Ein Geschenk zum Verlieben
was ich mitmache â er ist einfach unmöglich!« Sie schüttelte in gespieltem Ãberdruss ihr seidiges Haar, das dabei schwungvoll ihre Schultern streifte. Laura nahm sich unwillkürlich vor, diese Bewegung später auf ihrem Zimmer vor dem Spiegel zu üben. »Und was machst du beruflich?«, wollte Cat wissen.
Lauras Blick huschte kurz zu Rob. Sie war sich nicht sicher, wie viel sie preisgeben durfte. »Also, äh, ich bin Schmuckdesignerin.«
»Ach! HeiÃt das, du fertigst Schmuckstücke an? Du selbst?«
Laura nickte.
»Wow. Ich kriege nicht mal ein Sandwich hin. Oder die Wäsche.« Cat grinste.
»Es stand was über Laura im FT-Magazin«, warf Rob ein.
»Ah, dann bist du also nicht nur erstaunlich hübsch und witzig, du bist auch noch ungewöhnlich begabt!«
»Nein, ich â¦Â«, stammelte Laura.
»Ich wusste, dass dich das verlegen machen würde!«, grinste Cat. »Du bist viel zu bescheiden. Hast du irgendwas von deinen Arbeiten dabei, das ich mir ansehen könnte?« Sie musterte Lauras Hände, Ohren und Hals. Aber Laura trug nur eine Armbanduhr.
»Nein, ich ⦠ich trage selbst nie Schmuck.«
»Aber wieso denn nicht?«, fragte Cat perplex.
Laura zuckte die Achseln.
»Aber du könntest dein eigenes bestes Aushängeschild sein«, beharrte Cat. Das sagte Fee auch immer. Die hätte sich vielleicht gefreut, wenn sie das gehört hätte. »Hast du wenigstens ein paar Entwürfe dabei? Skizzen?«
»Ist alles in meiner Werkstatt.«
Cat lächelte entschlossen. So leicht lieà sie sich nicht abwimmeln. »Na, dann muss ich dich wohl mal in deiner Werkstatt besuchen kommen, was? Wir könnten zusammen lunchen.«
»Das wäre schön«, sagte Laura leise. Sie war überwältigt von Cats Interesse an ihr und ihrer Arbeit.
»He, Cat«, rief Orlando zu ihnen herüber, » ich hab Laura mitgebracht. Du kannst sie dir nicht die ganze Zeit unter den Nagel reiÃen.«
»Tz, tz, und schon fangen wir an, uns um dich zu streiten! Ach, es ist immer so aufregend, wenn eine neue Person zu uns dazustöÃt.« Cat zwinkerte Laura zu und machte sich mit schwingenden Hüften auf den Weg zu den anderen, eine Frangipani-Wolke hinter sich herziehend.
Rob und Laura schauten ihr nach.
»Na gut, sieht nicht so aus, als würde ich heute Abend noch irgendwelche Interviews zustande kriegen. Die wollen sich alle erst mal entspannen, und ich bin auch hundemüde«, sagte Laura leise, während Cat es sich auf Orlandos Schoà gemütlich machte. »Wenn du mir kurz zeigen könntest, wo ich schlafen soll, dann störe ich euch nicht länger.«
Rob runzelte die Stirn. »Aber du störst uns doch nicht.«
»Ihr kennt euch alle schon so lange und â¦Â«
»Aber das macht doch nichts.«
»Mag sein. Aber ich bin hier, um zu arbeiten. Ich will nicht unnötig â¦Â«
»Laura, du bist unser Gast und hier ebenso gern gesehen wie jeder andere â du musst dich nicht vor uns verstecken. Im Gegenteil, es würde Cat bloà misstrauisch machen.« Er grinste. »Aber ich zeige dir trotzdem kurz, wo alles ist.«
Er wandte sich ab und führte sie zu der Treppe, die die anderen heraufgekommen waren. Sie war um einiges schmaler als die Treppe vom Foyer ins Wohnzimmer. Sie führte zu einem Korridor hinab, auf dessen linker Seite, in Abständen von zehn Metern, Rundbogentüren eingelassen waren.
Die erste Tür stand offen. David saà darin auf der Bettkante, seinen BlackBerry in der Hand. Er schaute schuldbewusst auf. »Ach, braucht ihr mich? Ich bin gleich fertig. Muss nur kurz â¦Â«
Rob hob die Hände. »Keine Eile, David. Ich will Laura nur kurz alles zeigen.«
David wirkte sichtlich erleichtert. »Ah, super.« Und er vertiefte sich wieder in seinen BlackBerry.
»Also, das war das Kuhzimmer«, erläuterte Rob. Ihr blieb nur ein Augenblick, um den schokobraunen Bettüberwurf zu bewundern und die schweren Vorhänge, die bis zum FuÃboden reichten â der wiederum mit Echtleder ausgelegt war. Auf dem Bett lag ein Haufen schicker Abendkleider in Chiffon, Seide und anderem gleichwertigen Tuch. Laura bekam einen Schreck. Wie fein musste man sich hier denn anziehen?
Rob führte sie zum nächsten Zimmer. »Und das ist das Schafszimmer.« Er machte die Tür auf und lieà sie in ein
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