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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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Schülerin.«
    »Aber er ist doch heute Abend hergekommen, oder?«
    Cassie schaute zu Claude hin. Er hatte den Kopf gesenkt und starrte auf seine Hände. »Ja, das stimmt.«
    Da fiel ihr plötzlich etwas ein. »Übrigens, warst du nicht heute Nachmittag auch auf dem Büchermarkt in Vanves?«
    »Vanves?« Er schüttelte den Kopf. »Non.«
    »Wirklich? Ich dachte, ich hätte dich im Park gesehen.«
    Jacques schüttelte den Kopf. »Ich war den ganzen Nachmittag in der Galerie.«
    »Ach! Komisch. Ich hätte schwören können, dass ich dich gesehen habe. Na ja, dann hast du wohl einen Doppelgänger.«
    »Ja, und sein Name lautet Gabriel Byrne.«
    Cassie lachte. »Die Ähnlichkeit ist mir auch schon aufgefallen. Es gibt Schlimmeres als auszusehen wie Gabriel Byrne.«
    »Das sag mal meiner Frau.« Jacques verdrehte die Augen und schaute zu Florence. »Ihr wär’s lieber, ich würde mehr wie Robert Redford aussehen.«
    »Na, von dem gibt’s definitiv nur einen«, schmunzelte Cassie.
    »Zum Glück für mich«, lachte Jacques und sah zu seiner schönen Frau hinüber.
    »Wie lange seid ihr schon verheiratet?«, wollte Cassie wissen.
    »Seit siebzehn Jahren.«
    Siebzehn Jahre. Bei ihr waren es nur zehn geworden.

29. Kapitel
    Cassie kuschelte sich tiefer in das scharlachrote Sofa, dessen Farbe allein schon wärmte. Bas hätte längst hier sein sollen, aber bei seinem Terminplan musste man mit Verspätungen rechnen. Tatsächlich schienen die Dinge immer mehr außer Kontrolle zu geraten. Die Valentino-Schau hätte um 14:15 Uhr starten sollen, plus die übliche Verspätung, plus zwanzig Minuten für den eigentlichen Catwalk, danach noch zwanzig fürs Zusammenpacken … Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Viertel nach fünf. Sicher kam er gleich.
    Der Kellner tauchte erneut auf und fragte, ob sie nicht doch etwas zu trinken wolle, solange sie wartete – als könne er es kaum ertragen, sie mit leeren Händen dasitzen zu sehen.
    »Ja, dann nehme ich doch einen Kaffee«, sagte sie, und er verschwand mit einem zufriedenen Lächeln.
    In diesem Moment betrat eine lärmende Gruppe junger, auffällig modisch gekleideter Leute die Hotellobby. Alle verdrehten die Köpfe. Die Mädchen waren ganz offensichtlich Fotomodelle. Cassie fiel ein roter Haarschopf ins Auge. Sie schaute noch mal hin – war das nicht Bonnie? In diesem Moment rief jemand ihren Namen.
    »Cass? Bist du das?«
    Cassie sah auf. Luke starrte sie an, wie immer einen Fotoapparat in der Hand.
    »Luke!«
    »Bin gleich wieder da«, sagte er zu der Gruppe, die zu einer Sitzecke schwebte und sich dort niederließ. Mit großen Schritten kam er zu ihr. Er schien seinen Augen nicht trauen zu können. »Mein Gott … wie siehst du denn aus?«
    Cassie erhob sich vom Sofa und schaute gehorsam an sich hinab. Sie war direkt aus dem Büro gekommen. Sie trug eine lose elfenbeinfarbene Seidenbluse, Anouks roten Tweed-Blazer und eine schwarze Röhrenhose.
    »Hallo.« Sie lächelte scheu. Luke musterte sie beinahe fassungslos. Sie konnte sehen, wie sich sein gekränkter männlicher Stolz mit der Freude über ihr unerwartetes Wiedersehen stritt. Er war gebräunt und trug eine Jeans, eine sandfarbene Safarijacke und einen marineblauen Schal.
    »Hallo«, sagte er schließlich grimmig. Offenbar hatte der gekränkte Stolz die Oberhand gewonnen.
    »Wie geht’s dir?«, fragte sie und versuchte krampfhaft, sich nicht anmerken zu lassen, welche Wirkung das Wiedersehen auf sie ausübte. Sein Eau de Toilette stieg ihr in die Nase, und sie schloss unwillkürlich die Augen. Sie konnte zwar nicht am Geruch erkennen, ob eine Consommé noch Butter brauchte, aber Grey Vetiver von Tom Ford hätte sie unter Tausenden herausgeschnuppert.
    Er nickte nur.
    »Du warst unterwegs.« Sie deutete auf seine Winterbräune.
    »Ja, Turks- und Caicosinseln, für den Pirelli-Shoot. Hab’s sicher mal erwähnt.«
    »Kann sein«, murmelte sie. Wie seltsam, diese steife, förmliche Begrüßung. Vor acht Wochen hätten sie sich ein Rennen hinauf aufs Zimmer geliefert.
    Eine kleine Stille begann sich zwischen ihnen breitzumachen. »Dann … bist du also hier untergebracht?«
    »Ja. Ich steig immer hier ab.«
    »Du kommst wohl grade von der Valentino-Schau?« Luke bekam auf Schauen immer einen Platz in der ersten Reihe, so wie auch bei der Bebe-Washington-Präsentation. Ein himmelweiter Unterschied zu den anderen Fotografen, die sich wie Sardinen in ihrer abgesteckten Zone drängen mussten.
    »Ja. Hab Bas dort gesehen.«
    »Ja,

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