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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Rob im Café zu ihr gesagt? Er hatte nicht den Eindruck erweckt, dass es ein ehemaliger Job war, so viel stand fest. »Verzeihung, aber das ist so … so seltsam. Als Rob mich bat, mich mit Ihnen zu treffen, meinte er, dass Sie Cats Chefin seien und dass sie mehrere Nachmittage pro Woche hier arbeite. Gegenwärtig, da bin ich mir sicher.«
    Â»Sie meinen, er glaubt, dass sie immer noch hier arbeitet?« Min wirkte ebenso erstaunt wie Laura.
    Laura lehnte sich zurück. Schämte sich Cat zu sehr, um Rob zu erzählen, dass sie ihren Job verloren hatte?
    Â»Treffen Sie sich mit Cat noch gelegentlich?«
    Â»Nein. Ich sehe sie oft in dieser Gegend, aber sie kommt nie herein.« Min presste die Lippen zusammen. »Wahrscheinlich nimmt sie’s mir übel, dass ich sie entlassen musste.«
    Â»Sie sehen Cat hier ? In dieser Gegend?«
    Â»Ja. Ich sehe sie regelmäßig beim Italiener an der Ecke. Etwa einmal pro Woche springt sie hier aus oder in Taxis.«
    Â»Aber sie hat noch nie reingeschaut?«
    Â»Nicht ein einziges Mal.«
    Laura zögerte, dann schaltete sie ihr Aufnahmegerät aus. »Nun, ich danke Ihnen, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben. Ich muss noch mal mit Rob reden. Ich begreife auch nicht mehr, wieso er Sie in dieses Projekt aufnehmen wollte. Vielleicht hat er Ihre Beziehung zu Cat ja missverstanden. Diese Kette soll eine Hommage an die engsten Freunde in Cats Leben sein. Und um ehrlich zu sein, ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, sehe ich Sie nicht in dieser Kategorie.« Sie erhob sich und ließ sich von Min zum Ausgang führen. »Wenn Sie nichts dagegen haben, dann spreche ich noch mal mit Rob. Und falls ich Sie doch noch einmal benötigen sollte, würde ich mich wieder bei Ihnen melden.«
    Â»Wie Sie wollen.« Diesmal bot Min ihr die Hand. »Bitte richten Sie Cat meine besten Grüße aus, wenn Sie sie sehen. Es ist schade, dass wir so gar nichts mehr voneinander hören.«
    Â»Ja, natürlich. Auf Wiedersehen.«
    Laura lief in Gedanken versunken durch Holland Park. Es hatte mittlerweile tatsächlich zu schneien begonnen. Der Himmel war grau, mit einem eigenartig bedrohlichen schwefelgelben Schimmer. Um sie herum eilten die wohlhabenden Bewohner Londons durch die Straßen, in Pelz und protzigem Vierradantrieb. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. 11:44 Uhr. Sie hatte noch eine Stunde und fünfzehn Minuten Zeit, um nach Brampton Oakley zu fahren. Was den Verkehr betraf, hatte sie Min angelogen, aber nun, wo es schneite, würde es tatsächlich kein Vergnügen werden auf der Autobahn. Sie hatte keine Zeit, Rob jetzt anzurufen. Das konnte sie später immer noch tun. Außerdem wollte sie es ihm lieber in einer E-Mail mitteilen, als am Telefon seine Stimme hören zu müssen.
    Als sie sich ihrer Ente näherte, sah sie, dass ein Parkwächter soeben dabei war, ihr einen Strafzettel auszustellen. Sie konnte schon von weitem die rote Zunge aus dem Parkautomaten herausragen sehen. Also hatte sie doch noch zu wenig eingeworfen. Er tippte verbissen auf sein Gerät ein. Laura rannte los.
    Â»Die Uhr ist abgelaufen«, bemerkte er unfreundlich, als sie angekeucht kam. Ohne ein Wort zu sagen, lief sie um Dolly herum und schloss die Fahrertür auf. »He, Moment mal!«, rief er. »Ich bin schon dabei, das Ticket auszustellen!«
    Â»Ja, aber Sie müssen’s mir schon an die Windschutzscheibe stecken, damit es gültig ist«, sagte sie und warf sich auf den Sitz. Sie ließ den Motor an und legte mit lautem Getöse den Rückwärtsgang ein. Der Parkwächter tippte schneller. Aber er holte sie nicht mehr ein. In hilflosem Zorn musste er zusehen, wie sie aus der Lücke schoss.
    Â»Frohe Weihnachten!«, rief sie ihm noch zu und brauste davon, nach Westen, Richtung Surrey. Es war zwar nur ein kleiner Sieg, aber immerhin der erste seit Tagen.

32. Kapitel
    D ie Haustür öffnete sich mit einem unheilvollen Knarren – sehr passend, wie Laura fand. Sie konnte gerade noch einmal tief Luft holen, bevor Olives Gesicht im Türspalt erschien und sie sich schnell zu einem Lächeln zwang. Die Ironie an der Sache war, dass Olive Tremayne nach den Ereignissen des Montags zur idealen Interviewpartnerin geworden war: schroff und widerspenstig, wie sie war, eignete sie sich für Lauras Stimmung perfekt. Selbst Mins kühle Art war ihr angenehmer gewesen, als ununterbrochen

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