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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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der Londoner City, unweit von Whitechapel. Ich werde Ihrer Assistentin die Wegbeschreibung zumailen lassen. Dann können wir die Liste der Leute durchgehen, die Sie interviewen müssen, und meine Vorstellungen in Bezug auf die Schmuckstücke.«
    Laura schluckte. Was das wohl bedeuten mochte? Sicher etwas Hübsches, Goldenes, Herzerwärmendes.
    Â»Könnten Sie am Montag zum Lunch hier sein? Nein, warten Sie … zum Lunch habe ich schon was. Kaffee. Zum Kaffee dann, ja?«
    Laura verdrehte die Augen. »Klar, wie Sie wollen.«
    Â»Sagen wir um drei?«
    Â»Klar.«
    Â»Nun gut, bis dann.«
    Â»Ach, Moment noch!«, rief Laura. Sie konnte förmlich sehen, wie sein Finger über dem Auflege-Knopf schwebte.
    Â»Ja?« Er klang ungeduldig.
    Sie schluckte schwer. Was jetzt kam, war mindestens noch mal so unangenehm. »Ich fürchte, ich muss um sofortige Bezahlung bitten.« Sie sagte es hastig, als würde sie ein Pflaster von einer Wunde reißen. »Ich muss, äh, die ganzen Materialien bestellen, und Gold ist natürlich nicht billig.«
    Â»Gut. Darüber reden wir dann am Montag.«
    Â»Ã„hm, tut mir leid, aber ich brauche das Geld sofort«, sagte Laura fest. Sie war heilfroh, dass sie mit ihm nur telefonierte und er nicht sehen konnte, wie sie beschämt die Augen zukniff. Sie brauchte das Geld noch heute, um sich diese Strandhütte zu sichern. Cash oder gar nichts. Selbst an ihre Ersparnisse käme sie frühestens in zehn Werktagen heran. Nicht, dass sie daran dachte, da heranzugehen. Sie musste innerhalb der Grenzen ihres jetzigen Lebens leben und nicht in ihrem vergangenen.
    Eine angespannte Stille trat ein. »Ich werde Ihnen das Geld innerhalb der nächsten Stunde überweisen lassen. Teilen Sie meiner Assistentin Ihre Kontodetails mit.«
    Und er legte auf. Laura starrte das Telefon in ihrer Hand an. War das sein Gegenschlag dafür, dass sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hatte?
    Â»Mein Gott!«, keuchte Fee. »Er hat aufgelegt, oder?«
    Laura stellte den Hörer zurück in die Ladestation. »Ja. Mann, ist der vielleicht unhöflich! Und so eingebildet und …«
    Â»Das war’s dann also.« Fee ließ die Schultern hängen.
    Laura schaute sie überrascht an. »Im Gegenteil! Du sollst ihm gleich per E-Mail meine Bankverbindung mitteilen. Er will das Geld innerhalb der nächsten Stunde überweisen.«
    Â»Siebzehn Riesen? In einer Stunde?«, kreischte Fee und veranstaltete ein spontanes Tänzchen auf dem Sofa. »Hoho! Weihnachten wäre gerettet! Mann, wie hast du das bloß geschafft?«
    Â»Nicht, indem ich ihn mir zum Freund gemacht habe, das ist klar.« Laura verzog das Gesicht. Sie stand auf und stellte sich ans Ostfenster. Der Morgennebel hatte sich verzogen. Vor ihr lag die unbegrenzte Weite der Ufermarschen. Das Wasser zog sich allmählich zurück, und der alte Graureiher stand reglos und majestätisch im Schilf.
    Â»Das wird schon, sobald du losgelegt hast.«
    Â»Hmmm.« Laura kaute nervös an ihrem Daumennagel.
    Â»Lass das! Du wirst dir noch wehtun«, sagte Fee mit einem missbilligenden Zungenschnalzen. Sie schlug Laura die Hand weg. »Das könnten wir grade noch brauchen: Laura Cunningham mit einer Neigung zur Selbstverletzung.« Sie verdrehte übertrieben die Augen.
    Laura schüttelte ihre Arme aus. »Es ist nur, weil ich die ganze Woche nicht beim Schwimmen war. Das macht mich richtig kribbelig …«
    Â»Weiß ich doch. Aber du bist diesen Husten noch immer nicht ganz los, von der Erkältung letzten Monat. Das könnten wir grade noch brauchen: Laura Cunningham mit doppelseitiger Lungenentzündung!« Wieder verdrehte sie die Augen.
    Laura lachte. »Du treibst mich noch in den Wahnsinn, weißt du das?«
    Â»Na toll! Das könnten wir grade noch brauchen!«, kreischte Fee und warf theatralisch die Arme hoch. »Laura Cunningham mit einem Nervenzusammenbruch …« Ein Kissen kam angeflogen. Sie duckte sich giggelnd, und es knallte ans Fenster. Der alte Graureiher, der augenblicklich aufgeflogen war, machte eine scharfe Kurve und suchte sich einen friedlicheren Platz zum Fischen.
    Zwei Stunden später stieg sie an der Bushaltestelle aus, wo der Mann sie wie verabredet erwartete – vor den Stufen, die zum Strand führten. Er trug eine glänzende schwarze Bomberjacke und einen zufriedenen

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