Ein Geschenk zum Verlieben
vorbeigerast.«
Laura drehte sich halb in ihrem Sitz zu ihm herum und starrte ihn ernsthaft erschrocken an. »Sie hätte tot sein können.«
Er nickte. »Mit Sicherheit. Ich kriege selbst jetzt noch manchmal Alpträume â so knapp war es. Fast hätte ich sie verloren.«
»Sie muss ganz schön erschrocken gewesen sein.«
»Vielleicht noch mehr darüber, dass ich sie plötzlich küsste, glaube ich.«
Laura zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Einfach so â vor den Augen Ihrer Freundin?«
»Vor den Augen der ganzen Welt â es war mir egal. Ich weià nicht, war es Schock oder ⦠vielleicht, weil mir klar war, dass es die war oder keine. Sie wollte ich heiraten. Jedenfalls, ich habe nicht aufgehört, sie zu küssen, bis sie meinen Kuss erwiderte.« Er lächelte nostalgisch. »Ich wusste weder, wie sie hieÃ, noch, ob sie überhaupt Englisch sprach. Aber so haben wir uns kennen gelernt.«
Laura richtete sich auf und starrte durch die Kopfstütze vor ihr hindurch. »Das macht mich jetzt wirklich fertig.«
»Wieso denn?«
»Weil, wie soll ich sagen, das die ultimative Liebesgeschichte ist. Jede andere ist dagegen bloà ein blasser Abklatsch.«
»Dann erzählen Sie mir doch Ihre. Wie haben Sie Ihren Freund kennen gelernt?«
Aber sie schüttelte den Kopf. »Nee, das lasse ich besser bleiben. Glauben Sie mir, Sie würden sich bloà langweilen.«
»Ich hab Ihnen meine erzählt.«
»Ja, weil Sie mich dafür bezahlen, dass ich Ihnen solche Informationen entlocke.«
»Hmm, wie charmant.« Er lehnte sich zurück und räusperte sich. Allein diese Geste verriet Laura, dass sie wieder zum Geschäftlichen zurückgekehrt waren. »Also, nach diesem Wochenende sollten Sie wissen, welche Anhänger Sie für Kitty, Orlando, Sam und Alex machen, richtig?«
Laura nickte. »Ich denke, das dürfte kein Problem sein.«
»Wer bleibt dann noch? Olive, Min â¦Â«
»Ach ja, Olive. Da haben wir leider ein Problem. Sie will nicht. Sie weigert sich. Sie ruft einfach nicht zurück, dabei hat Fee sicher schon vier oder fünf Nachrichten hinterlassen. Ich bin letzte Woche schlieÃlich selbst bei ihr vorbeigefahren. Sie hat mich kurzerhand wieder vor die Tür gesetzt.«
»Wie bitte?!«
»Ich fürchte, sie will nichts mit der Sache zu tun haben. Und ich wüsste nicht, wie ich anders an sie herankommen könnte. Vielleicht fällt Ihnen für den Anhänger ja jemand anders ein?« Laura biss sich auf die Lippe. Hoffentlich strich er den Anhänger jetzt nicht. Fee hatte recht â es ging schlieÃlich um zweieinhalbtausend Pfund.
»Wenn Sie sagen, sie hat Sie rausgeworfen â¦Â«
»Dann meine ich das wörtlich.« Laura nickte.
»Ich werde mit ihr reden, sobald wir wieder daheim sind. Sie muss sich bei Ihnen entschuldigen, Laura.«
»Ach nein, das ist doch nicht nötig. Sparen Sie sich das, das Ganze ist halb so wild, ehrlich.«
»Da bin ich anderer Meinung. Sie können nicht zusammenarbeiten, solange diese Sache nicht geklärt ist.«
Laura ahnte Schlimmes. »Sie wollen also weiter an ihr festhalten? Für den Anhänger?«
»Unbedingt! Wie soll ich Cat ihre Lebensgeschichte schenken, wenn ihre Schwester fehlt? Ich weiÃ, es wird nicht leicht für Sie werden, Olive ist eine harte Nuss. Sie und Cat haben sich nie gut verstanden. Da ist viel unausgesprochen geblieben, was unter der Oberfläche schwelt, das ist das Problem. Aber ich hatte eigentlich gehofft, dass diese Aktion ihre Beziehung ein wenig verbessern könnte.«
»Na gut, wenn Sie sie dazu kriegen, sich mit mir zu treffen, dann werde ich mein Bestes versuchen«, versprach Laura mit einem Schulterzucken.
»Wunderbar.« Er erhob sich. »Noch eins â versuchen Sie nicht, die Dinge zu beschönigen. Jeder Anhänger muss die Wahrheit erzählen.«
Laura musterte ihn eindringlich. »Sind Sie sicher?«
Rob nickte. »Bitte keinen Zuckerguss. Ich möchte, dass Sie alles aufdecken, Cats Schwächen und Fehler und ihre Stärken. Und dann die Geschichten auswählen, die zeigen, wer sie wirklich ist, im Guten wie im Schlechten. Mit Schatten- und Sonnenseite, allem.«
Laura starrte jetzt wieder auf die Kopfstütze vor ihr. »Wennâs eins gibt, was ich jetzt schon sagen kann, dann, dass Ihre Frau
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