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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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deshalb bin ich hier. Ich warte auf ihn.« Der Kellner tauchte mit ihrem Kaffee auf. »Willst du dich zu uns setzen? Er würde sich sicher freuen, dich zu sehen.«
    Luke zögerte. »Ach nein … ich hab noch zu tun.« Er wies mit dem Daumen über die Schulter auf das Grüppchen, mit dem er reingekommen war. Cassie sah nun zum ersten Mal, dass auch Selena dabei war. Sie trug ihr Haar auch diesmal zu einem strengen Knoten gebunden. Selena passte hierher. Sie gehörte hierher. Selbst wenn sie nicht dieses atemberaubende rote Cocktailkleid angehabt hätte, hätte man sehen können, dass sie zu jenen Schönen und Reichen gehörte, die diese güldenen Hallen frequentierten.
    Luke sah ihren Gesichtsausdruck und drehte sich um. Er ließ die Schultern hängen. »Ach.«
    Cassie schaute ihn an. »Ihr seid zusammen?«
    Er zuckte die Achseln. »Schon.«
    »Ach so.« Sie senkte den Blick auf ihren Kaffee.
    »He, jetzt hör mal«, sagte er defensiv. Er trat näher. Sie konnte seine Körperhitze spüren, die Intensität, mit der er sie ansah, ihren dramatischen neuen Look zu verdauen versuchte. »Du hast mich schließlich verlassen, oder?«
    »Stimmt.«
    »Also mach jetzt bloß keinen …«
    »Ich mache gar nichts«, unterbrach sie ihn. »Wie du sagst, ich hab dich verlassen. Du hast das Recht, dich mit … ihr einzulassen.« Sie wandte den Blick ab. Musste es ausgerechnet Selena sein? Hätte er nicht eine andere nehmen können?
    »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen«, sagte er gepresst.
    »Das verlange ich ja gar nicht«, entgegnete sie zornig. »Gott weiß, dazu bist du gar nicht fähig.«
    »Was soll das schon wieder heißen?«
    »Na, dein Verhalten macht ziemlich deutlich, wie begrenzt deine emotionale Spannweite ist«, sagte sie wütend. Sie ließ sich aufs rote Sofa sinken; die Kissen bauschten sich auf.
    Zornig setzte er sich neben sie. »He, komm mir nicht so! Mir war’s ernst mit dir. Ich hab dich gebeten, bei mir zu bleiben – aber du bist abgehauen, ohne dich noch mal umzudrehen!«
    »So war das nicht, und das weißt du ganz genau!«, zischte sie. »Im Übrigen sieht es nicht so aus, als hättest du überhaupt gewartet, ob ich mich noch mal umdrehe. Das Bett war wahrscheinlich noch nicht mal kalt, und sie lag schon drin. Da bin ich wahrscheinlich noch in der Abflughalle gehockt, was?«
    »Weißt du was? Ich bin so blöd, ich hab tatsächlich gedacht, du und ich, wir … Mann!« Er schüttelte erzürnt den Kopf, wandte den Blick ab. Seine Kiefermuskeln arbeiteten rhythmisch wie ein Puls. Er schaute sie wieder an. »Na, du hast offenbar nicht lange um mich getrauert. Schau dich an! Du siehst vollkommen anders aus – überhaupt nicht mehr wie die Cassie, die ich gekannt und geliebt hab!«
    Cassie erstarrte. Er hatte das L-Wort benutzt. »Ich hab eine andere Haarfarbe, keine andere Persönlichkeit, Luke.«
    »Ja, na ja, aber schlecht scheint’s dir nicht gegangen zu sein, so wie du aussiehst. An mir scheinst du dir jedenfalls nicht die Finger verbrannt zu haben.«
    »Du weißt ja gar nicht, wovon du redest«, murmelte sie. Ihre Augen brannten. Sie wandte das Gesicht ab. Es war ihr schrecklich peinlich, diese Auseinandersetzung mit ihm ausgerechnet hier, in der Lobby des Crillon, zu führen. Mehrere Gäste, die auch wegen der Fashion Week hier abgestiegen waren, hatten Luke erkannt und starrten zu ihnen hinüber.
    Stumm saßen sie da. Sie seufzte – erschöpft und enttäuscht. »Dann gehst du jetzt besser. Bas wird gleich hier sein.«
    Er sagte nichts, aber er ging auch nicht. Die gequälte Stille hielt an.
    »Dann bist du jetzt also bei Anouk?«
    Sie nickte.
    »Wo wohnt sie denn?«
    »Im Marais.«
    Er schnaubte. »Schön für sie.«
    »Ja.«
    Stille. Wo steckte Bas nur? Sie würde was Stärkeres als Tee brauchen, wenn er endlich da war.
    »Pass auf, ich bin noch zwei Tage hier.«
    »Gut. Ich werde mich hüten, dir noch mal über den Weg zu laufen.«
    »Das meine ich nicht.« Sie hörte den Frust in seiner Stimme. Er holte etwas aus seiner Jacke und reichte es ihr.
    Sie schaute es an. Eine glänzende Einladungskarte. Mit Selena drauf. Sie räkelte sich lasziv auf einem schwarzen Ledersofa. Sein schwarzes Ledersofa. Sie war nackt. Ein Arm hing lässig herunter, den Kopf hatte sie an ihren anderen Arm gestützt.
    »Wenn das eine Art Olivenzweig sein soll, dann liegst du so was von daneben.«
    »Das ist meine neue Ausstellung. Heute Abend. Sie heißt Muse .«
    Muse. Seine Muse, so hatte er sie immer genannt. Aber

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