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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Stimme fehlte das sonore Timbre eines Mannes, der es gewohnt war, an einer Eliteuni Diskussionsforen zu leiten oder in Konferenzzimmern Projektpräsentationen durchzuführen. Auch verstand er sich weder auf Sarkasmus noch auf Ironie. Jack war geradlinig und sensibel und konnte sich nicht verstellen. Selbst sein Gesicht passte nicht so recht – es war zu fein geschnitten, zu glatt, als habe er noch nicht mal angefangen, sich zu rasieren –, ein Jüngling unter Männern.
    Â»â€¦Â Laura?«
    Laura fuhr hoch. Ȁh, ja, was?« Cat, Kitty, Sam und Orlando starrten sie an.
    Â»Du warst ja meilenweit weg!«, sagte Kitty schmunzelnd. »Sam hat dich gefragt, ob du Ski fährst.«
    O nein. Genau diese Frage hatte sie befürchtet. Die Frage, deren Antwort darüber entschied, ob sie hier hineinpasste oder nicht. Selbst wenn sie, was das Aussehen und die meisten Gesprächsthemen betraf, noch einigermaßen mithalten konnte – konnte sie tun , was sie taten? Rückwärts? Betrunken? Mit verbundenen Augen? Im Schlaf?
    Â»Nein«, antwortete sie leise und bestimmt.
    Ein Schweigen senkte sich über die Gruppe. Laura fühlte sich beschämt und gedemütigt. Ein stummer Zorn breitete sich in ihr aus. Hier saß sie, still und unauffällig in der letzten Reihe, bemüht, niemanden zu stören oder zur Last zu fallen. Sie hatte nicht darum gebeten, hier zu sein. Sie versuchte nicht, sich in ihren elitären Zirkel zu drängen.
    Â»Ach«, sagte Sam ein wenig schnippisch.
    Â»Keine Sorge«, beeilte sich Cat zu versichern, »wir haben hier einen fantastischen Skilehrer. Du wirst in null Komma nichts die Pisten runterwedeln, wirst sehen.«
    Laura spürte Robs Blick, hilfesuchend schaute sie zu ihm hin, aber er sagte nichts. »Danke«, murmelte sie. Cat konnte ja nicht wissen, dass sie nicht zu ihrem Vergnügen hier war.
    Â»Jetzt trink erst noch mal einen Schluck«, sagte Orlando und schenkte ihr so stürmisch ein, dass der Sekt über den Glasrand schäumte und auf den Busteppich tropfte.
    Laura dankte ihm mit einem gequälten Lächeln, dann wandte sie den Blick ab und schaute in die abendliche Alpenkulisse hinaus. Jetzt wussten sie, woran sie mit ihr waren. Kitty, Cat und Orlando mochten sie noch so freundlich behandeln – sie war keine von ihnen.
    Â»Da wären wir!«, strahlte Orlando und half Laura fürsorglich aus dem Bus.
    Â»Nichts Besonderes, ich weiß«, witzelte Kitty. Lauras Blick glitt über das überraschend kleine Chalet, ein hübsches Steingebäude mit schmalen Schiebefenstern und einem enormen Schieferdach, das wie ein übergroßer Hexenhut aussah. Wie sollten sie hier zu neunt hineinpassen? Rob hatte nichts davon erwähnt, dass sie sich die Zimmer würden teilen müssen.
    Â»Na endlich! Also ihr habt euch ja Zeit gelassen!«, rief eine Männerstimme von der beleuchteten Eingangstür.
    Laura holte tief Luft. Hier war der nächste Kandidat – und kleinlaut schien er nicht gerade zu sein.
    Sie hielt sich abseits und beschäftigte sich damit, den Griff ihres Trolleys rauszuziehen, während Cat, Sam, Kitty und Orlando – besonders Orlando – den bereits Angekommenen mit betrunkener Begeisterung um den Hals fielen. David lud hinter ihr das Gepäck aus, und Rob gab dem Fahrer ein Trinkgeld. Die anderen rannten nun, ohne einen Gedanken ans Gepäck zu verschwenden, ins Haus, um sich die besten Zimmer zu sichern.
    Â»Haha, ich schnappe mir das Schafszimmer!«, krähte Kitty.
    Laura seufzte. Sie gehörte ja wohl zum »Personal« und würde sich wahrscheinlich mit einem Schlafplatz auf irgendeinem Sofa begnügen müssen. Ihren Rollkoffer hinter sich herziehend trat sie in den Lichtkreis des Hauseingangs, wo der ihr noch Unbekannte stand und ihr entgegensah.
    Â»Hallo, ich bin L…« Der Satz blieb ihr im Halse stecken. Ihr stockte der Atem. Der Mann war golden gebräunt, seine Haare dunkelblond. Er hatte ein Grübchenkinn wie dieser sexsüchtige Hollywood-Schauspieler – wie hieß er noch gleich? –, und seine Augen strahlten blau, mit einem dunkelblauen Ring um die Pupille.
    Sie stand wie erstarrt da.
    Â»Verzeihung, wie war das?« Er musterte sie mit seinen umwerfenden doppelfarbigen Augen. Lauras Puls hämmerte.
    Â»Laura. Laura Cunningham«, murmelte sie. »Die Schmuckdesignerin.«
    Â»Hallo,

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