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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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apfelgrün, kobaltblau. Eher naive Malerei, auf einigen Bildern waren Glitterfarben verwendet worden, als hätte eine Fee darübergestrichen. Und dennoch: Die Wirkung war kühn und vitalisierend, und Laura konnte ihre Anziehungskraft zumindest nachvollziehen. Sie selbst war im Moment jedoch unfähig, überhaupt irgendetwas zu fühlen.
    Â»Sie müssen Laura sein«, sagte die Frau, als sie ihr Telefonat schließlich beendet hatte. Sie kam mit ausholenden Schritten auf sie zu, blieb aber in einer Entfernung stehen, die einen Händedruck unmöglich machte.
    Laura nickte. »Und Sie sind Min, nehme ich an?«
    Die Frau befand es nicht für nötig, das zu bestätigen. »Sie sind spät dran.«
    Â»Ja, tut mir leid. Der Verkehr war fürchterlich. Ich bin aus Suffolk hergekommen.«
    Â»Ich bin sehr beschäftigt«, sagte Min missbilligend. Lauras magere Entschuldigung genügte ihr nicht, sie wollte mehr.
    Aber Laura hatte weder Zeit noch Nerven für mehr Entschuldigungen. Sie musste nachher noch weiter, zu ihrem zweiten Interview. Und dafür wollte sie wahrhaftig nicht zu spät kommen.
    Â»Nun gut. Es handelt sich um eine Geburtstagsüberraschung für Cat, wenn ich richtig verstehe?«
    Â»Ja, eine Kette mit goldenen Charm-Anhängern. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich Zeit für mich nehmen. Ich kann mir denken, dass Sie sehr beschäftigt sind. Ich versuche es so kurz wie möglich zu machen.«
    Â»Um ehrlich zu sein, ich begreife nicht, wieso Rob Blake mich unbedingt mit einbeziehen wollte …« Sie machte eine vage Handbewegung, als suche sie nach den richtigen Worten. Als sie sie nicht fand, ließ sie die Hand wieder sinken. Sie musterte Laura von Kopf bis Fuß, als versuche sie herauszufinden, ob man ihr trauen konnte oder ob sie imstande wäre, die Galerie auszurauben. Doch dann sagte sie: »Gut, wir gehen am besten nach hinten in mein Büro.«
    Sie gingen durch einen schmalen Korridor, der an der linken Seite des Raumes nach hinten führte. Laura konnte im Vorbeigehen eine luxuriöse Marmortoilette erkennen, eine kleine Küche, einen noch kleineren Abstellraum und schließlich Mins Büro. Das war überraschend groß und hell. Ein Deckenfenster ließ Tageslicht herein. Die Einrichtung bestand aus zwei Ledersesseln in einer Farbe, die Cappuccinoschaum ähnelte, und einem wuchtigen Schreibtisch mit so etwas wie Schwimmfüßen aus Bronze. An den Wänden lehnten fünf hintereinander gestapelte Leinwände, und in einer Ecke türmten sich zugeklebte Schachteln.
    Â»Setzen Sie sich«, sagte Min knapp. Laura folgte gehorsam.
    Â»Mineralwasser?«
    Laura lehnte das ungnädige Angebot ab. Draußen schien es schneien zu wollen – ein perfekter Tag für eine heiße Schokolade, aber nicht für ein kaltes Mineralwasser.
    Â»Nun gut, dann fangen wir an.«
    Laura beugte sich vor und holte ihr kleines Aufnahmegerät heraus. Mit einem Hochziehen der Augenbrauen bat sie um die Erlaubnis, es einschalten zu dürfen. Min nickte.
    Â»Seit wann kennen Sie Cat?«, begann sie.
    Â»Seit sie hier bei mir angefangen hat. Davor kannte ich sie nur vom Hörensagen.«
    Â»Und was hat oder hatte sie für einen Ruf?«
    Â»Nun, das Übliche: attraktiv, guter Geschmack, gesellig. Nur auf den besten Partys zu finden. Reicher Ehemann. Meine Zielkundschaft, um genau zu sein.«
    Â»Aber sie wohnt doch in Surrey«, sagte Laura perplex. »Soll das heißen, dass ihr Ruf bis London reichte?«
    Â»Das ist schon einige Jahre her. Damals wohnten sie noch in London, im Aubrey Walk.«
    Â»Ach so. Und warum sind sie umgezogen, wissen Sie das?«
    Â»Sie sagte, weil sie eine Familie gründen wollen.«
    Laura nickte. Sie musste an Robs Gesicht denken, auf dem Gletscher. »Und gehörte sie zu Ihrer Kundschaft, bevor sie hier anfing?«
    Min überlegte einen Moment. »Nein. Aber ich wusste, dass sie ein sehr gutes Netzwerk hat und die meisten meiner Kundinnen kennt. Als ich sie schließlich auf einer Party selbst kennen lernte, war mir sofort klar, dass sie die Hausfrauenparade satthatte. Also habe ich ihr eine Anstellung in meiner Galerie angeboten.«
    Laura nickte. Das passte zu Kittys Bemerkung, dass Cat immer mehr hatte sein wollen als nur die Summe ihres Äußeren. Und hatte nicht Orlando gesagt, dass »The Cube« die Erfüllung eines Traums für sie

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