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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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ist das anders. Die Sache mit ihm bedeutet dir alles.«
    Ein langes Schweigen trat ein. Laura fragte sich unwillkürlich, mit welch neuen Lügen und Ausflüchten Cat jetzt kommen würde. Aber sie blieben aus. Cat klappte stattdessen zusammen – buchstäblich. Sie wurde von heiseren Schluchzern geschüttelt, stützte sich mit verkreuzten Armen an den Spiegel und legte ihre Stirn auf die Arme. Dicke schwarze Tränen tropften von ihren frisch getuschten Wimpern auf die grauen Pulverspuren im Waschbecken.
    Â»Ich mache dir keine Vorwürfe, Cat«, sagte Laura und berührte behutsam eine zuckende Schulter. »Wir sind doch Freundinnen. Sprich mit mir. Lass dir helfen.«
    Â»Helfen? Wie willst du mir denn helfen? Du weißt doch gar nicht, wie es ist, sich nach einem Mann zu verzehren, den man nicht haben kann.« Cats Worte trafen Laura wie eine Ohrfeige. Welche Ironie! Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Außerdem kann man da gar nichts tun«, fuhr Cat fort. »Du hast gehört, was Sam gesagt hat – er war auch hinter ihr her. Ich bedeute ihm nichts. Es gefällt ihm einfach nur, die Klingen mit mir zu kreuzen.« Sie stieß einen Schluchzer aus. »Es hat ihn erregt, wie ich ihn vor allen Leuten runtergemacht habe. Er hat gedacht, dass ich schwerer zu kriegen sein würde … Aber diesbezüglich hat er sich gründlich getäuscht.«
    Laura zuckte zusammen. »Der verdient dich doch gar nicht. Du bist mehr wert.«
    Â»Aber so läuft das nicht, oder? Wir können uns nicht aussuchen, wen wir lieben. Das weiß dein Ex nur zu gut«, fügte sie bitter hinzu. Ihre Stimmung war sprunghaft wie eine Windböe.
    Laura ging nicht auf die Stichelei ein. »Aber Rob liebt dich doch! Er könnte dich so viel glücklicher machen als Ben. Wenn du ihn bloß ließest. Er liebt dich bedingungslos.«
    Cat starrte sie an. »Wieso erzählst du mir das?«
    Â»Weil es die Wahrheit ist.«
    Cat starrte Laura durchdringend an. »Hast du’s ihm gesagt?«
    Â»Nein.«
    Â»Aber das wirst du.«
    Â»Das muss ich gar nicht.« Laura holte tief Luft. »Er weiß es bereits.« Sie sah, wie Cat – trotz des frisch aufgetragenen Bronzers – vor ihren Augen erbleichte.
    Â»Was?«
    Â»Er weiß das mit Ben. Und er hat dir bereits verziehen.«
    Laura wartete auf den Ausdruck tiefster Erleichterung, auf die dämmernde Erkenntnis, wie groß die Liebe ihres Mannes zu ihr sein musste. Aber diese Reaktion blieb aus.
    Â»Und was soll ich deiner Meinung nach davon halten?«, fragte Cat nach einer kurzen Pause verächtlich. »Er weiß, dass ich einen anderen liebe, sagst du? Und will trotzdem mit mir verheiratet bleiben? Obwohl jeder Atemzug ohne Ben wie ein Feuer ist, das meine Lungen verbrennt? Und ich nicht weiß, wie ich den Tag ohne ihn überstehen soll? Dass mir alles wehtut, außer wenn er mich anfasst? Hat Rob denn gar keine Selbstachtung?«
    Laura wurde von jähem Zorn erfasst. »Ich weiß nicht, Cat. Vielleicht glaubt er, die Affäre sei überwindbar. Aber er weiß ja schließlich nichts von dem Baby. Dann würde selbst er die Dinge wahrscheinlich ein bisschen anders betrachten.«
    Die Erwähnung des Babys, das sie verloren hatte, ließ Cat erneut zusammenbrechen. Sie sank nach vorne, klammerte sich an den Waschbeckenrand. Laura bereute ihren Ausbruch.
    Â»Cat, ich …«
    Â»Ich wette, es hat dich umgehauen, als Jack gesagt hat, er will nicht, dass du das Kind bekommst«, flüsterte Cat kalt. »Ben hat dasselbe zu mir gesagt. Er war froh , dass ich es verloren hatte. Wusstest du das auch? Ihm war klar, dass dieses Kind bedeutete, dass ich ein Stück von ihm behalten hätte, selbst wenn er nie wieder zu mir zurückgekommen wäre. Er wusste, dass das alles erträglicher gemacht hätte.« Große Tränen tropften aus ihren Augen.
    Laura zuckte schockiert zurück. »Willst du damit sagen, dass du Rob hättest glauben lassen, dass es … sein Kind ist?«
    Â»Warum nicht? Er wünscht sich doch ein Kind. Jede Menge Kinder. Es war eine Situation, in der jeder nur gewinnen konnte«, entgegnete sie ungerührt. »Glaub nicht, dass du mich kennst, bloß weil wir mal zusammen shoppen waren, Laura. Ich würde nie aus den falschen Gründen ein Kind in die Welt setzen, so wie meine Eltern. Für mich, mehr

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