Ein gefährliches Geschenk
auszuräuchern. Morgen wird es eine Pressemitteilung geben, in der steht, dass Max einen Teil der Diamanten zurückgegeben hat. Max denkt, dass Sie dadurch veranlasst werden, überstürzt und unklug zu handeln. Er ist clever, das muss man ihm lassen, aber bisher hat er Sie ja noch nicht gefunden.«
»Also bin ich wohl cleverer.«
»Vermutlich«, stimmte sie lächelnd zu. »Er ist Jack direkt auf den Fersen, und Gott weiß, ob mein lieber alter Dad ihn noch lange abschütteln kann. Aber er hat keinen Schimmer, wie er Sie zu fassen kriegen kann.« Ego, Ego, Ego. Füttere sein Ego. »Und jetzt versucht er es auf die Tour.«
»Interessant, aber ein Versicherungsdetektiv macht mir keinen Kummer.«
»Warum auch? Sie haben ihn ja schon mal überwältigt. Ich musste seine Wunden küssen.« Sie kicherte. »Und damit habe ich ihn so abgelenkt, dass Sie Zeit genug hatten zu verschwinden.«
»Jetzt soll ich Ihnen wohl auch noch dankbar sein. Sie können im Moment mit meinem Dank nichts anfangen. Wo sind die Diamanten, Ms. Tavish?«
»Nennen Sie mich Laine. Ich glaube, über die Förmlichkeiten sind wir hinaus. Ich habe sie - Jacks und Willys.« Sie schnurrte jetzt förmlich. »Was werden Sie denn mit all dem Geld tun, Alex? Reisen, ein kleines Land kaufen, irgendwo am Strand Mimosas trinken?
Finden Sie nicht auch, dass all die wunderschönen Dinge, die man mit so viel Geld anstellen kann, viel mehr Spaß mit einer gleichgesinnten Gefährtin machen?«
Sein Blick glitt zu ihrem Mund, dann wieder zu ihren Augen. »Haben Sie Gannon auch so verführt?«
»Nein, bei ihm habe ich so getan, als ob er mich verführen würde. Er ist der Typ, der jagen und erobern will. Ich habe viel zu bieten. Sie können die Diamanten haben. Und Sie können mich haben.«
»Ich kann sowieso beides haben.«
Sie lehnte sich zurück und trank noch einen Schluck Wein. »Ja, das könnten Sie. Männer, die Vergewaltigung als Vergnügen empfinden, sind meiner Meinung nach unterste Schublade. Wenn Sie dazugehören, habe ich Sie falsch eingeschätzt. Sie könnten mich vergewaltigen, mich schlagen, mich erschießen. Ich würde Ihnen sicher sagen, wo die Diamanten sind. Aber. .« Wieder trank sie einen Schluck und ließ ihre Augen verschmitzt funkeln. »Sie würden nicht wissen, ob ich Ihnen die Wahrheit sage. Sie würden viel Zeit verschwenden, und für mich wäre es bestimmt recht ungemütlich. Das ist einfach unpraktisch, da ich doch bereit bin, mit Ihnen ein Abkommen zu treffen, das uns beiden genau das gibt, was wir wollen.«
Er stand auf. »Sie sind eine faszinierende Frau, Laine.« Geistesabwesend nahm er sich die Perücke vom Kopf.
»Mmm, besser.« Mit geschürzten Lippen musterte sie seine echten Haare. »Viel besser.
Schenken Sie mir noch einmal nach?« Auffordernd hielt sie ihm ihr Glas entgegen. »Ich möchte Sie etwas fragen«, fuhr sie fort, während er die Flasche holte. »Falls Sie die restlichen Diamanten haben. .«
»Falls?«
»Ich habe nur Ihr Wort darauf, dass es so ist. Meinen Vater betrachte ich nicht als verlässliche Quelle.«
»Oh, ich habe sie.«
»Falls das so ist, warum begnügen Sie sich dann nicht mit dem Spatz in der Hand und sehen zu, dass Sie Land gewinnen?«
Sein Gesicht versteinerte. Sein Lächeln wirkte wie eingefroren, und die Augen wie tot.
»Ich gebe mich nicht mit der Hälfte zufrieden.«
»Das respektiere ich. Aber ich könnte es für Sie sehr angenehm machen, mit mir zu teilen.«
Er füllte ihr Glas und stellte die Flasche auf den Tisch. »Sex wird maßlos überschätzt.«
Sie lachte leise und kehlig. »Ach ja?«
»Sie können so attraktiv sein, wie Sie wollen, achtundzwanzig Millionen sind Sie nicht wert.«
»Jetzt haben Sie meine Gefühle verletzt.« Hol ihn näher ran, dachte sie, hol ihn näher ran und lenk ihn ab. Es wird wehtun, aber nur für eine Minute. Um sich dagegen zu wappnen, griff sie nach dem Weinglas. Dann setzte sie sich so hin, dass das Handy in ihrer Tasche gegen den Arm auf der Couch drückte.
Wie eine Furie sprang er sie an, zerrte ihren Kopf an den Haaren herunter und griff nach ihrer Tasche. Vor Schmerz und Angst wirbelten schwarze Punkte vor ihren Augen, aber sie stand mit zitternden Knien auf und starrte, wie sie hoffte, voller Abscheu auf die Weinflecken auf ihrer Hose.
»Ach, du meine Güte. Sie haben hoffentlich Club Soda im Haus.«
Er schlug ihr so heftig mit dem Handrücken ins Gesicht, dass die schwarzen Punkte in einem roten Funkenregen explodierten.
16
M ax
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