Ein geniales Studium: Schneller lesen, aktiv lernen, Ziele erreichen (German Edition)

gewisse Anzahl an Uhrzeiten, z.B. 9 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 17 Uhr und 19 Uhr (diese sind natürlich beliebig) fest und schreibe sie groß auf ein Blatt Papier, das du bereit liegen hast. An diesen Uhrzeiten wirst du dich jeweils für mindestens zehn Minuten an den Stoff machen und dann eine Entscheidung treffen. Möchtest du wirklich nicht weiterlesen? Dann tu es nicht und mache stattdessen, was du willst. Alles ist erlaubt und du musst dich nicht schlecht fühlen. Liest es sich doch interessant? Dann lies weiter und mach eine Lerneinheit aus diesem Interesse, nutze die Chance, dass du motiviert bist. Aufhören darfst du, wann immer du willst, schließlich weißt du genau, dass bald wieder die nächste Lerneinheit folgt.
    In meinen Augen ist dieses System sehr einfach, entspannt und erfolgreich, da man sich den meisten Druck nimmt und trotzdem in einem verantwortungsvollen Tempo lernt. Negativer Druck und Distress entstehen nämlich vor allem bei straffen Lernplänen, die kaum ein Mensch durchhält. Montag 8 bis 13 Uhr, Mittagessen, 14 bis 19 Uhr, entspannen. Dienstag … Das hält doch niemand durch und niemand kann bei solchen Zeitplänen kontinuierlich effektiv und effizient Leistung erbringen. Trotzdem habe ich schon oft Lernpläne gesehen, in deren Rahmen sich Studenten genau solche harten Zeiteinteilungen aufbürden. Ich verspreche dir, dass diese Pläne mit Effektivität nichts zu tun haben – oder werden Fabrikarbeiter besser, je länger sie in der Halle stehen, werden Taxifahrer konzentrierter, wenn sie länger fahren oder Chirurgen geschickter, wenn sie nachts noch ein paar Extrastündchen einlegen? Wenn wir nur den Beginn einer Einheit bestimmen, können wir diese zehn Minuten intensiv nutzen, Speed-Reading betreiben, Inhalte wiederholen und vertiefen und durch den regelmäßigen Kontakt mit dem Stoff und unseren Büchern auch gute Erfolge erzielen. Am Ende zählen nicht die am Schreibtisch verbrachten Stunden, es zählt, dass du viel lernst, Freude an deinem Studium hast und gesund durch die Prüfungswochen kommst.
    Morgens aufstehen ist übrigens Pflicht und die erste Lerneinheit wird im Notfall einfach nach zehn Minuten abgebrochen, aber schummeln ist ausnahmsweise mal nicht erlaubt. Das klingt doof, aber es ist wirklich so, mit der Zehnminutenregel tricksen wir unseren inneren Schweinehund aus.

KREATIVITÄT UND SPRACHEN LERNEN
     
    Warum lernen viele Erwachsene die Sprache nur auf dem Papier und kaum im Mund? Man hat den Eindruck, dass sie Cervantes, Camus oder Shakespeare schriftlich zitieren könnten, sich aber kaum an eine telefonische Pizza-Bestellung trauen. Sie lernen die Sprache nicht mit Händen und Füßen, mit der Zunge, den Ohren und dem Blick, sondern rein theoretisch, nach Grammatik und Vokabeln. Das tun Kinder aber nicht. Kinder sagen, was auch immer sie wollen – es zählt der Inhalt und nicht die Form – und machen dabei so viele Fehler wie nötig sind, im schlimmsten Fall werden sie korrigiert.
    Um Vokabeln zu lernen, muss man die Objekte der Nomen angreifen und die Verben tun, die Adjektive erleben und die Satzstellung so oft misslingen lassen, bis sie irgendwann passt. Lernen im Ausland ist dafür genau das Richtige, wenn man eine Affäre mit einem Einheimischen hat, wenn man das Essen isst und nicht nur davon liest und wenn man an einem Haus vorbeigeht, es fotografieren und berühren kann. Ist das nur bei Sprachen so? (Hint, hint, natürlich nicht!)
    Eine geniale Technik, um Sprachen zu lernen, will ich dir natürlich nicht vorenthalten. Abends, kurz vor dem Schlafengehen, blätterst du eine Vokabelsammlung oder ein Vokabelbuch durch. Konzentriere dich nicht unbedingt auf einzelne Wörter, sondern scanne ein bisschen die Listen ab, schaue dir grob die Begriffe an und schlafe in Ruhe ein. Wenn du das für zwei Monate machst, verspreche ich dir geniale Resultate bei einem Aufwand von nur wenigen Minuten an jedem Abend. Ich selbst habe mir durch diese einfache Methode viele Stunden unnötiger Lernerei erspart und dafür die Tage frei gehalten, um Exkursionen zu machen. Für die Grammatik kann ich mir später immer noch ein Buch zur Hand nehmen, aber für die Vokabeln gibt es keine bessere Methode. Und Sprachkurse? In meinen Augen eher eine soziale Angelegenheit, um Kontakte für die Party am Abend zu knüpfen …

DIE GEHIRNHÄLFTEN VERBINDEN
     
    Je mehr Teile deines Gehirns du einsetzt, desto besser kannst du Informationen behalten. Jede Körperübung, um die linke und die rechte