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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Entwicklung beigetragen."
    „Du hast mir selber einmal gesagt, daß man genügend Stehvermögen besitzen müßte, um auch Rückschläge zu überwinden."
    „Okay — aber das besagt nicht, daß man diese Rückschläge selber herbeiführen soll."
    „Wir haben noch keinen Grund, nervös zu sein. Gloria wird die Warnung verstanden haben."
    „Deine Warnung ist in den Augen der Öffentlichkeit ein Mordanschlag. Das muß ausgerechnet in dem Hotel passieren, wo wir wohnen! Es ist bloß natürlich, daß die Presse uns mit dem Vorfall in Verbindung bringen wird. Erst Angelique und jetzt diese verdammte Gloria!"
    „Beide haben ihr Schicksal selber herausgefordert — und beide sind noch am Leben", meinte Cardon.
    „Ich habe dir immer wieder eingeschärft, daß ich keinen Ärger wünsche, oder?"
    „Bis jetzt hat man uns noch nicht belästigt, Boß", sagte Cardon leicht verärgert.
    „Und was ist mit Hammer?"
    „Der hat bloß ein paar Routinefragen wegen Gloria gestellt. Das war zu erwarten, nachdem mich das Mädchen angequatscht hat. Natürlich hat er sie beschatten lassen!"
    „Okay — und er wäre kein Polyp, wenn er daraus nicht bestimmte Schlüsse zöge!"
    „Er kann ziehen, was er will — das bringt ihn keinen Schritt voran."
    „Es sei denn, deine süße Gloria verliert die Nerven und beginnt zu quatschen."
    „Ich kenne Gloria. Sie ist stahlhart. Die redet nicht. Sie versteht nur zwei Dinge. Geld oder Gewalt. Wir haben uns für die Gewalt entschieden, und Gloria wird verstanden haben, daß wir es ernst meinen."
    „Ich hoffe, du behältst recht."
    Plötzlich klingelte das Telefon. „Nimm das Gespräch an", meinte Crosley.
    Steve trat an den Apparat und hob den Hörer ab. Crosley sah, wie Cardon die Stirn in Falten legte und dann überrascht sagte: „Well, kommen Sie herauf!"
    „Wer war das?" fragte Crosley.
    Steve Cardon starrte seinem Chef in die Augen. „Raoul Martineux!"
     
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    Dave Crosley zog hörbar die Luft durch die Nase. Seine Augen wurden ganz klein. „Wie ist er herausgekommen?"
    „Keine Ahnung!"
    „Kann es sein, daß er ausgebrochen ist?" fragte Crosley und gab sich kopfschüttelnd gleich selber die Antwort. „Ausgeschlossen.“
    In diesem Falle wäre er nicht so idiotisch, sich hier sehen zu lassen!"

„Idiotisch ist es auf jeden Fall!" explodierte Cardon plötzlich. „Ihm muß doch klar sein, daß Hammer ihn bloß auf freien Fuß gesetzt hat, um herauszufinden, was er jetzt tun wird!"
    „Ich will nicht mit ihm sprechen, erledige du das!" sagte Hammer und ging zur Tür. „Und vergiß nicht: weitere Pannen können wir uns nicht leisten!"
    Er ging hinaus und schlug die Tür hinter sich ins Schloß. Eine halbe Minute später klopfte es. Cardon rief „Herein!" und Raoul Martineux betrat das Zimmer.
    „Meinen Glückwunsch!" sagte Steve Cardon kühl. „Wie haben Sie das nur geschafft?"
    „Das ist das Verdienst von Fred Sheppard. Er hat ein paar Unregelmäßigkeiten in dem Verfahren entdeckt. Man hat mich auf Kaution freigelassen."
    „Wann?"
    „Vor genau einer halben Stunde."
    „Sie sind also gewissermaßen vom Gefängnis sofort nach hier gekommen?"
    „So ist es."
    „Und Sie glauben, das wäre sehr klug?"
    „Ich bin nicht hier, weil ich klug, sondern weil ich richtig handeln möchte."
    „Sprechen Sie sich aus!"
    „Wo ist Crosley?"
    „Er ist nicht hier, das sehen Sie doch."
    „Ist er zu feig, mit mir zu sprechen?"
    „Mr. Crosley gehört nicht zu den Leuten, die Furcht haben, das sollten Sie wissen.“
    Raoul Martineux verkniff die Augen zu zwei schmalen Schlitzen. „Vielleicht wird es mir gelingen, ihm das Fürchten zu lernen!" sagte er.
    „Nun halten Sie mal die Luft an!" sagte Cardon ärgerlich. „Was nehmen Sie sich eigentlich heraus?"
    „Sie haben mir einmal gesagt, daß die Martineux Schwierigkeiten bekommen würden, falls es uns nicht gelänge, Angelique zur Vernunft zu bringen — Sie erinnern sich?“
    „Schon möglich", sagte Cardon trocken.
    „Ich habe Sie damals nicht genau verstanden", meinte Raoul. „Ich glaubte, es sei gar nicht möglich, daß Sie gute und loyale Geschäftspartner in dieser Weise brüskieren könnten. Ich habe mich getäuscht. Ihnen hat es nicht mal etwas ausgemacht, den Mordverdacht auf mich zu lenken!"
    „Wir hielten das für eine gute, für Sie im übrigen völlig unverfängliche Idee. Wenn Sie nicht wie ein Narr gehandelt hätten, wäre Ihnen nichts passiert.“
    „Wofür halten Sie sich, Cardon — für einen Supermenschen?"

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