Ein geniales Studium: Schneller lesen, aktiv lernen, Ziele erreichen (German Edition)

eigentlich dir selbst so verständlich und einfach wie möglich. Perfekt!

PRÜFE DEIN SPIEGELBILD
     
    Es ist natürlich trotzdem sehr sinnvoll, dich selbst zu prüfen. Dazu erstellst du eine Liste mit 100 oder besser 300 Fragen, zu denen du jeweils einen Satz oder Paragrafen antworten kannst. Ein Beispiel aus der Medizin: «Was misst ein EKG?». Antwort: «Das Elektrokardiogramm misst die Summe der elektrischen Aktivität der Herzmuskelfasern.»
    Setze dich nun vor den Spiegel, stelle dir eine Frage nach der anderen und beantworte sie während du dir selbst in die Augen siehst. Während dir Freunde oft auch in Themengebieten Mut machen, in denen du noch nicht firm bist, kannst du dich selbst ehrlich und schonungslos bewerten. Lobe und belohne dich für gute Antworten, sei aber auch sehr streng, wenn sie noch nicht sitzen. Das Spiegeltraining soll härter sein als deine mündliche Prüfung, denn wovor kannst du dich dann noch fürchten?
    Tipp von Wolfgang: Sich selbst prüfen
    Ich habe mich vor meinem Staatsexamen immer wieder im Spiegel selbst geprüft, so konnte ich Sicherheit beim Reden erlangen und mir die Themen gut einprägen. Wenn ich ein Thema noch nicht gut drauf hatte, merkte ich das sofort und machte mich gleich wieder ans Lernen! Eine sehr wirkungsvolle Technik.

VERWENDE DIE LOCI-TECHNIK (ODER EINE ANDERE LERNTECHNIK)
     
    Es gibt sehr ausführliche Bücher über Lerntechniken in allen Facetten. Ich möchte dir aus diesem Pool diesen einen Trick besonders herausstreichen, denn er ist für mündliche Prüfungen, Vorträge und überhaupt für das Behalten von Informationen sehr hilfreich und wird dir eine hervorragende Einführung in die Trickkiste des Lernens bieten.
    Verknüpfe deine Inhalte mit Orten oder Dingen, die du mit Sicherheit kennst, ich versuche es so einfach wie möglich zu erklären. Du kennst die Reihenfolge von Bildern in deinem Zimmer, du kennst also diese Objekte und kannst dir mental vorstellen, wie du eines nach dem anderen ansiehst. Du kannst jetzt Lerninhalte mit diesen Bildern verknüpfen und wenn du dann an die Bilder denkst, erinnerst du dich automatisch an die Inhalte. Du brauchst also eine Anreihung von Objekten, die du aus deiner Wohnung oder einem anderen, vertrauten Umfeld gestalten kannst, oder du gehst spazieren und merkst dir die Objekte auf dem Weg. Diese Ketten könntest du zum Beispiel bilden:
    1. Die Bushaltestellen auf deinem Weg zur Uni (St. Leonhard > Odilieninstitut > Reiterkaserne …)
    2. Die Farben des Regenbogens (rot > orange > gelb > grün > blau > violett)
    3. Die Alben von Camarón de la Isla nach Erscheinungsdatum (Cómo el agua > Calle real > Viviré > Te lo dice Camarón …)
    4. Die Städte, die du auf deiner letzten Reise besucht hast (Cannobio > Genua > Rom …)
    5. Für das kommende Beispiel verwende ich die größten Länder der Welt nach Einwohnern, das sind: China > Indien > USA > Indonesien > Brasilien …
    Du musst eine Kette verwenden, die du auch sehr gut kennst. Ich als Flamenco-Fan könnte die Camarón-Kette einsetzen, ein Geografie-Experte bevorzugt wahrscheinlich das fünfte Beispiel.
    Gib jetzt jedem dieser Objekte eine Information. Wir stellen uns vor, dass du einen Vortrag über effektives Lernen halten möchtest und die Unterpunkte dieses Kapitels besprechen willst, wir hangeln uns jetzt an den größten Ländern der Welt entlang.
    1. China – Setze dir ein klares Ziel
    2. Indien – Eustress produzieren
    3. USA – Informationen besser behalten
    4. Indonesien – Eliminieren
    5. Brasilien …
    Du beginnst deinen Vortrag und denkst an China (große Ziele), fährst mit Indien fort (stressiger Verkehr) und kannst so anhand der Bilder sicherstellen, dass du keinen Punkt vergisst. Der große Vorteil an dieser Technik ist, dass du selbst bei Ausfall eines Punktes, also wenn du etwa nicht mehr weißt, wofür die USA standen, trotzdem danach fortfahren kannst, denn dir fällt wieder ein, wofür Indonesien gestanden hatte, du vergisst also höchstens einzelne Punkte, aber nie den roten Faden. Die Loci-Technik verhindert, dass dich ein ausgefallener Punkt aus dem Konzept bringt und ermöglicht dir trotzdem eine sehr einfache und bildliche Vorstellung deiner Hauptpunkte in Form von Assoziationen. Stelle dir wirklich starke Bilder vor, wenn du dir die Informationen einprägst, damit du diese visuell speicherst. Wenn du dir statt der Länder deine eigene Familie vorstellst, kann dein Opa laut zu dir sagen: «Setze dir ein klares Ziel», deine