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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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großzügig Kaffee in den Glasbehälter löffelte. »Wie hast du dich mit ihr verstanden?«
    Â»Ich kannte sie kaum.«
    Â»Also, das bezweifle ich«, widersprach Laura. »Du und Cat, ihr seid praktisch zusammen aufgewachsen, da konntest du Kontakt mit ihr ja wohl kaum vermeiden.«
    Â»Doch, leicht sogar. Sie war nicht auf unserer Schule, wir haben sie kaum gesehen.«
    Â»Wie – nicht auf eurer Schule?«
    Â»Du weißt schon – Cat ist auf die örtliche Grundschule gegangen. Und Olive auf ein vornehmes Mädcheninternat in Bridgestock. Lady Olive, so haben wir sie immer genannt.« Sie bemerkte Lauras erstaunten Gesichtsausdruck. »Aber das hat sie dir doch sicher erzählt?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Kein Wort davon. Aber wieso haben ihre Eltern das gemacht? Die Schwestern auf verschiedene Schulen geschickt?«
    Â»Weil sie sich nur für ein Kind eine teure Schulbildung leisten konnten. Die Scheidung hat sie praktisch finanziell ruiniert. Sie mussten das Haus verkaufen, das Auto …«
    Â»Das Haus?«, unterbrach Laura. »Du meinst ›The Parsonage‹?«
    Â»Genau. Olive hat es wieder zurückgekauft, das war das Erste, was sie wiederbekommen haben.« Kitty zog die Nase kraus. »Cat hat gesagt, ihr hat es dort sowieso nie gefallen. Weil sich ihre Eltern immer nur gestritten haben. Ist am Ende richtig heftig geworden, soweit ich weiß. Vasen sind geflogen …«
    Â»Oje, die armen Kinder.«
    Â»Olive und sie haben sich die meiste Zeit im Garten oder in ihren Zimmern versteckt. Manchmal haben sie ihre Eltern den ganzen Tag nicht zu Gesicht gekriegt. Sie wurden von einer Nanny erzogen.« Das Wasser kochte, und Kitty füllte die Cafetiere auf.
    Â»Mary?«
    Â»Weiß nicht mehr«, sagte Kitty achselzuckend und beobachtete, wie sich das Kaffeepulver wirbelnd mit dem kochenden Wasser vermischte. »Du kannst dir vorstellen, warum es Cat hier so gut gefallen hat, als sie mit ihrer Mutter in das kleine Cottage eingezogen ist.«
    Richtig, das hatte Kitty schon mal erwähnt bei Lauras erstem Besuch. »Cats Mutter ist also nach der Scheidung mit Cat hierhergezogen. Und Olive? Ist sie bei ihrem Vater geblieben?«
    Â»Gott bewahre, nein! Der war ein Choleriker, und ein Alkoholiker obendrein. Bei dem hätte sie auf keinen Fall bleiben können. Nein, sie ist danach aufs Schulinternat gegangen. Dieses Mädcheninternat, das sie schon zuvor besuchte.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Bridgestock hat ein Internat? Aber ich versteh das nicht. Wie kann man eine Tochter in ein Internat stecken und die andere zuhause behalten? Warum nicht alle beide zuhause behalten?«
    Kitty schaute sie an. »Das klingt, als würdest du glauben, dass Olive das schlechtere Los gezogen hatte. Aber die war auf einem schicken Internat, bekam eine ausgezeichnete Ausbildung. Mit allen Vorteilen, die das bringt. Und die arme Cat musste sich mit der Dorfschule begnügen.«
    Laura ließ sich das durch den Kopf gehen. So gesehen hatte es Cat vielleicht wirklich schlechter getroffen. »Vielleicht hast du recht. Aber warum hat man Cat übergangen?«
    Kitty beugte sich vor. »Na ja, ich habe da so meine Theorie – Cat will nichts davon hören, und ich glaube kaum, dass es eine von den Schwestern zugeben würde. Aber ich schätze, es lag daran, dass Cat etwas hatte, was Olive fehlte.«
    Â»Und was?«
    Â»Schönheit. Cat zog alle Blicke auf sich.« Kitty drückte zufrieden den Stempel der Cafetiere herunter.
    Â»Aber Olive sieht auch nicht schlecht aus.«
    Â»Mag sein. Aber verglichen mit Cat?« Kitty zuckte die Achseln. »Alle wussten, dass Cat im Notfall immer darauf zurückgreifen kann. Wozu brauchte sie eine tolle Schulbildung, wo sie doch sowieso irgendwann einen reichen Mann heiraten würde, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest? Olive dagegen brauchte jeden Vorteil, den sie kriegen konnte.«
    Â»Wie schrecklich!«, rief Laura aus. »Das hat doch beide Mädchen traumatisiert!«
    Kitty schüttelte seufzend den Kopf und schenkte Kaffee ein. »Ich weiß. Cat hat es definitiv beeinflusst, vor allem, als sie älter wurde. Ich glaube, sie wollte allen beweisen, dass sie mehr kann als nur schön sein.« Laura musste an Cats Freude über die Präsentationsparty denken, die sie für Laura organisieren durfte. Mehr als nur die Laune einer

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