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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gelegt, unter keinen Umständen aus dem
Haus zu gehen und für niemanden die Haustür zu öffnen, bis sie
selbst heimkam.
    Der Anblick von Geoffs Wagen machte ihr bewußt, daß
Alisons Auto nicht dastand. War Geoff gekommen, weil irgend
etwas vorgefallen war? Kerry stellte den Motor und die
Scheinwerfer ab, stieg aus dem Wagen heraus, schlug die Tür
hinter sich zu und rannte auf das Haus zu.
    Robin hielt offensichtlich schon Ausschau nach ihr. Die Haus
tür öffnete sich, während Kerry noch die Stufen hinaufhetzte.
»Rob, ist irgendwas passiert?«
»Nein, Mom, uns geht’s gut. Als Geoff herkam, hat er Alison
gesagt, daß sie gleich nach Hause gehen kann und daß er auf
dich wartet.« Robins Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck
an. »Das war doch okay, oder? Ich meine, daß wir Geoff
reingelassen haben.«
»Aber ja doch.« Kerry umarmte Robin. »Wo ist er denn?«
»Hier drüben«, antwortete Geoff, der jetzt an der Küchentür
erschien. »Ich hab’ mir gedacht, nach dem Genuß eines
Abendessens à la Dorso am Samstag wärt ihr vielleicht heute
abend zu einem zweiten aufgelegt. Ganz was Einfaches.
Lammkoteletts, grüner Salat und gebackene Kartoffeln.«
Kerry wurde sich bewußt, daß sie ebenso angespannt wie
hungrig war. »Klingt wunderbar«, sagte sie mit einem Seufzer,
während sie ihren Mantel aufknöpfte.
    Geoff beeilte sich, ihn ihr abzunehmen. Während er den
Mantel über einen Arm legte, wirkte es ganz natürlich, daß er sie
mit dem anderen Arm umfaßte und ihr einen Kuß auf die Wange
gab. »Harter Tag in der Fabrik?«
    Für einen kurzen Moment ließ sie ihr Gesicht an der warmen
Stelle unter seinem Hals ruhen. »Hat schon leichtere Tage
gegeben.«
    Robin sagte: »Mom, ich geh eben nach oben und mach meine
Hausaufgaben fertig, aber ich finde, da ich es schließlich bin, die
in Gefahr ist, sollte ich auch ganz genau wissen, was alles los
ist. Was hat Dr. Smith gesagt, als du bei ihm warst?«
    »Mach deine Hausaufgaben fertig, und laß mich erst mal ein
paar Minuten zur Ruhe kommen. Ich versprech dir, später gibt’s
einen vollständigen Bericht.«
»Okay.«
    Geoff hatte das Gas im offenen Kamin im Wohnzimmer
angestellt. Er hatte Sherry hereingebracht und Gläser neben der
Flasche auf dem Sofatisch dort bereitgestellt. »Ich hoffe, ich
nehme mir nicht zu viele Freiheiten raus«, entschuldigte er sich.
    Kerry ließ sich auf das Sofa fallen und stieß ihre Schuhe von
sich. Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Überhaupt nicht. Ach, und
übrigens können wir die Siezerei wirklich mal lassen, finde ich.«
    »Okay. Also gut. Ich hab’ nämlich Neuigkeiten, aber - du
zuerst. Wie ging’s mit Smith?«
»Ich erzähl lieber erst von Frank Green. Ich hab’ ihm gesagt,
daß ich heute nachmittag früher weggehe, und auch, weshalb.«
»Was hat er gesagt?«
»Das, was er nicht gesagt hat, lag dick in der Luft. Aber um
fair ihm gegenüber zu sein: Obwohl er, glaube ich, fast an
seinen Worten erstickt ist, hat er mir immerhin erklärt, daß ich
doch hoffentlich nicht denke, er würde lieber einen
Unschuldigen im Gefängnis wissen, als selbst politisch an den
Pranger gestellt zu werden.« Sie zuckte die Achseln. »Das Blöde
ist nur, ich wünschte, ich könnte ihm glauben.«
»Vielleicht kannst du’s ja. Und wie steht’s mit Smith?«
»Ich bin zu ihm durchgedrungen, Geoff. Das weiß ich
bestimmt. Der Typ steht kurz vor einem Zusammenbruch. Wenn
er jetzt nicht mit der Wahrheit herausrückt, dann ist mein
nächster Schritt, Barbara Tompkins dazu zu bewegen, daß sie
ihn wegen Nötigung anzeigt. Diese Aussicht hat ihn bis ins
Mark erschüttert, das hab’ ich mitgekriegt. Aber ich glaube,
bevor er das Risiko eingeht, daß es tatsächlich dazu kommt,
bekennt er lieber Farbe, und dann bekommen wir ein paar
Antworten.«
Sie starrte in das Feuer und beobachtete, wie die Flammen an
den künstlichen Holzscheiten emporzüngelten. Dann fuhr sie
langsam fort: »Geoff, ich habe Smith gesagt, daß wir zwei
Zeugen haben, die seinen Wagen damals abends gesehen haben.
Ich hab’ ihm auf den Kopf zugesagt, daß der Grund, weshalb er
so auf Skips Verurteilung versessen war, vielleicht darin lag,
daß er selbst es war, der Suzanne umgebracht hat. Geoff, ich
glaube, er war in sie verliebt, nicht als seine Tochter, vielleicht
nicht mal ganz allgemein als Frau, sondern als seine Schöpfung.«
Sie wandte sich ihm zu. »Stell dir mal das folgende
Szenarium vor. Suzanne ist es leid, daß

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