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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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bezahlt hatte, nicht nur den von Laura. Die beiden stimmten perfekt überein.
    Â»Erzählen Sie mir doch bitte, wie Sie sich kennen gelernt haben«, bat sie. Rob schaute sie ein wenig erschrocken an. Laura lächelte. »Früher oder später müssen Sie anfangen auszupacken. Und es würde mir wirklich helfen, ein bisschen mehr zu wissen, bevor ich in dieses Wochenende starte. Zweifellos werde ich in den kommenden Tagen eine Menge interessanter Dinge über Ihre Frau erfahren, aber so gut wie Sie kennt sie nun mal keiner.«
    Er schwieg einen Moment. »Es ist seltsam, ich glaube, dass Sie am Ende dieses Monats – dieses Wochenendes sogar – mehr über meine Frau wissen werden als ich selbst.«
    Â»Das ist unmöglich«, widersprach Laura.
    Â»Ach ja? Wenn Sie mit allen geredet haben, werden Sie ihre Lebensgeschichte im Dreihundertsechzig-Grad-Winkel überblicken.«
    Â»Niemand kennt einen Menschen besser als dessen Lebenspartner.«
    Â»Es wäre schön, wenn das wahr wäre.« Rob starrte aus dem Fenster. In seinem Ton lag etwas Trauriges, fand Laura, wie ein Wolkenschatten auf einer Wasserfläche.
    Sie musterte ihn von der Seite. Er hatte den Kopf ein wenig gesenkt, seine Haut wirkte im Licht der untergehenden Sonne golden, wie mit Honig überzogen. Sein Adamsapfel bewegte sich einmal auf und ab, während er schluckte, auf seinen Wangen wuchsen die ersten Bartstoppeln nach, sein voller Mund war ernst, ja besorgt zusammengekniffen.
    Â»Ich habe ihr das Leben gerettet«, sagte er wenig später. »Fast hätte ich sie in dem Moment verloren, in dem ich sie gefunden hatte.«
    Â»Was ist passiert?«, fragte Laura erschrocken.
    Â»Es war Juli. Ich hatte mich mit meiner Freundin zum Lunch getroffen. Wir saßen draußen vor dem Lokal, auf einem verkehrsberuhigten Platz. Eine Art Sponsorship-Event wurde dort veranstaltet, ganz was Banales, irgendwelche Geschäftsleute rangen miteinander in Sumo-Kostümen. Da fiel mir plötzlich dieses Mädchen auf, das auf den Stufen saß, auf der anderen Seite des Platzes. Sie war allein. Es war sehr heiß, und sie hatte eins von diesen luftigen Seidenkleidern an, eins von den getupften. Es flatterte in der leichten Brise. Ich konnte die Augen nicht mehr von ihr abwenden.« Er grinste ein wenig. »Ich hoffte, der Wind würde ihr das Kleid hochwehen, damit ich ihre Beine sehen könnte.« Lauras Augen weiteten sich. Seine Offenheit überraschte sie. Er zuckte mit den Achseln. »Was soll ich sagen? Sie war das schönste Wesen, das ich je gesehen hatte. Ich war vollkommen hingerissen. Ich bekam kein Wort mehr von dem mit, was meine Freundin redete.«
    Â»Waren Sie schon lange mit ihr zusammen? Mit Ihrer Freundin, meine ich?«
    Â»Acht Jahre. Wir waren zusammen auf der Uni.«
    Â»Autsch. Wo haben Sie denn studiert?«
    Â»Trinity College. Cambridge. Altphilologie.«
    Â»Ach was.« Das hätte sie nicht erwartet. Eher etwas wie Wirtschaft oder Mathe.
    Er lächelte, offenbar war sie nicht die Erste, die darauf mit Erstaunen reagierte. »Nun, jedenfalls, als Cat aufstand, um zu gehen, stand ich ebenfalls auf und meine Freundin mit mir. Ich schlug vor, noch einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor wir uns wieder trennten – ich zurück ins Büro und sie zu ihrer Arbeit. Ich weiß, es klingt schrecklich. Lisa – meine Ex – hatte das wirklich nicht verdient, aber ich konnte Cat nicht so einfach gehen lassen und riskisieren, sie nie wiederzusehen. Ich wollte unbedingt herausfinden, wo sie arbeitete. Also folgte ich ihr.«
    Â»Wie ein Stalker«, warf Laura ein.
    Â»Ganz genau«, antwortete er amüsiert.
    Â»Und hat sie was gemerkt? Oder Ihre Freundin?«
    Â»Himmel, nein. Wir waren nur ein paar Schritte hinter ihr, als plötzlich ihr Handy klingelte.« Er schüttelte den Kopf, das Sprechen fiel ihm nun sichtlich schwerer. »Sie griff in ihre Tasche, um es rauszuholen, und trat dabei unachtsam vom Gehsteig. Ich konnte förmlich sehen , was gleich geschehen würde. Noch bevor ich den Laster tatsächlich kommen sah. Es geschah alles wie in Zeitlupe. Dieser Zementlaster kam angeschossen – und sie merkte nichts! Ich hab sie gepackt und zurückgerissen, ziemlich heftig sogar, sie verlor den Boden unter den Füßen, wahrscheinlich hab ich ihr wehgetan. Aber der Laster ist um Haaresbreite an ihr

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