Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
deinem Boß."
    „Denk daran, was er mit Don gemacht hat", entfuhr es Cardon ärgerlich. Er biß sich auf die Unterlippe, als er merkte, welcher Fehler ihm unterlaufen war.
    „Jetzt hast du dich verraten!"
    „Unsinn, du bringst mich nur ganz durcheinander."
    „Du bist zwar ein Experte, wenn es um's Schwindeln geht, aber diesmal hast du versagt!"
    „Okay", sagte Cardon hart. „Nehmen wir mal an, Crosley hätte was mit dieser Geschichte zu tun. Setzen wir den Fall, daß er anordnete Don zu liquidieren, weil er fürchtete, dein Mann könnte ein zweites Mal versagen. Wie wolltest du das beweisen?"
    „Ich habe Beweise."
    „Deine Aussage?"
    „Stimmt genau."
    „Niemand wird dir glauben."
    „Davon bin ich nicht überzeugt."
    „Weißt du, wie man das nennt, was du im Augenblick machst?" fragte Cardon.
    „Sicher", sagte Mrs. Reith ruhig. „Man nennt es Erpressung. Und damit wir uns recht verstehen, Steve Cardon: ich bin noch nicht am Ende meiner Forderungen. Du hast mich geärgert. Deshalb erhöhe ich meine Ansprüche auf zwanzigtausend. Zahlbar heute. Für jeden weiteren Tag stelle ich deinem Boß weitere zweitausend Dollar in Rechnung. Hast du mich verstanden?"
    „Bei dir ist wirklich 'ne Sicherung durchgebrannt!"
    „Du solltest mich besser kennen, Steve Cardon. Wenn ich mir einmal etwas vorgenommen habe, dann führe ich es auch durch!"
    „Sicher", höhnte Cardon. „Wenn du es dir in den Kopf gesetzt hast, mit dem Schädel gegen eine Wand zu rennen, wirst du es tun — aber vergiß nicht, daß die Wand stärker ist als du!"
    Mit diesen Worten machte er auf den Absätzen kehrt und verließ das Zimmer.
     
    12
     
    „Woher kennen Sie Steve Cardon?" fragte Clive und blickte Gloria Reith prüfend in die Augen.
    „Sie haben mich bespitzeln lassen?" hauchte Gloria Reith empört. „Ich muß schon sagen, daß das eine grobe Taktlosigkeit ist! Kaum habe ich der Totenbahre den Rücken gewandt, heftet sich die Polizei an meine Fersen! Sie glauben doch nicht im Ernst, daß ich am Tod meines Mannes die Schuld tragen könnte?"
    „Das behauptet niemand."
    „Warum schicken Sie mir dann Ihre Schnüffler nach?" fragte Gloria wütend.
    „Weil ich mich für Sie interessiere."
    „In welchem Zusammenhang?"
    „Darüber versuche ich mir noch klar zu werden", meinte Clive gelassen. Er lächelte dünn. „Sehen Sie, Madam, ich muß einen Mord aufklären. Sie werden Verständnis dafür zeigen, daß ich mich dabei jeden legalen Mittels bedienen muß, um voranzukommen."
    „Sie sollten Ihre Bemühungen lieber auf die Leute konzentrieren, die mit der schrecklichen Tat möglicherweise in Verbindung gebracht werden können", sagte Gloria scharf.
    „Zum Beispiel?"
    „Es ist Ihre Aufgabe, das herauszufinden!"
    Clive lächelte noch immer „Kommen wir zurück zu meiner Frage. Woher kennen Sie Steve Cardon?"
    „Er war mal mein Freund; das liegt schon viele Jahre zurück."
    „Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?"
    „Vor drei, vier Jahren — es kann auch länger her sein."
    „Er ist ganz zufällig hier?"
    „Offensichtlich."
    „Worüber haben Sie mit ihm gesprochen?"
    „Über alte Zeiten."
    Clive, der mit verschränkten Armen neben der Hotelzimmertür an der Wand lehnte, grinste matt. „Es war keine sehr lange Unterhaltung."
    „Steve mußte weg, er hatte irgend etwas zu erledigen", meinte Gloria.
    „Sie wissen, für wen er arbeitet?"
    „Es interessiert mich nicht."
    „Sein Chef heißt Dave Crosley."
    „Na, und?"
    „Crosley ist ein bekannter Gangster!"
    „Warum verhaften Sie ihn nicht, wenn das stimmt?"
    „Eines Tages wird man ihn hochgehen lassen, darüber brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen."
    „Das wäre das Letzte, was ich täte."
    „Werden Sie lange in Miami Beach bleiben?"
    „Zwei, drei Tage. Ich muß die Überführung des Sarges nach Cincinatti veranlassen und alle damit verbundenen Wege erledigen."
    Während des Gesprächs ging Gloria Reith in dem Zimmer auf und ab. Ihre Nervosität war offensichtlich. Sie hielt eine Zigarette zwischen den Fingern, die sie gelegentlich zum Mund führte, um einen hastigen, tiefen Seufzer zu machen.
    „Sie haben noch keine Spur von dem Mörder gefunden?" fragte sie.
    „Nein, noch nicht."
    „Sie sollten nicht hier herumsitzen und törichte Fragen stellen!" meinte Gloria bitter. „Es wäre besser, wenn Sie Ihrer eigentlichen Arbeit nachgingen. Aber ,Verhöre', die zu nichts führen, sind ja wohl bequemer."
    „Sie haben keine gute Meinung von mir", sagte Clive mit

Weitere Kostenlose Bücher