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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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der Sache, nicht?«
    Laura drehte sich um und schaute aus dem Fenster, dessen Scheibe einen langen Riss hatte. Der Ausblick war noch das Beste an dem Ganzen. Und das hatte Jack sich erträumt? Er war zwar ein geschickter Handwerker, aber ihm das Ganze in diesem Zustand zu schenken – das wäre eher eine Belastung für ihn als eine Freude. Was bedeutete, dass sie vorab einen Zimmermann beauftragen musste, was sie noch einmal einige Tausend kosten und ihre leichter zugänglichen Ersparnisse auffressen würde.
    Â»Ich möcht Sie ja nicht drängen«, sagte Roger und warf erneut einen Blick auf seine Uhr. »Aber ich fürchte, Sie müssen sich sofort entscheiden.«
    Â»Wie bitte?« Laura starrte ihn irritiert an. Der spann doch. So etwas konnte man niemals einfach so auf der Stelle entscheiden. Nicht, wenn’s um solche Summen ging.
    Â»Der Typ, der nach Ihnen angerufen hat, wird jede Minute hier auftauchen. Er will die Hütte unbedingt haben, aber ich sagte ihm, Sie haben zuerst angerufen, also …« Roger zuckte galant mit den Schultern.
    Laura schnaubte skeptisch. Der veräppelte sie doch. So viel Geld konnte sie unmöglich in einem Moment verdienen und im anderen gleich wieder verschleudern, ohne sich die Sache wenigstens kurz durch den Kopf gehen zu lassen. Selbst wenn dies eine Luxushütte gewesen wäre, mit Fußbodenheizung und Allround-Soundanlage, einer hochmodernen Küche und einem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, sie hätte es sich wenigstens einen Tag lang überlegen müssen.
    Plötzlich kam jemand mit schweren Schritten angekeucht. Beide zuckten erschrocken zusammen. Ein Muskelprotz tauchte auf, der aussah, als würde er in seiner Freizeit alte Ladys stemmen. Er stützte sich mit seinen Gorillaarmen am Türrahmen ab. »Und?«, fragte er atemlos »Nimmt sie sie?«
    Roger schaute Laura an, und sie spürte, dass ihr Mund auf einmal ganz trocken war. Sie wusste beim besten Willen nicht, was an dieser ganzen Sache dran sein sollte. Jack hatte gesagt – als er noch keine Ahnung gehabt hatte, dass es im Bereich des Möglichen lag –, dass er sich um so eine Gelegenheit reißen würde. Aber würde er das wirklich? Um diese Bruchbude? Würde das überhaupt jemand, außer diesem Gorilla da?
    Roger trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Der Gorilla im Nebel musterte sie mit nervös zuckenden Lidern.
    Â»Gut, ich nehm sie«, sagte sie mürrisch und zückte ihr Scheckbuch. Sie hatte es in der Hand, Jack seinen Traum zu erfüllen. Es war das Mindeste, was sie tun konnte.

5. Kapitel
    L aura wachte am nächsten Morgen, es war ein Samstag, erst ziemlich spät auf. Sie fühlte sich wie gerädert. Trotz Jacks liebevoller Bemühungen – ein Glas Wein, ein heißes Bad, eine entspannende Massage und abschließend zwar befriedigender, aber routinierter Sex – hatte sie schlecht geschlafen. Um zwei Uhr früh war sie aufgewacht, was nichts Ungewöhnliches war – jedoch mit rasendem Herzklopfen.
    Stundenlang hatte sie wach gelegen, ein Teil von ihr hatte aufstehen und an ein paar Ideen für ein Armband arbeiten wollen, ein anderer jedoch wollte im warmen Bett bleiben, wo zumindest die Aussicht bestand, vielleicht wieder einschlafen zu können. Außerdem hatte sie Jack nicht aufwecken wollen – er liebte verschlafenen Sex. So war sie still liegen geblieben und im Kopf durchgegangen, was alles für die Strandhütte getan werden musste. Sie hatte den Vertrag an Ort und Stelle unterschrieben und die horrende Summe bezahlt. Die Bruchbude gehörte jetzt ihr, und es gab noch so viel daran zu tun, damit sie bis Weihnachten fertig wurde, dass sie allein beim Gedanken daran schon Kopfschmerzen bekam. Zuerst mal musste ein Schreiner her, um eine ordentliche Tür einzusetzen und einen Boden, der sich nicht durchbog, wenn man nur mit Flipflops drauftrat. Die Rohrleitungen mussten ausgetauscht werden – dazu brauchte sie einen Klempner. Erst danach konnte sie sich auf die reizvolleren Dinge konzentrieren: Anstrich, Möbel, Einrichtung. Sie hatte in dem Geschenkeladen an der Fußgängerampel ein paar hübsche Holz-Zierleisten gesehen, die sich gut am Dachgiebel machen würden. Was den Anstrich betraf, so gefielen ihr diese neuen, gedeckten Schlammtöne …
    Sie war erst eingeschlafen, als die Wintervögel ihr Morgenkonzert

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