schon viel zu spät sein. Fahren Sie hier nur so schnell, wie es erlaubt ist.«
    Sie beschleunigte auf fünfundsechzig. »Toller Wagen. Ich bin noch nie mit einem Mercedes gefahren. Er ist schwer.« Sie griff sich mit der Hand an den Hals, als ob sie aus Nervosität drauflos plapperte. »Aber er liegt gut auf der Straße. So eine schwarze Mercedeslimousine sieht aus wie ein Diplomatenwagen.«
    »Sie lenken mich mit Ihrem Geschwätz nicht ab.«
    »Ich versuche ja auch nur, mich selber abzulenken. Ich werde zum ersten Mal mit vorgehaltener Pistole entführt. Sie sind in mein Haus eingebrochen.«
    »Wenn ich mein Eigentum gefunden hätte, dann bräuchten wir jetzt keinen Ausflug zu machen.«
    »Sie haben ein ganz schönes Chaos angerichtet.«
    »Ich hatte nicht viel Zeit.«
    »Vermutlich nützt es nicht viel, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie ja schon die Hälfte der Beute besitzen, wenn jeder Anteil ein Viertel war. Und ich finde, bei allem, was zehn Millionen übersteigt, ist der Rest zu vernachlässigen.«
    »Nein, keineswegs. Bei der nächsten Ausfahrt fahren Sie raus.«
    »326?«
    »Süden, zur 144 nach Osten.«
    »Na gut. 326 Süden zur 144 nach Osten.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Sie sehen nicht so aus wie jemand, der sich häufig in Nationalparks aufhält. Wir wollen doch nicht campen, oder?«
    »Sie und Ihr Vater haben mir beträchtliche Unannehmlichkeiten bereitet. Er wird dafür bezahlen.«
    Sie folgte seinen Richtungsanweisungen und wiederholte sie jedes Mal genau. Sie konnte nur hoffen, dass der Ruf Max erreicht hatte, dass ihre Batterie noch geladen war und dass sie hier noch Empfang hatte.
    »Alleghany Recreation Park«, sagte sie laut, als sie von der Hauptstraße auf Crews Anweisung hin in einen Kiesweg einbog. »Das bekommt dem Mercedes aber gar nicht.«
    »Fahren Sie links.«
    »Hütten. Rustikal, einsam.«
    »Genau richtig.«
    »Viele Bäume gibt’s hier. Deerwalk Lane. Süß. Ich werde in eine Hütte an der Deerwalk Lane entführt. Das klingt ja nicht besonders bedrohlich.«
    »Die letzte Hütte, auf der linken Seite.«
    »Gute Wahl. Von dichten Bäumen umgeben und kaum zu sehen.«
    Sie musste das Telefon ausschalten. Er würde es bestimmt finden, und wenn es eingeschaltet war, dann würde sie auch diesen winzigen Vorteil verlieren.
    »Schalten Sie das Auto aus.« Er legte selber den Parkgang ein. »Geben Sie mir die Schlüssel.«
    Sie gehorchte und blickte ihm dabei in die Augen. »Ich beabsichtige nicht, mich erschießen zu lassen. Ich werde weder mutig noch dumm sein.« Während sie das sagte, ließ sie rasch ihre Hand in die Tasche gleiten und schaltete ihr Handy aus.
    »Steigen Sie hier hinten aus.« Er öffnete die hintere Wagentür und stieg selber aus. Die Pistole zielte auf ihr Herz, als sie über die Sitze kletterte.
    »So, und jetzt gehen wir hinein und plaudern ein wenig.« Er stieß sie vor sich her zur Hütte.
    Er hatte alles schnell geschafft, dachte Max, als er im Flughafen auf den Ausgang zuging. Er konnte Laine bei Jenny abholen - allerdings musste er erst einmal Jack unterbringen. Es wäre wohl keine gute Idee, seinen Schwiegervater in spe mit in das Haus eines Polizisten zu nehmen.
    Als er einen Blick zurückwarf, stellte er fest, dass Jack immer noch ganz grün im Gesicht war. Sie waren mit einem Propellerflugzeug von Columbus gekommen, und Jack war es

Weitere Kostenlose Bücher