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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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die Lippe. »Eigentlich müssen wir’s bei Kelly machen.«
    »Bei Kelly? Spinnst du? Du weißt schon, dass sie in der Küche ihre Unterwäsche aufbewahrt, oder?«
    »Ich muss. Ich hab keine Wahl.«
    »Was soll das heißen?«
    »Na ja, eine Wahl vielleicht schon. Aber es steht auf der Liste. Ich muss es bei Kelly machen.«
    Bas richtete sich interessiert auf. »Was für eine Liste? Hab nie was von einer Liste gehört.«
    »Die, die Henry für mich geschrieben hat.«
    »Henry?« Bas breitete die Arme aus. »Wer bitte schön ist Henry? Und wieso erfahre ich erst jetzt von ihm?« Er schnappte nach Luft. »Ist er der Grund, warum du bei Coody auf cool machst?«
    »Nenn ihn nicht so!«, rief Cassie scharf aus. Sie schenkte sich noch eine Tasse Tee ein.
    »Sorry«, beschwichtigte er. »Also, wer ist Henry?«
    »Niemand, bloß ein alter Freund. Er ist Suzys jüngerer Bruder. Er ist Entdecker, weißt du.«
    Bas schüttelte den Kopf. »Nein, weiß ich nicht. Ich wusste nicht mal, dass es so was heutzutage noch gibt.«
    »Ich auch nicht. Aber das ist er.« Sie blies ihren Tee an. »Na jedenfalls, er macht immer eine Liste von Dingen, die man tun sollte, wenn er irgendwo hinkommt, wo er noch nie war. Um den Geist des Orts einzufangen, weißt du. Die Essenz.«
    Bas nickte. Cassies ernster Gesichtsausdruck hielt ihn davon ab, sich über die Sache lustig zu machen.
    »Und da hat er eine für mich geschrieben. Darauf steht, ich soll eine Dinnerparty geben – in Kellys Apartment. Und das heißt, ich muss in ihrer Küche kochen.
    Bas schüttelte den Kopf. »Pff. Der hat diese Küche wohl noch nie gesehen. Und was steht noch auf der Liste?«
    »Hm, in die Public Library gehen … einmal um den Central Park rumlaufen …« Bas und sie verzogen die Gesichter. »Ich weiß. Den Ground Zero besuchen – das hab ich schon gemacht. Da hat es übrigens mit Luke und mir angefangen.« Träumerisch lächelnd musste sie daran denken, wie er sie mit seinem Fotoapparat durch die Wohnung verfolgt hatte, als sie nackt ins Bad lief.
    »Ist das alles?«
    »So ziemlich.« Cassie zuckte die Achseln. »Am Schluss steht nur, dass ich mir unbedingt Paris anschauen soll.«
    Bas warf ergrimmt die Arme hoch. »Ich hasse ihn!«
    »Du würdest ihn lieben, glaub mir.« Cassie nahm einen Schluck. »Er sieht einfach phänomenal aus, in Boxershorts.«
    Bas klappte der Unterkiefer herunter. »Und woher willst du das wissen?«
    »So ist das nicht, Bas, das hab ich doch schon gesagt – er ist Suzys jüngerer Bruder. Er ist praktisch mein kleiner Bruder. Nein!«
    Bas hob die Augenbrauen. »Ich hab schließlich nicht von seinen Boxershorts angefangen.«
    »Pff.«
    »Na, jetzt friss mich nicht.« Er trank seinen Tee. »He, du weißt schon, dass sich bei Thanksgiving alles um den Truthahn dreht, oder? Ich hoffe, du verstehst dich auf Truthahn.«
    »Noch besser«, antwortete Cassie schnippisch. »Wenn ich das schon mache, dann aber richtig. Wir werden Thanksgiving auf meine Art feiern.«

16. Kapitel
    »Du machst Witze«, keuchte Bas. Er war ganz blass geworden. Vor seinen ungläubigen Augen lagen, in der Reihenfolge ihrer Größe, fünf ausgenommene und entbeinte Vögel. Der größte Vogel, der Truthahn, drohte vom Ende der kleinen, kaum einen Meter langen Anrichte zu fallen; der linke Flügel und das linke Bein baumelten gefährlich über den Rand.
    Die Hände in die Hüften gestemmt schüttelte Cassie den Kopf.
    »Und wie sollen wir arbeiten, wenn die uns den ganzen Platz wegnehmen?«
    »Keine Sorge, gleich haben wir mehr Platz«, beruhigte ihn Cassie und machte den kleinen Kühlschrank auf, den sie extra gekauft und – mangels Stellfläche – in der kleinen Diele aufgestellt hatte. »Schau, die Füllung hab ich schon gemacht. Riech mal.« Sie hielt Bas die Schüssel hin, aber der zuckte zurück, als fürchte er, sie wolle sie ihm über den Schädel schlagen.
    »Toll, oder? Schweinehack, Gänsefett, Kräuter, Muskatblüte, Apfelwürfel und Cranberrys. Himmlisch.«
    Bas war skeptisch. Er konnte den Blick nicht von den Vögeln abwenden. »Und du willst mir weismachen, dass du die alle ineinanderstopfen kannst wie Babuschkas?«
    »Allerdings.« Cassie hatte ihre Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt. Ihre Haare waren mit dicken Lockenwicklern aufgedreht. Es war drei Uhr nachmittags, und Bill hatte die strikte Anweisung erhalten, Kelly, Brett und Lou nicht vor zwanzig Uhr reinzulassen. »Die Knochen hab ich schon entfernt, schau.« Sie trat auf den Treteimer, und der

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