Ein Geschenk zum Verlieben
warum Laura in ihr Leben getreten war. Enttäuschung breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Laura war nicht überrascht. Irgendwie hatte sie immer gewusst, dass Cat die Kette nicht genügen würde. Aber es gab einen Unterschied: Laura wusste jetzt, dass Cat mit nichts zufrieden war und nie sein würde. Das, was Cat wollte, lieà sich nicht mit Geld kaufen.
»Cat«, begann Rob mit einem scheuen Lächeln. Er deckte die Schatulle mit seiner Hand zu, obwohl es natürlich längst keine Ãberraschung mehr war, was sich darin befand. »Es ist verdammt schwer, das Richtige für dich zu kaufen. Jahr für Jahr reiÃe ich mir fast ein Bein aus, um genau das zu finden, was dir zeigt, wie viel du mir bedeutest. Und nie gelingt es mir so richtig. Aber damit â¦Â«, er tippte auf die Schatulle, »werde ich es endlich schaffen, davon bin ich überzeugt. Vor einem Monat habe ich Laura damit beauftragt, eine Kette für dich anzufertigen. Mit Charms, die â bis auf einen â jeden der hier Anwesenden repräsentieren. Die zeigen sollen, was jeder von ihnen in deinem Leben bedeutet. Laura hat sich unglaublich viel Mühe gegeben, um mit allen zu reden und all die Geschichten und Erinnerungen zu sammeln, die sie mit dir verbinden. Und obwohl ich die Kette noch nicht selbst gesehen habe â Laura ist ausgesprochen geheimniskrämerisch â â¦Â«, er warf Laura einen lächelnden Blick zu, »so weià ich doch, dass sich hier drin ein visueller Ãberblick über dein ganzes bisheriges Leben befindet. Das beinhaltet sowohl die Hochs als auch die Tiefs. Denn ich bin der Meinung, dass es eher die Probleme sind, die wir bewältigen müssen, die uns formen, als die guten Tage. Und ich verkünde hiermit: Ich liebe deine Formen!« Er grinste. Allgemeines Gelächter und ein paar anzügliche Pfiffe von Orlando und David.
»Aber im Ernst: Ich habe Laura ausdrücklich gebeten, nichts zu beschönigen. Ich will damit nicht etwa deine Fehler ins Licht rücken â¦Â«
»Welche Fehler?«, warf Orlando treuherzig ein.
Rob grinste. »Sondern ich will dir damit sagen, dass es nichts gibt, was meine Gefühle für dich ändern könnte.« Sein Gesicht wurde noch ernster. »Ich liebe dich nicht deshalb, weil du perfekt bist â ich liebe dich, weil du es nicht bist. Ich weiÃ, dass dich viele Leute auf eine ganz bestimmte Weise betrachten. Sie glauben, du bist vollkommen. Aber die Menschen hier in diesem Raum wissen, dass auch du harte Zeiten durchgemacht hast, so wie jeder andere: deine verrückte Kindheit, die Scheidung deiner Eltern ⦠Du weiÃt, was es heiÃt, wenn einem das Herz gebrochen wird â¦Â« Seine Stimme brach. Cat und er schauten einander an. Sie verstanden sich. Beide wussten, worauf er anspielte. »Aber all das macht dich keineswegs zu einem schlechteren Menschen. Du bist kompliziert, und du bist verdammt aufregend. Und anders will ich dich gar nicht. Ich möchte, dass du diese Kette in dem Bewusstsein trägst, dass ich dich so liebe, wie du bist, mit allem Guten und allem Schlechten. Alles Liebe zum Geburtstag, Darling.«
Eine einzelne Träne rollte über Cats sanft geschwungene Wange. »Ach Rob«, flüsterte sie. Sie legte eine Hand auf seine Brust und schaute zu ihm auf. »Ich verdiene dich gar nicht.«
»Sag das nicht«, antwortete er leise und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Alle klatschten und jubelten. Nur Laura hatte den Blick abgewandt und starrte ins Feuer. Und Sam flüsterte ihrem Mann zu: »Und Cartier? Sind die jetzt total aus der Mode gekommen?«
Cat klappte die Schatulle langsam auf. Ihr blieb hörbar die Luft zum Atmen in der Kehle stecken, sie schien tatsächlich freudig überrascht zu sein. Die goldenen Anhänger funkelten im Schein der Kerzen und des Kaminfeuers. »Mein Gott, die ist ja wunderschön!«, flüsterte sie ehrfürchtig. Sie warf Laura einen anerkennenden Blick zu. Ihren Zusammenstoà von vorhin, ihre hasserfüllten Drohungen hatte sie für den Moment vergessen.
Die anderen warteten aus Höflichkeit eine Minute ab, dann umdrängten sie Cat, um auch einen Blick auf die Kette werfen zu können. Erstaunte und entzückte Ausrufe erfüllten den Raum, als ob in der Schatulle ein kleines Vögelchen in seinem Nest läge und nicht eine goldene Halskette.
»O Laura!«, rief
Weitere Kostenlose Bücher